Zitat von
Haspelbein
Ich rede hier weitgehend von den Afroamerikanern im Mittelwesten, d.h. Pittsburgh, Cleveland, Columbus, Cincinnati, aber auch Chicago, St. Louis und ähnlichen Städten. Die Ironie an der Situation ist, dass es gar nicht einmal um Integration geht, denn aus einen kulturellen Sicht ist die Kompatibilität sehr hoch. Die meisten Schwarzen sind Christen, und in ihrem Glauben auch eher konservativ, auch wenn dies die Lebensweise nicht unbedingt wiederspiegelt. Sie haben mit den Weissen in den USA mehr gemeinsam, als mit einer jeden anderen Bevölkerungsgruppe. Sie kommunizieren jedoch etwas anders, haben einen eigenen Lebensstil, aber wenn man sich darauf einlässt, kann man sehr viel Spass damit haben.
Meine Frau wuchs in einem gemischten Haushalt auf, und hatten einen schwarzen Stiefvater. Als ich in den USA kam, hatte ich mit dem Kerl endlose Debatten. Er war Psychologe und unterhielt eine Sozialstation im Ghetto in Columbus, die versuchte, junge Schwarze vom Leben als Gangmitglied abzubringen. Auch das war sehr interessant.
Ansonsten sind sie eher kommunikativ, sogar noch mehr als die eh schon nicht sonderlich zurückhaltende Bevölkerung der USA. Mein Bruder war etwas geschockt, als eine Schwarze bei seinem ersten Besuch auf ihn zuging, sich leicht an ihn lehnte, und ihn bat, den Schriftzug auf seinem T-Shirt zu übersetzen. Bei mir hätte sowas keine Verwunderung ausgelöst.
Als Weisser wirst du in den USA kein Problem mit Schwarzen im Alltag haben, wenn du es nicht wirklich darauf anlegst, da man in kultureller Hinsicht weitgehend kompatibel ist. Das ist der genaue Gegensatz zu dem, was ich in Deutschland mit Einwanderern aus gewissen Regionen erlebt habe.