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Thema: Pandemie - Eine Einordnung

  1. #1
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    Standard Pandemie - Eine Einordnung

    Pandemie, Sars-Cov-2 => eine Welt auf dem Weg in den Abgrund?

    Worum soll es hier gehen? Einfach über Corona labern?
    NEIN!
    Ich möchte versuchen, hier eine Analyse der vorherrschenden Krise/Pandemie zu geben. Rational, logisch und wissenschaftsorientiert (allerdings nicht umfassend).


    1. Um ein besseres Verständnis über die aktuelle Situation zu gewinnen, sollte man zunächst einen kleinen Rückblick wagen.
    Was war geschehen?
    - Dez. 2019:
    Die Atemwegserkrankung Covid-19 (oder „Covid-19“, für engl. corona virus disease 2019) mit dem SARS-CoV-2-Erreger (Sars-CoV-2, severe acute respiratory syndrome coronavirus 2, „Schweres akutes Atemwegssyndrom Coronavirus 2“) tritt erstmals in der chinesischen Megacity Wuhan (ca. 8 Mio. Einwohner) auf.
    - Jan. 2020:
    -> Am 15.01.2020 spielt das Virus in der Tagesschau noch keine Rolle.
    -> Am 20.01.2020 wird über das Virus in der Tagesschau berichtet. [Links nur für registrierte Nutzer]
    -> Am 22.01.2020 rückt das Virus immer mehr in den Fokus der Berichterstattung unserer Medien. Siehe hier: [Links nur für registrierte Nutzer]
    - Feb. 2020:
    Das Virus gerät spätestens am Karneval in Deutschland außer Kontrolle. Infektionsketten können aufgrund der Masse der Kontakte nicht mehr nachvollzogen werden. Siehe hier: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Obwohl der Kreis Heinsberg (nahe niederländische Grenze und bei Mönchengladbach gelegen) als Hauptquelle der Ausbreitung gilt, hat sich das Virus wahrscheinlich über Italien und den globalen Reiseverkehr bis nach Europa und Deutschland verbreitet.
    - März 2020:
    -> Am 09.03.2020 sterben erstmals zwei Menschen - die ersten Toten hierzulande. [Links nur für registrierte Nutzer]
    -> Am 11.03.2020 äußert sich erstmals Kanzlerin Merkel in eine Pressekonferenz zum Coronavirus.
    -> Seit dem 16.03.2020 gelten bundesweite Schulschließungen und weitere Maßnahmen, die das öffentliche Leben herunterfahren.

    2. Warum konnte sich das Virus so schnell und weltweit ausbreiten?
    - Wenn man ein Virus verbreiten wollte, könnte es kaum eine bessere Stadt als die Megacity Wuhan geben. Ca. 8 Mio. Einwohner, mitten in China, bestens verbunden mit allen chinesischen Metropolen. Dazu kommt der internationale Flugverkehr für Touristen und Geschäftsreisende.
    - Die chinesische Regierung versuchte zunächst die Ausbreitung des Virus zu vertuschen - wahrscheinlich aus volkswirtschaftlichen Gründen. Das Problem mag systemimmanent sein, wobei dann diese Regierung dramatische Maßnahmen ergriffen hat. Scheinbar auch mit Erfolg.
    - In Deutschland und Europa war man jedoch auf politischer und zum Teil auf wissenschaftlicher Seite (Virologen) arrogant genug zu glauben, man wäre aufgrund eines wesentlich besseren Gesundheitssystems in der Lage, das Virus besser zu beherrschen, als dies China möglich war.

    3. Was hätte man besser machen können?
    - Zunächst hätte Europa mit seinen offenen Binnengrenzen gemeinsam alle Flüge aus China untersagen müssen. Dies hätte bereits ab dem 20.01.20 erfolgen können, jedoch spätenstens Ende Januar.
    Weiter hätte man die Einreise in die EU von allen Chinesen und weiteren Bürgern von Corona betroffener Staaten entweder komplette verbieten müssen oder die Einreise nur mit einer 2-wöchigen überwachten Quarantäne (z. B. in Bundeswehrkasernen) erlauben sollen.
    - Bereits Anfang Februar hätte man daran denken können, den Verkauf von medizinischen Produkten wie Atemschutzmasken ( OP-Masken, FFP-2 und -3 -Masken) und weiterer Schutzkleidung, welche in Krankenhäusern bei ansteckenden Infektionen Verwendung findet, einschränken können. Ein Ausfuhrstopp sowie ein Verbot von Verkauf an Privatpersonen wäre angebracht gewesen. Dies hätte man aus der Beobachtung der Situation in China lernen können.

