Zitat von
OneDownOne2Go
Das Regime wird sich im Zweifel für das entscheiden, was ihm den größten quantifizierbaren Gewinn bringt. Und das ist nun mal nicht Umweltschutz. Schön, wenn hier die Flüsse wieder sauber sind, die Luft wieder klar und die Grottenolme glücklich, ich mag Tiere wirklich gern, aber was hat es uns im Gegenzug gekostet? Und was wird uns die Amok laufende Umwelt-Hysterie in naher und mittlerer Zukunft noch kosten? Großprojekte sind schon jetzt fast undurchführbar, Infrastruktur kann wegen Ameisenhügeln oder Eulen nicht gebaut werden, gegen jedes Projekt regt sich umgehend Widerstand, Planfeststellungsverfahren dauern Jahrzehnte, und dann dauert es noch mal Jahre und Jahrzehnte, bis die letzte Klage entschieden ist und wirklich gebaut werden kann. Gut für die Umwelt, für den Wirtschaftsstandort aber extrem toxisch. Als ich vor Jahren bei Siemens war, hatte ich während einer Bahnreise ein interessantes Gespräch mit einem Siemens-Vorstand, ging um den Transrapid. Der meinte dann "Wissen Sie, wieso wir 30 Jahre geforscht und entwickelt haben, aber die Chinesen das Ding nun wirklich bauen? Die haben das Geld, die geben es aus, und die ersticken Widerstände gnadenlos im Keim.". Das gilt da, und es gilt auch sonst. Nicht die "nachhaltigste" Strategie, aber bei uns liegt der Fokus in Großkonzernen auf den nächsten sechs bis achtzehn Monaten, das hat auch nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, man tut nur gerne so.
Vielleicht finden die Chinesen ein vernünftigeres Maß als wir, die hören immerhin nicht auf jeden Irren, der sein Gesicht oft genug in eine Kamera hält. Und China ist flächenmäßig gigantisch, zum einen allgemein, zum anderen besonders im Vergleich zu extrem zersiedelten Westeuropa. Es kann sich noch lange Raubbau leisten, bevor es vielleicht wirklich mal in eine ernste Lage kommt, vielleicht passiert das aber auch nie. Wir werden dann jedenfalls bereits eine Industriebrache sein, und ich habe große Zweifel, dass ausgerechnet China das arme, rückständige Europa dann alimentieren wird...