USA bereiten sich auf Weltraumkrieg vor
23. Februar 2018
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Vizepräsident Mike Pence beim Besuch auf dem Schriever-Luftwaffenstützpunkt zum Start des National Space Defense Center. Bild: USAF
Um die beanspruchte Überlegenheit über alle Gegner im Weltraum zu sichern, wurde das National Space Defense Center eingerichtet, um Gefahren für Weltraumsysteme zu entdecken und zu bekämpfen
Im April 2017 hatte Luftwaffengeneral John Hyten erklärt, dass das Joint Space Operations Center (JICSpOC ) der US-Luftwaffe umgetauft wird und nun National Space Defense Center (NSDC) heißt. Der aktuelle Hintergrund für die Umbenennung und damit einhergehende Aufwertung des Zentrums war vor allem der Konflikt mit Nordkorea, das 2016 zwei Atomwaffentests und zahlreiche Raketentests durchgeführt hatte. Ausschlaggebend dürfte der Raketentest im März 2017 gewesen sein. Nordkorea schoss vier Raketenmit einer mutmaßlichen Reichweite von 1000 km ab, drei davon sind in die 200-Meilen-Zone vor der japanischen Küste ins Meer gestürzt. In Planung war das Zentrum aber bereits seit 2015.
Die amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley erklärte daraufhin, Verhandlungen mit Nordkorea seien zwecklos, es würden nun alle Optionen auf dem Tisch liegen. Das Pentagon begann daraufhin mit der Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea, trotz Protesten von China und Russland.
Das JSPOC war für das Strategische Kommando zuständig für die Beobachtung von Satelliten und Weltraumschrott. Das angeblich supergeheime NSDC auf dem Schriever-Luftwaffenstützpunkt arbeitet jetzt direkt mit den Geheimdiensten, insbesondere mit dem für Spionagesatelliten zuständigen National Reconnaissance Office (NRO), und dem Weltraumkommando der US-Luftwaffe, das als Unified Combatant Command dem Strategischen Kommando untersteht.
Aufgabe ist die Entdeckung, Warnung und Beschreibung von Gefahren für die militärischen Weltraumsysteme und deren Bekämpfung. Es handelt sich also um einen weiteren Schritt zur Militarisierung des Weltraums, da eine Bekämpfung gegnerischer Satelliten Antisatellitenwaffensysteme (ASAT) entweder in Form von Raketen, Weltraumdrohnen, Energiewaffen, Jammer oder Killersatelliten voraussetzt. Der Outer Space Treaty setzt zwar eine friedliche Nutzung des Weltraums voraus, verbietet aber nur die Stationierung von Waffen auf Himmelskörpern.
In den USA wurde seit Ende der 1990er Jahre von einem Pearl Harbour im Weltraum gewarnt (
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[Links nur für registrierte Nutzer] demonstriert, nachdem China kurz zuvor einen alten Wettersatelliten in einer Höhe von 800 km abgeschossen hatte (
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