Rassismus in der arabischen Welt
Sind arabische Gesellschaften rassistisch?
Die arabische Welt krankt an einer systemimmanenten Intoleranz gegenüber dem "Anderen". Das rassistische Klima in der Region trägt zur Herausbildung einer aggressiv-ablehnenden Grundhaltung gegenüber allem bei, was von der herrschenden Norm abweicht.
Von Khaled al-Khamissi
Abschaffung der Sklaverei als Häresie gegen den Glauben
Die meisten anderen Länder hatten die Sklaverei bereits im 19. Jahrhundert abgeschafft. Als letztes nicht-arabisches Land erließ China im Jahr 1909 ein Gesetz zur Abschaffung des Sklavenhandels, welches 1910 in Kraft trat.
Ganz anders in der arabischen Welt: In Saudi-Arabien wurde die Sklaverei
1962 abgeschafft, die Umsetzung des Beschlusses in die Praxis soll sich mehr als sieben Jahre in die Länge gezogen haben. Im Jemen und im Oman erfolgte die Abschaffung der Sklaverei im Jahr
1970, in Mauretanien sogar erst im Jahr
1981.
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Sklaverei – kein Phänomen aus grauer Vorzeit
Das rassistische System der Sklaverei, das auf der Annahme basierte, bestimmte Bevölkerungsgruppen stünden biologisch auf einer niedrigeren Stufe als andere, ist keineswegs ein unserer Gegenwart fremdes System. Wir reden hier nicht über ein Phänomen aus grauer Vorzeit, sondern über ein System, das bis vor gar nicht so langer Zeit noch Bestand hatte. Und vermutlich wird in einigen arabischen Ländern bis zum heutigen Tage mit Sklaven Handel getrieben.