Da ich zu faul bin, das alles selber zusammenzuschreiben, erlaube ich mir, aus [Links nur für registrierte Nutzer] zu zitieren:
Grob gesagt ist das, was in den Polymerase-Kettenreaktionen läuft, ziemlich stochastisch, d.h. selbst wenn ein bestimmter Erbgutschnipsel nie in der Probe von irgendeinem Virus oder irgendeiner Zelle "benutzt" wurde, kann es sein, daß er doch irgendwann gefunden wird, nur eben eher spät in der PCR. Aber man weiß nicht, was "eher spät" bedeutet, man weiß nur, daß es von sehr vielen Parametern abhängt. So ist das eben in der anorganischen Chemie! Man hat es nie mit echten Reinstoffen zu tun.

Bei den "richtig" zugelassenen PCR-Tests (z.B. zugelassen auf HIV-Infektion durch FDA, WHO, CE usw.) gibt es deswegen Referenzpanels, aus denen Proben gezogen werden können, die man geplant verdünnen kann, so daß man das "eher spät" der jeweiligen PCR-Verfahren an dem eichen kann, was man von den Referenzpanels her erwartet. (Der kleine Haken daran ist freilich, daß auch die Referenzen biochemisch gewonnen wurden, d.h. wenn irgendwann neues Referenzmaterial "ausgerufen" wird, kann es sein, daß manche PCR-Verfahren ganz plötzlich andere Leistungsparameter aufweisen, obwohl sich an ihnen nichts geändert hat) Die Crux beim Coronavirus ist: Es gibt so ein Referenzmaterial schlichtweg noch nicht. Das ist der Grund, warum es derzeit nur solche Emergency Use Approvals gibt, denn die Ausgangsstoffe, die man für alle sonst üblichen Verifizierungs- und Validierungstests bräuchte (wie sie z.B. bei HIV gemacht werden), können von den Behörden den Herstellern nicht gegeben werden.
Wer sich näher mit der Thematik beschäftigen will, findet im Weltnetz reichlich belastbare Ressourcen im Sinne eines ernsthaften (Fern)Studiums. Das ist das eigentlich grandiose am Internet, daß heute jeder, der nicht die Mittel zu einem Präsenzstudium hat, dies auch aus der Ferne und für "lau" absolvieren kann.
Eine unterschätzte Schatztruhe des Wissens. Noch frei verfügbar.