Es geht um Drogenreviere, Selbstjustiz und tribalen Kämpferstolz. Politisch sucht die Rechte Geländegewinne bei der Diskussion über die Polizeigewalt

In Dijon gab es die letzten Tage Bilder wie aus einem Bürgerkriegsland. Tschetschenen, zusammengerufen aus ganz Frankreich, manche sollen sich sogar aus Deutschland in Bewegung gesetzt haben, trafen sich dort in bedeutender Menge, am Sonntag waren es angeblich über 200 "with violent intent" - um eine Rechnung zu begleichen. Mehrere Nächte hintereinander versetzten sie ein Viertel in den Ausnahmezustand. Spezialkräfte der Polizei wurden eingesetzt. Mittlerweile soll die Kontrolle wiederhergestellt sein. Am Dienstag, so Le Monde, waren die Spannungen noch spürbar.

Jetzt tobt der politischen Streit über den Kontrollverlust, er führt die Diskussion über die Polizeigewalt weiter - wie es aussieht, nicht gerade zum Nachteil von Marine Le Pen, die sich gegen die Kritik der Polizei gestellt hatte und darin eine Schwächung der Ordnungskräfte ausgemacht hatte, um sich selbst als deren Verteidigerin zu profilieren. Sie begab sich nach Dijon und machte Wahlkampf - in Frankreich steht die zweite Runde der Kommunalwahlen an, die politisch einen Barometereffekt haben. In den Medien ist aber immer öfter von den nächsten Präsidentschaftswahlen die Rede. So schaltete sich auch Präsident Macron ein, seine Regierung übte sich ebenfalls darin, Entschlossenheit zu zeigen und harte Ansagen zu machen.

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das kann lustig werden wenn jetzt die Polizei systematisch entwaffnet wird