Da schau her! Da übernimmt einer spanlos die These von der entarteten Kunst! Ausgerechnet einer jener "Sportsfreunde", die früher lauthals wegen dieser Kategorisierung krakeelten!
Du möchtest also Kunst abhängig machen vom Sujet und von der politischen Einstellung des Künstlers? Kunst ist also nur dann als Kunst zu akzeptieren, wenn sie von euch auch als solche deklariert wird? Mit einem sechszackigen Prüfsiegel, sozusagen?
Was euch nicht in den Kram passt, muss dann also logischerweise rassistisch und/oder faschistisch sein?
Ich kann dir da nur recht geben, irgendwie unheimlich, wie sich Geschichte wiederholt und damals wie heute wähnen sich die Täter auf der richtigen Seite.
Zus Skulpur selbst kann ich nichts sagen, ich habe sie nie gesehen - nur eben jetzt auf dem Foto, kann mir aber vorstellen, dass sie in der Realität schon eine eindringliche Wirkung haben kann - oder gehabt hat, denn selbst wenn der Kopf jetzt wieder montiert würde, die Figur kommt ja auf alle Fälle weg, weil ja das Meinungsdiktat vorschreibt, sie als rassistisch bewerten zu müssen.
Das ist der Punkt. Vor allem wenn man das Wort "wähnen" und seine Verwandtschaft zum Wahn besonders betont!
Als bekennender Kunstbanause werde ich mich zum künstlerischen Wert und dem, was der Künstler vielleicht ausdrücken wollte, der Stimme enthalten. Aus meinem Sinn für Ästhetik heraus kann ich nur sagen: Ist hässlich. Aber das hätte ich auch zur Masse dessen gesagt, was die Nazis zu entarteter Kunst erklärten.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Was meinste, was heutzutage in den Museen an Scheisse herumsteht und eigentlich weggehört?
Wenn es danach ginge, wären die Bestände der Museen längst schon auf die Hälfte reduziert.
Nee nee, so geht das nicht. Entweder Freiheit für die Kunst oder wir führen wieder Bilderstürmer im Stile des Mönchs Savonarola ein, der gegen die nackten Statuen von Michelangelo und anderen Bildhauern wetterte und diese vernichtet haben wollte.
Oder wie jener bescheuerte Papst, dem die von Michelangelo gemalte große Szenerie an der Stirnwand der Sixtinischen Kapelle ("Das jüngste Gericht") wegen der vielen darauf abgebildeten Nackedeis aufstieß und der den dargestellten Figuren dann Höschen aufmalen ließ (die glücklicherweise so dürftig angefertigt waren, dass sie später ohne Schäden für das Gemälde wieder entfernt werden konnten).
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