Zitat Zitat von Arndt Beitrag anzeigen
Ich kann und will dir deine Erfahrungen, die sicher nicht weniger fundiert sind als meine, nicht absprechen. Mir kommt es auch nicht darauf an, recht zu haben oder dich von meiner Meinung zu überzeugen. Sicher ist die individuelle Toleranzgrenze gegenüber Eigenarten und Auffassungen sowie Lebensentwürfen Fremder sehr unterschiedlich. Für mich ist jedenfalls unumstößlich Fakt, dass ich z. B. mit Franzosen nicht leben könnte und Franzosen ebenso wenig mit mir. Ich wehre mich nur dagegen, das als negativ oder schlecht qualifizieren zu lassen und ich bin ganz sicher, dass ich mit dieser Ansicht kein Exot bin. Auch das macht für mich im Übrigen aus, mich dem deutschen Volk zugehörig zu fühlen über die Tatsache hinaus, über einen Abstammungsnachweis zu verfügen, der aus hier nicht zur Debatte stehenden Gründen überdurchschnittlich viele Generationen zurück reicht.
Jeder hat selbstverständlich seine ganz eigene Meinung.
Bei der Definitionsfrage eines "Volks" komme ich allerdings nicht umhin, nicht zu verstehen, was genau gemeint wird, wenn man beispielsweise Deutsche, Franzosen, Niederländer oder Schweizer trennscharf voneinander differenzieren will. Ich erlebe zB, dass die Mentalitätsunterschiede zwischen meiner deutschen Familie und der nordfranzösischen Familie (Raum Paris + Bretagne) weniger groß sind, als die Unterschiede zwischen meiner nordfranzösischen Familie und Südfranzosen. Selbst wenn man annimmt, es gäbe größere Unterschiede in der Mentalität, frage ich mich, weswegen das ein "Volk" und seine Zugehörigkeit dazu ausmachen soll. Denn Mentalitäten, bestimmte Vorlieben oder Ansichten sind schlicht anerzogen und variieren stark von Generation zu Generation.