Dr Schweinegrippe Drosten liess vor ein paar Jahren verlautbaren:
Coronaviren: Gefahr bislang unterschätzt!
Mehrere Jahre nach der SARS-Epidemie wurde klar, dass die Bedeutung von Coronaviren sowohl bei Tieren als auch beim Menschen in der Vergangenheit unterschätzt wurde. "Neuere Untersuchungen deuten an, dass gerade Coronaviren - im Gegensatz zu vielen anderen Zoonose-Erregern wie Tollwut, Ebola- oder Lassaviren - nach einem Wirtswechsel ein ganz besonders hohes Potenzial haben, sich epidemisch auszubreiten", erklärt Professor Drosten. So hatte das gefährliche SARS-Virus aus dem Jahr 2003, im Gegensatz zu anderen menschlichen Coronaviren, die nur einfache Symptome einer Erkältung hervorrufen, einige Besonderheiten. Hier nur zwei Beispiele: Zum einen bewirkte das SARS-Virus, dass ein bestimmtes Protein, ACE2, das eigentlich unsere Lunge vor Schäden schützt, abgebaut wird. Zusätzlich fing das SARSVirus durch bestimmte Oberflächenproteine, sogenannte Spikes, Antikörper des menschlichen Immunsystems, die ihm gefährlich werden könnten, ab.
Fledermäuse - Übertragen die fliegenden Säuger die nächste Epidemie?
Auch in Zukunft könnte der Welt durchaus eine neue SARSEpidemie drohen: "Besonders in Fledermäusen existiert weltweit und auch in Europa ein enorm großes Reservoir an neuen Coronaviren, von denen neue SARS-Epidemien ausgehen könnten." Um einzuschätzen, wie gefährlich diese Coronaviren tatsächlich sind, versuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Risiko der Viren zu bewerten. Hierzu isolieren sie unterschiedliche Coronaviren von wildlebenden Fledermäusen aus der ganzen Welt, zum Beispiel aus Ghana und Brasilien, und untersuchen, ob die Erreger neben Zellen der Fledermaus auch andere Säugetierzellen oder gar menschliche Zellen befallen können.
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