    4. Die größten Probleme:
    - Zuständigkeiten:
    Wer ist für was zuständig?
    Wer veranlasst wann unter welchen Umständen Tests auf Covid-19?
    Wer ordnet welche Maßnahmen zur Eindämung der Pandemie an?
    => Chaos im/des deutschen Föderalismus. Der Bund darf nicht einmal Maßnahmen anordnen, nur Empfehlungen geben und anderweitig unterstützen (soweit ich weiß). Die Länder geben die Verantwortung weiter an die Städte und Kreise. Diese wiederum an die Gesundheitsämter. So muss jede Behörde, jede Kommune, jedes Bundesland mit allen Ministerien und nachgeordneten Organisationen sich jeweils neu auf diese Krise, diese Pandemie einstellen. Jeder bewertet neu und anders, eine Koordination des Wissens und der Kompetenzen versickert im Machtanspruch der jeweiligen Politiker. Würden die Landespolitiker das Heft des Handelns an den Bund abgeben, so fürchten sie wohl, überflüssig zu werden und ihre eigene ökonomisch sowie sozial privilegierte Stellung zu gefährden. [Wie heißt es in Star Wars Episode 3 so schön: Kanzler Palpatine: "Alle, die Macht haben, fürchten sie wieder zu verlieren."]
    => An Kleinstaaterei haben die Germanen schon immer gelitten. Wäre das Virus tödlicher, sähe ich für Deutschland schwarz.
    Andereseits ist die Situation in vielen Staaten ähnlich. Zögernde eigensinnige Politiker, Wirtschaftsinteressen, Ahnungslosigkeit und kein vorausschauendes Handeln prägen die Weltpolitik.

    - Tests:
    - Wie aussagekrätig sind sie?
    - Wie viele Menschen tragen das Virus tatsächlich in sich?
    => Ich gehe, bei dieser Ausbreitungsgeschwindigkeit (jetzt ca. 9000 Infizierte, 20 Tote ind Deutschland), davon aus, das wir (aufgrund der wenigen Tests) im absoluten Minimum eine 10fache Menge an Personen haben, die das Virus in sich tragen oder bereits überwunden haben. Man wird es wohl nie beweisen können, aber wenn ich schätzen müsst, würde ich auf 200.000 Personen in Deutschlandland tippen, die mit Covid-19 bisher infiziert wurden.
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    - Die Schwierigkeit beim Schätzen liegt darin, dass man nicht einmal alle Personen mit entsprechenden Symptomen und mindestens 38 Grad Fieber testet. Entweder wegen mangelnder Labore/Tests oder wegen der Kosten (vor allem zwischen Karneval und 10.03.20 glaube ich, dass man die Kosten scheute).
    - Aber selbst wenn man all die Personen testen würde (was meist auch sinnvoll wäre wegen Antibiotikagabe) gäbe es noch eine große Dunkelziffer, weil viele Menschen die Krankheit, aufgrund eines spezifisch milden Verlaufs, kaum bemerken.

    5. Was nun?

    - Wir befinden uns am Beginn der größten Krise/Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg. Vermutlich ist es die größte Pandemie seit der Spanischen Grippe. Dieses Virus (Abkömmling des Influenza Virus) hatte zwischen 1918 und 1920 weltweit in mindestens zwei Wellen ca. 20 bis 50 Millionen Tote gefordet (bei ca. 1,65 Mrd. Erdenbürgern). Im Deutschen Reich starben mindestens 400.000 Menschen.
    - Wir müssen uns auf nicht absehbare Zeit auf drastische Einschränkungen unserer Lebensgewohnheiten einstellen.


