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Thema: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

  1. #1
    bin hier nur spazieren Benutzerbild von KatII
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    Standard Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Die Prophezeiung ist mind. 20 Jahre alt, die nächste lange Konjunkturwelle, der Kondratjew - Zyklus, baut auf Gesundheitswesen, Nanotechnologien, KI.

    Gesundheit ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts der wichtigste Motor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Die Länder, die sich auf diesen Zyklus früh ausgerichtet haben, konnten die tiefe Rezessionen in 2000-2003 und 2008-2008 am besten überwinden. So sind z. B. seit 2000 zwei Drittel der neuen Arbeitsplätze in den USA im Gesundheitssektor entstanden und Wachstumsgrenzen sind nicht erkennbar. Auch die gute Entwicklung in den deutschsprachigen Ländern ist auf den Ausbau des Gesundheitswesens zurückzuführen.


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    Allerdings müssen einige Barrieren überwunden werden.

    Die Wachstumsbarriere des 6. Kondratieffs



    Jedem neuen Kondratieffzyklus steht zunächst eine oder mehrere Barrieren entgegen und es braucht eine gewisse Zeit, bis sie überwunden wird und er sein volles Potential entfalten kann. Die größte Barriere des sechsten Kondratieffs ist die globale soziale Unordnung. Was ist damit gemeint?



    Addiert man die Kosten, Verluste und Schäden, die weltweit durch Betrug, Diebstahl, Lügen, Sabotage, Drogen, Gewalt, Hacking, Cybererpressung, Krieg, Flüchtlingsströme, Klimawandel, Umweltzerstörung usw. entstehen, dann kommt man für das Jahr 2019 auf einen Betrag von 20.000 Milliarden US-Dollar. Das war mehr als das Bruttoinlandsprodukt der USA. Für den sechsten Kondratieff - wie auch für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt - stellt dieser Sektor die wichtigste Barriere dar, weil er die Ressourcen entzieht, die für einen robusten und nachhaltigen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Fortschritt benötigt werden.



    Und die soziale Unordnung wächst immer noch rascher als die reguläre Wirtschaft. Das bedeutet: Innovationen werden behindert, die Produktivität bleibt niedrig, die Funktionsfähigkeit der sozialen Institutionen nimmt weiter ab, die Schulden nehmen weiter zu und die Gesamtentwicklung bleibt krisenanfällig.

    ...


    Um die soziale Unordnung wirkungsvoll zu reduzieren genügt es nicht, neue Gesetze zu erlassen, mehr Polizisten einzustellen und noch mehr Gefängnisse zu bauen. Damit werden lediglich die Symptome behandelt. Will man die soziale Unordnung wirkungsvoll bekämpfen, dann muss man beim Menschen und seinen Defiziten, Störungen und Krankheiten ansetzen.

    ...
    Die zweite Barriere des sechsten Kondratieffs ist die niedrige Produktivität im Gesundheitswesen. Das moderne Leben stellt hohe Ansprüche an unsere Belastbarkeit, dem das heutige Gesundheitswesen nicht mehr gewachsen ist, weil es kein echtes Gesundheitswesen ist, sondern nur so bezeichnet wird. Geld verdient man in diesem System nicht, indem man Menschen heilt, sondern indem man ihre Krankheitssymptome behandelt. Das führt zu immer mehr Störungen und Krankheiten, zu mehr chronischen Erkrankungen und zu ständig wachsenden Ausgaben für Diagnosen, Medikamente, Therapien und Verwaltung.
    Wir sehen heute also den Versuch der Eliten, mit Shutdowns Ordnung herzustellen. Aber dort wo es nicht gelingt, bleibt das Lang für immer abgehängt. Man kann also sagen, dort wo viele Plünder-Partys stattfinden, ist die Entwicklung ausgebremst und das Shithole bleibt für Jahrzehnte und Jahrhunderte zurück.

    Wenn es gelingt, das Gesundheitswesen noch stärker auf die fünf Ebenen auszurichten (Abb. 3), dann kann es auch gelingen, die soziale Unordnung in den Griff zu bekommen, die Produktivität des Gesundheitswesens zu erhöhen und - wie auch in den früheren Kondratieffzyklen - in eine lange Phase der Prosperität einzutreten.
    Geändert von KatII (26.06.2020 um 18:54 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Mann sieht an der Börse jetzt, dass der 6. Kondratjew in Führung geht.

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  3. #3
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Kondratiev-Wellen sind ein schönes Konzept, aber wir beobachten einfach noch nicht lang genug, um die als gegeben anzunehmen.

    Schumpeter’s einziger wirklicher Fehler.

