Was ich auch noch einmal sagen wollte, bevor hier wieder alles zerredet wird und der Strang geschreddert wird.
Erst einmal zeigt gerade dieses Eisbein in Slubice, dass man schon ins Ausland fahren muss, um im Restaurant typisch deutsche Küche zu probieren. Das ist wohl eine Entwicklung, die nicht mehr umzukehren ist.
Desweiteren schwindet mit der Gastronomie, egal wer die nun betreibt und was da angeboten wird, auch ein Teil des sozialen Lebens.
Ein wichtiger Begriff ist "Stammtisch". Ich erinnere mich noch an unseren Stammtisch der Ehemaligen, nachdem unsere Firma in Frankfurt/Main Mitte der 90er Jahre "abgewickelt" wurde. Wir waren i.d.R. immer so zwanzig Techniker und Ingenieure und das Einfachste war eben, in eine Gastwirtschaft zu gehen, die im Sommer auch noch einen Biergarten hatte.
Es gibt soviele Anlässe, in eine Kneipe, ein Café oder in ein Restaurant zu gehen. Auch in England existiert dieses "socialising" von Arbeitskollegen nach der Arbeit. Ebenso in der BRD sind wir als Arbeitskollegen häufig in ein Restaurant gegangen. Selbst an der Uni war das so. Ich erinnere mich da noch an einen Diplomanden, der so war so arm und knapp bei Kasse, dem fiel immer die Kinnlade herunter, wenn wir wieder einen Termin ausmachten, aber trotzdem war auch der immer anwesend.
Es gab damals auch noch jede Menge Volksfeste, die immer gut besucht waren, und als Schüler bei einer Klassenfahrt im Odenwald haben wir uns mal in einen Biergarten verirrt, das war wohl eine geschlossene Gesellschaft, da waren die Meisten wohl auch schon blau, und einer rief uns nur zu: "Was wollt ihr denn hier? Wir rammeln jetzt".
Da geht also mit dem Rückgang der Gastronomie in der BRD nicht nur ein gutes Stück Tradition verloren, sondern auch viel soziales Leben. Soziales Leben, das wiederum die Grundlage ist für sozialen Zusammenhalt, für den freien und direkten Austausch von Informationen und Meinungen, und ebenso für den Aufbau von Freundschaften bis hin zu Partnerschaften.
All das gerät unter die Kontrolle des Staates und von Medien-Konzernen, wenn die Gastrononie weitere Einbussen erleidet. Je weniger Gastronomie, desto mehr Zombies wird es geben.