    Fazit:
    Obwohl ich am Beginn der Pandemie ein erhebliches Versagen der Politik (speziell der deutschen) sehe, denke ich, dass mittlerweile die richtigen Maßnahmen getroffen werden. Leider sind viele Idioten unterweges, welche durch ihr leichtsinniges Verhalten die Maßnahmen des Staates untergraben und so noch strengere Maßnahmen wahrscheinlicher werden lassen oder sonst die Pandemie verlängern werden.
    Ich vermute, dass die Pandemie uns noch erheblich in den nächsten 4 Wochen beschäftigen wird. Noch bis Juni mit mäßigen bis mittelstarken Einschränkungen. Und noch ein Jahr, bis es wieder so wird wie zuvor.
    Die wirtschaftlichen Folgen, besonders für die weniger privilegierten Leute, werden vielleicht noch wesentlich schlimmer, als das Virus selbst.

    Die Welt wird nicht untergehen, aber für viele wird es wohl richtig hart werden - mit oder ohne WC-Papier.

  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: Pandemie - Eine Einordnung

    Stell das doch mal in den Hauptfaden. Als Diskussionsgrundlage.

  3. #3
    Rufer in der Wüste Benutzerbild von Merkelraute
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    Standard AW: Pandemie - Eine Einordnung

    Zitat Zitat von Imperius Beitrag anzeigen
    ...
    1. Um ein besseres Verständnis über die aktuelle Situation zu gewinnen, sollte man zunächst einen kleinen Rückblick wagen.
    Was war geschehen?
    - Dez. 2019: ...
    Es gibt schon Berichte mit einem Patienten vom 17. November 2019 ! [Links nur für registrierte Nutzer]. Darüber hinaus muss man sich fragen, ob die [Links nur für registrierte Nutzer] Ende Oktober 2019 mit dem Corona zu tun haben, weil Iran von Anfang an hohe Zahlen hatte und auch mit einer großen Delegation in Wuhan dabei war. Es würde mich auch nicht wundern, wenn es eine Verbindung zu [Links nur für registrierte Nutzer] gibt, das seit 2012 in den arabischen Ländern grassiert. Vielleicht ist es sogar MERS und hat es aus politkorrekten Gründen als "Covid19" bezeichnet. Warum? Siehe [Links nur für registrierte Nutzer].
    Außerdem muss das Versagen der Politik geklärt werden. Hier Ende Februar:
    Zitat Zitat von https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/laschet-coronavirus-lage-ist-unter-kontrolle-34332.html
    „Die Lage ist unter Kontrolle“, sagte Laschet der „Bild“. ... „Das, was die Gesundheitsminister gestern in Rom gemeinsam gesprochen haben, ist der richtige Weg. Ich finde auch, der Bundesgesundheitsminister reagiert da sehr besonnen in seinen Maßnahmen.“
    Geändert von Merkelraute (17.03.2020 um 23:05 Uhr)

  4. #4
    GESPERRT
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    Standard AW: Pandemie - Eine Einordnung

    Zitat Zitat von autochthon Beitrag anzeigen
    Stell das doch mal in den Hauptfaden. Als Diskussionsgrundlage.
    Im Juli ist alles vorbei.Wetten daß...?!...Man wird sich mit einem leichten Gruseln untereinander erzählen, wie tapfer und cool man die "Hölle" überstanden habe.Die Bombennächte im 2.Weltkrieg, die Hungerwinter 46/47 waren doch ein Klacks dagegen.

  5. #5
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Pandemie - Eine Einordnung

    Zitat Zitat von BrüggeGent Beitrag anzeigen
    Im Juli ist alles vorbei.Wetten daß...?!...Man wird sich mit einem leichten Gruseln untereinander erzählen, wie tapfer und cool man die "Hölle" überstanden habe.Die Bombennächte im 2.Weltkrieg, die Hungerwinter 46/47 waren doch ein Klacks dagegen.
    Da wette ich ein virtuelles Bier dagegen , daß im Juli alles überstanden sein solle .

    Die Wirtschaft wird länger brauchen , um aus dem Schlamassel wieder herauszukommen .
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  6. #6
    GESPERRT
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    Standard AW: Pandemie - Eine Einordnung

    Zitat Zitat von Neben der Spur Beitrag anzeigen
    Da wette ich ein virtuelles Bier dagegen , daß im Juli alles überstanden sein solle .

    Die Wirtschaft wird länger brauchen , um aus dem Schlamassel wieder herauszukommen .
    Ich schenke Dir einen Kasten Augustiner Edelstoff...bei einem Forentreffen im Sommer...wenn Du kommst.

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