  4. #4
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Zitat Zitat von MorganLeFay Beitrag anzeigen
    Kondratiev-Wellen sind ein schönes Konzept, aber wir beobachten einfach noch nicht lang genug, um die als gegeben anzunehmen.

    Schumpeter’s einziger wirklicher Fehler.
    Die Kondratieffzyklen aus historischer Sicht



    Mit Kondratieffzyklen beschäftigen sich hauptsächlich Ökonomen, aber auch Vertreter anderer Disziplinen: Gesellschaftswissenschaftler, Naturwissenschaftler, Technologen, Psychologen. Zwei amerikanische Historiker – George Modelski und William Thompson – sind der Frage nachgegangen, wie der Aufstieg von Großmächten erklärt werden kann. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die wichtigste Voraussetzung für die Entstehung einer Großmacht die führende Beherrschung eines Kondratieffzyklus ist (Tab. 1).

    Tab. 1: Zusammenhang zwischen Kondratieffzyklen und Großmächten

    Quelle: In Anlehnung an George Modelski and William R. Thompson. Leading sectors and world powers: The coevolution of global politics and economics. 1996.





    Die Begründung ist nachvollziehbar: Wer die Basisinnovation eines Kondratieffzyklus führend beherrscht, baut die leistungsfähigste Wirtschaft auf; wer die leistungsfähigste Wirtschaft besitzt kann die größten Armeen und Flotten und die modernsten Waffen finanzieren; wer die modernsten Waffen und die schlagkräftigsten Armeen und Flotten besitzt kann anderen Ländern seinen Willen aufzwingen und wird früher oder später eine politischen Großmacht.



    Dieser Zusammenhang lässt sich am Beispiel Großbritanniens gut erkennen. Zwischen 1300-1800 herrschte in dem Land praktisch Stagnation, das Pro-Kopf-Einkommen wuchs nur um 0,2 Prozent pro Jahr. Von 1800-1900 baut das Land mit den ersten beiden Kondratieffzyklen die leistungsfähigste Wirtschaft der Welt auf und wird zur Großmacht des 19. Jahrhun-derts. Im Jahre 1880, auf dem Höhepunkt des zweiten Kondratieffs, kam fast ein Viertel der weltweiten Güterproduktion aus Großbritannien (Tab. 2).

    Tab. 2: Anteile an der Weltindustrieproduktion in Prozent

    Quelle: P. Bairoch: International Industrialization Levels from 1750 to 1980.
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    'https://www.kondratieff.net/kondratieffzyklen
    Geändert von KatII (26.06.2020 um 20:26 Uhr)

  5. #5
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Hier noch ein Artikel von Telepolis aus 2010

    Krisen und Kondratjew-Zyklen


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    'https://www.heise.de/tp/features/Krisen-und-Kondratjew-Zyklen-3385697.html

    Ich zitiere den letzten Absatz:

    Der Multi-Kondratjew und der zukünftige Zyklus

    Während der Westen versucht, mit seinen etablierten Industrien international wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Länder wie China eine Vielzahl von Kondratjews überlagern, um den Anschluss im Wettbewerb der Nationen halten zu können. Hierbei ist die chinesische Volkswirtschaft durch das gleichzeitige Auftreten mehrerer Basisinnovationen geprägt, was Röpke als Multi-Kondratjew bezeichnet. Dies liegt daran, dass der Kommunismus in China verhindert hat, dass das Land an den bisherigen Wellen in vollem Umfang partizipieren konnte.
    Je mehr das Land jedoch technologisch aufholt und durch seine billige Währung weltweite Devisen einsammeln kann, desto wettbewerbsfähiger wird es in den nächsten Jahren werden. Durch das Kopieren von bisherigen Lösungsansätzen und einem massiven Kostenvorteil im Bereich der Lohnkosten wird China künftig nicht nur bei den bisherigen Basisinnovationen zu einem bestimmenden Faktor, sondern auch bei den zukünftigen Basisinnovationen wie Anti-Aging, Molekulartechnik, Robotik, Hyperschallflugzeugen oder Raumtransportern.
    Diesbezüglich werden neue Techniken, wie Healthcare, Solartechnik, Bionik, Nano-Maschinen und Weltraumstationen, zu einem wesentlichen Wachstumsmotor der chinesischen, aber auch der indischen Volkswirtschaft avancieren. Damit sind beide Länder Anwärter darauf, den nächsten Kondratjew-Zyklus zu dominieren. Allerdings reicht es für Länder wie China und Indien nicht aus, nur Kapital zu akkumulieren und Know-how zu importieren, vielmehr müssen auch soziale und politische Innovationen in Angriff genommen werden.

