Meiner Einschätzung nach ist der stationäre Einzelhandel, also an Ladengeschäfte gebunden, in weiten Teilen ein Auslaufmodell und zum Sterben verurteilt.

Für meine Einschätzung sprechen diese Faktoren:
(1) Handel an sich ist keine produktive oder wertschöpfende Tätigkeit.
(2) Gemeinkosten wie Ladenmiete, Gehälter usw. müssen in die Verkaufspreise reingerechnet werden, was den Preis der Waren unnötig verteuert.
(3) Viele Einzelhändler haben nur das gängige Standardsortiment vorrätig, besondere Artikel müssen erst bestellt werden.

Überleben wird der stationäre Einzelhandel nur in den Bereichen, in denen eine tägliche oder dringende Verfügbarkeit notwendig ist. Also bei Lebensmitteln und Medikamenten, obwohl Apotheken nicht unbedingt zum Einzelhandel gerechnet werden.
Alles andere kann mittlerweile bei Onlinehändlern bestellt werden, die ein sehr breites und tiefes Sortiment anbieten können.

Ich selbst gehöre zu denjenigen, die bis auf Lebensmittel und wenige Drogerieartikel fast alles online kaufen, sogar Bekleidung und Schuhe. Ich habe mitunter sehr genaue Vorstellungen von dem was ich brauche und im stationären EH nicht bekomme.

Derzeit sind wegen Corona die meisten Geschäfte geschlossen und es werden wohl etliche Einzelhändler auf der Strecke bleiben. Aber das Virus wird einer ohnehin obsoleten Branche den tödlichen Stoß versetzen (meine Meinung).