Zitat von
WilliN
Das liegt darum an "Profitgründen", weil Geringqualifizierte (Deutsche) nicht annähernd das zusammenpflücken was ein Bulgare, Rumäne oder (früher) Pole reinholt.
Studenten, die noch nie im Leben gearbeitet haben, sind gar nicht in der Lage stundenlang gebückt präzise Handgriffe auszuführen - Spargel stechen.
Auch Erdbeeren quasi in Akkordarbeit pflücken, ist harte Arbeit. Dazu kommen die Pflanzarbeiten.
Die Felder werden teilweise bis September bearbeitet und die Saisonarbeiter aus Ost- und Südosteuropa bringen neben Einsatzbereitschaft auch das Fachwissen der letzten Jahre mit.
So viel ich weiß, muss ein Erntehelfer den Mindestlohn von 9,35€ bekommen. Teilweise wird sogar noch mehr bezahlt; aber an anderer Stelle wird wieder für die Unterkunft abgezogen.
Und die 40 Wochenstunden der Rumänen auf dem Acker sind auch keine deutschen Wochenstunden - 2400 Minuten. (Unbezahlte) Überstunden sind normal, nur damit der Mindestertrag zusammen kommt.
Wenn die Leute bei uns morgens früh bis mittags und am Nachmittag nochmal bis abends um 8 (und später) im Feld stehen, kann man von min. 10 Stunden ausgehen. Samstags arbeiten die auch.
Das macht kein Deutscher und schon gar nicht für den Mindestlohn. Man sieht es ja jedes Jahr im Fernsehen, wenn so ein klugscheißender Reporter meint "mitzuarbeiten" - und sich 2 Tage lang bis auf die Knochen blamiert.
Am Ende kriegt er nicht mal die Hälfte vom Durchschnitt zusammen. Bei uns am Niederrhein kann man die Leute von April bis September sehen. In manchen Monaten stehen sie wirklich morgens früh und abends noch in den Feldern. Wenn ich mit dem Fahrrad fahre, beobachte ich die Leute und muss ehrlich sagen: Respekt. Die arbeiten hart. Wer macht das heute noch für die paar Kröten?