Man wird nicht als Rassist geboren. Derek Black aber wurde in eine Familie hineingeboren, in der es ihm dennoch fast vorgezeichnet war, einer zu werden – und es ist umso bemerkenswerter, wie er sich daraus befreit hat. Vom Kronprinzen der amerikanischen Rechtsextremen wurde Derek Black zum Aussteiger.
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Die Blacks gelten als "rechter Adel" in den USA, eine Familie, die in der Szene ohnegleichen ist. Vater Don Black, ein Idol der Szene, war Betreiber der Internetseite "Stormfront", zwischenzeitlich die wichtigste rechtsextreme Seite der Welt, Anlaufpunkt für Neonazis, Rechtsradikale und Mitglieder der "White Supremacy"-Bewegung und des Ku-Klux-Klans. Dereks Mutter, Chloe, war die Ex-Frau von David Duke, Amerikas prominentestem Neonazi und Dereks Patenonkel. Zu Hitlers Geburtstag buk Chloe Black Kuchen.
Zu Weihnachten kamen Skinheads und Rassisten. Mit zehn brachte sich Derek selbst das Programmieren bei und stellte eine Seite ins Netz, die weißen Kindern den Hass auf Schwarze näherbringen sollte. Rechtsradikale und Neonazis nannten ihn den "Erben", der Mann, der künftig ihr Anführer sein sollte, der den Rassismus in den politischen Mainstream bringen würde. Intelligent, rhetorisch begabt und zutiefst von der Sache überzeugt.