Der [Links nur für registrierte Nutzer] bestätigt meine eigenen Eindrücke, z.T. noch aus meiner Jugendzeit: Wer es sonst nicht schaffte, ging eben in ein rotes Bundesland. Dabei sehe ich die Probleme nicht nur beim Unterricht, sondern auch bei der Zusammensetzung der Schüler.

Ein Umzug kann zum Schicksal werden. Gelegentlich ist er auch ein Knick im Lebenslauf. Jedenfalls für Schüler, die mit ihren Eltern aus Bremen sagen wir nach Bautzen oder, gerade schwer angesagt, Leipzig ziehen. Dort treffen die Hinzugezogenen im Fach Mathematik – obwohl formal auf derselben Klassenstufe neun – auf Mitschüler, die zwei Jahre weiter sind als sie selbst. Das ist eines der Ergebnisse aus dem MINT-Nachwuchsbarometer, das die Hamburger Körber-Stiftung gerade herausgegeben hat. Es rückt nicht nur ein echtes Zentralabitur in weite Ferne, sondern auch die bundesweite Vergleichbarkeit der Bildungsabschlüsse. In der Praxis kommt daher bisweilen zu den Umzugskosten noch die Nachhilfe obendrauf. „Das kann in beiden Richtungen problematisch sein: Wer von Sachsen nach Bremen wechselt und sich komplett unterfordert fühlt, verliert die Motivation“, sagt Christiane Stork, Programmleiterin der Körber-Stiftung.
Ein wie hier angedeuteter Umzug kann zu einem selbstverstärkenden Effekt führen, d.h. leistungsstärkere Schüler werden von ihren schwächeren Kollegen getrennt.