  6. #6
    AfD, was denn sonst ?! Benutzerbild von Bruddler
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Ist Euch auch schon aufgefallen, dass seit Monaten die TV-Werbung zu 90% auf Pharmaprodukte (o.ä.) fixiert ist ?!
    >>> DEM DEUTSCHEN VOLKE <<<

  7. #7
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Zitat Zitat von Bruddler Beitrag anzeigen
    Ist Euch auch schon aufgefallen, dass seit Monaten die TV-Werbung zu 90% auf Pharmaprodukte (o.ä.) fixiert ist ?!
    Das ist der Coko - Corona-Kondratjew!

  8. #8
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen


  9. #9
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Die Verbreitung von Epidemien hängt auch klar mit der Globalisierung zusammen:



    Tatsächlich handelt es sich um Zyklen, die ich aber eher mit dem Fall der Profitrate erklären würde

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    Orwell hat es fast perfekt ausgedrückt:

    The essential act of war is destruction, not necessarily of human lives, but of the products of human labour. War is a way of shattering to pieces, or pouring into the stratosphere, or sinking in the depths of the sea, materials which might otherwise be used to make the masses too comfortable, and hence, in the long run, too intelligent. Even when weapons of war are not actually destroyed, their manufacture is still a convenient way of expending labour power without producing anything that can be consumed. A Floating Fortress, for example, has locked up in it the labour that would build several hundred cargo-ships. Ultimately it is scrapped as obsolete, never having brought any material benefit to anybody, and with further enormous labours another Floating Fortress is built. [..]

    War, it will be seen, accomplishes the necessary destruction, but accomplishes it in a psychologically acceptable way. In principle it would be quite simple to waste the surplus labour of the world by building temples and pyramids, by digging holes and filling them up again, or even by producing vast quantities of goods and then setting fire to them. But this would provide only the economic and not the emotional basis for a hierarchical society.
    Das gilt auch für den "Krieg gegen Corona".

    Warum das ganze?

    But it was also clear that an all-round increase in wealth threatened the destruction - indeed, in some sense was the destruction - of a hierarchical society. In a world in which everyone worked short hours, had enough to eat, lived in a house with a bathroom and a refrigerator, and possessed a motor-car or even an aeroplane, the most obvious and perhaps the most important form of inequality would already have disappeared. If it once became general, wealth would confer no distinction. It was possible, no doubt, to imagine a society in which wealth, in the sense of personal possessions and luxuries, should be evenly distributed, while power remained in the hands of a small privileged caste. But in practice such a society could not long remain stable. For if leisure and security were enjoyed by all alike, the great mass of human beings who are normally stupefied by poverty would become literate and would learn to think for themselves; and when once they had done this, they would sooner or later realize that the privileged minority had no function, and they would sweep it away. In the long run, a hierarchical society was only possible on a basis of poverty and ignorance.

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Bei der Weltwirtschaftskrise ist man sich mittlerweile einige, dass sie leicht vermeidbar gewesen wäre.

    Weil Wirtschaftskrisen in einzelnen kapitalistischen Staaten diejenigen Staaten in eine schlechtere Wettbewerbssituation bringen könnten, werden die Krisen nach Möglichkeit international Koordiniert.

    Corona hat große epidemiologische Ähnlichkeiten zum "bolschewistisches Virus":


    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Für Arbeiter ist es eigentlich eher ein Schnupfen.
    Negativ betroffen sind v.a. alte weiße Männer.

    Lockdowns (cordon sanitaire) gab es damals auch:




    Ähnlich wie die Angst vor dem bolschewistischen Virus hat die Coronaphobie eine teilreale Grundlage, aber die Reaktionen scheinen sich durch das Virus nur teilweise erklären zu lassen.

    Deshalb vermute ich, dass es einfach eine willkommene Gelegenheit ist die Zerstörung der Überproduktion international zu koordinieren.

    Deshalb steigen aktuell auch wieder die Aktienindexis; es ist nämlich klar dass die Profitrate aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit (und den damit verbundenen Lohneffekten) steigen wird.

    Das muss natürlich regelmäßig stattfinden, weil in den krisenlosen Zeiten aufgrund der Effizienz der kapitalistischen Produktionsweise und der Konkurrenz zwischen Kapitalisten die Gefahr besteht, das zu viele Arbeiter zu Bürgern werden.

    Und so entstehen dann die Zyklen..
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  10. #10
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    Standard AW: Corona, Krawalle, Kondratjew - Zusammenhang in langen Konjunkturwellen

    Zitat Zitat von Arius Beitrag anzeigen
    Vollzitat.
    Du hattest die Begriffe 50%-Sklaverei und Tyrannei der einfachen Mehrheit gebracht. Kannst du sie in das Schema [Links nur für registrierte Nutzer] einordnen?

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