Ich glaube eher, dass Sie etwas hirnarm sind. Bomber haben eben in der Nacht mit der damaligen Technik keine Punktziele getroffen.
[Links nur für registrierte Nutzer]Den Anstoß zur Entwicklung des neuen taktischen Konzepts gab vielmehr - wie der britische Militärschriftsteller Ralph Barker in einer jetzt in England publizierten Studie enthüllte* - das Versagen der britischen Bomberflotte. Sie hatte bis dahin bei Angriffen auf eng begrenzte militärische und industrielle Punktziele nur höchst klägliche Ergebnisse erzielt.
Autor Barker über die Hintergründe der neuen Strategie: "Es war besser, zu bombardieren, was wir treffen konnten, als weiter zu bombardieren, was wir nicht treffen konnten."
Tatsächlich hatte die Auswertung von Luftaufnahmen bombardierter Gebiete bestürzende Mißerfolge bloßgelegt. Bei Flügen gegen wichtige Ziele im Ruhrgebiet schlug durchschnittlich nicht eine von zehn abgeworfenen Bomben innerhalb des angegebenen Fünf-Meilen-Zielbereichs ein, und im Frühjahr 1942 war bei acht Angriffen gegen das stark geschützte Essen die Treffer-Quote mit 20:1 noch katastrophaler.
Spielen Sie mal ihre Pixelpanzer!
Das nächtliche Terrorisieren der Zivilbevölkerung hat weder den Engländern noch den Deutschen entscheidende Vorteile gebracht.
Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
Till Backhaus
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Der Fehler an der Luftschlacht war die Unkenntnis des Chain Home. Die kurze Einsatzzeit über Südengland hätte kaum eine Rolle gespielt, wenn die RAF zum größten Teil auf ihren Flugplätzen zerschlagen worden wäre. Das hat vorher gut funktioniert (Polen,...), das hat später gut funktioniert (Sowjetunion). Nur mit Radarabdeckung und zentraler Führung kann man einen Gegner eben nicht so einfach überrachen.
Dann ist noch die nächste Fehlkonzeption: England durch einen Luftkrieg niederringen zu wollen. Besser wäre es gewesen, die Ressourcen, die in Schlachtschiffe und andere wenig erfolgreiche Projekte flossen, beizeiten in viel mehr U-Boote zu stecken. Damit hätte 1939 - 1940 das Empire stranguliert werden können und hätte sein Selbstverständnis von "Britannia rules the waves" bis ins Mark erschüttert, statt den von mabac besagten "moralischen Schub" unter der Bevölkerung zu erzeugen. Das alles ist aber Wissen von nachher. Aus der Perspektive von 80 Jahren später lassen sich die Fehler natürlich leicht vermeiden.
Wir müssen England zum Frieden zwingen, sonst droht uns ein 2 Frontenkrieg, das war das Motiv zur Luftschlacht über GB. Denn die sowj. Aktivitäten an ihrer Westgrenze blieben in Berlin nicht unbemerkt.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Wohl eher nicht Unkenntnis des Chain Home, denn die Stationen wurden ja angegriffen. Es sieht für mich nach Dilettantismus aus, denn saubere Arbeit wäre doch gewesen, erstens den strategischen Nutzen der Anlagen zu analysieren und dann nach geeigneten Methoden zur Ausschaltung zu suchen. Nach den Angaben der wikipedia hatten die Sender gerade einmal ca. 200W mittlere Leistung, d.h. mit den bekannten Schaltungen hätte man sehr schnell einen fast gleichstarken Störsender hinbekommen, der die Zielechos zuverlässig überdeckt hätte.
Es hat ja sogar Täuschechosender gegeben, aber nie eine konsequente Optimierung der bekannten Verfahren. Außerdem scheint von den Verantwortlichen nie einer Marineschmöker gelesen zu haben, sonst wären sie drauf gekommen, dass man gegen solche Antennenanlagen ein Äquivalent von Kettenkugeln hätte verwenden müssen.
Der größte und blödeste Fehler war m.E. allerdings das Abgehen von der Bombardierung der Jägerflugplätze. Jägerchef Dowding äußerte sich schließlich einmal dahingehend, dass das Fighter Command nicht mehr viel Reserven habe.
Die Bombenangriffe auf Ziele in Städten hatten ja wohl psychologische Ziele, die so unrealistisch nicht waren. Lindemann hat sich ja das "Dehousing" nach der Analyse der Wirkung der Kollateralschäden der Luftwaffenbombardements ausgedacht. Die britische Propaganda war aber entscheidend besser genug, um das kompensieren zu können.
Angegriffen, doch nie dauerhaft ausgeschaltet. Dann als Ziel vernachlässigt, weil die Zerstörung als zu schwierig erschien. Die Sache mit dem Störsender wäre ein erster Schritt, kann aber auch nach hinten losgehen. So ging es den Amis in Vietnam, die eine Zeit lang die Radare der Wolchow-Fla-Komplexe erfolgreich störten. Die Russen gaben der Rakete daraufhin einen passiven Modus, der auf diese Rauschstörung ansprach. Darunter sinkt zwar ein wenig die Treffergenauigkeit (Weil die Entfernungskomponente fehlt), doch macht es den Sender zum Ziel. Die nachhaltige Zerstörung des Systems wäre schon besser gewesen. War nur nicht besonders leicht, da man an den Gittermastantennen nicht so einfach einen vernichtenden Schaden abringt.
Das "strategische" Bombardieren kann insgesamt als Fehlschlag eingestuft werden, beginnend vom II. Weltkrieg bis hin zu Vietnam. Der Erfolg, so es denn einen militärisch nutzbaren Erfolg gibt, steht in keinem Verhältnis zum Aufwand.
Mit dem Wissen von heute hätte wohl eher die Kriegsmarine 5 - 10 mal so viele U-Boote haben müssen, die die Warenströme von und nach England wirksam hätten stören müssen. Dafür hätte es keine Bismarck, Tirpitz, Graf Zeppelin etc. geben dürfen (Irgendwoher hätte man das Material ja abzweigen müssen).
Das einzige mir bekannte Beispiel eines erfolgreichen strategischen Luftkriegs ist Japan. Soweit ich mich aus der Diskussion der Atombombenabwürfe erinnern kann, haben die Napalmangriffe den Tenno zur Einsicht gebracht, dass der Krieg für Japan verloren sei, da sie sich gegen die Bombardements nicht wehren konnten und alle Großstädte zerstört wurden.
Im Fall Nordkoreas weiß ich es nicht genau.
Es gibt die These, dass die ersten Angriffe auf zivile Ziele der Briten das Ziel hatten, Angriffe der deutschen Luftwaffe auf ebensolche Ziele in England zu provozieren, um eben eine Aufsplitterung der deutschen Angriffe zu provozieren. Ob es tatsächlich so war, muss nicht unbedingt wahr sein. Aber auf jeden Fall wurde mit den Vergeltungsangriffen nach der ersten britischen Bombardierung auf Berlin Vergeltung mit Luftangriffen auf London verübt.
Was für die britische Luftverteidigung ein Glücksfall war und, wie ich schrieb, die Moral der Briten hob. Selbst der sonst dem britischen Herrschaftssystem kritisch gegenüberstehende Orwell wurde wieder Patriot.
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Till Backhaus
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