"Befriedigend" heißt lediglich, dass das Ding seinen Zweck erfüllt. Also "gut" ist dann noch ne Nummer besser, sozusagen so ein selbstaufladendes Solarteil, das keine Batterien mehr frisst und sich Liebesfilme mit ihr ansieht, ohne zu murren ... und bei "sehr gut" muss die Frau zappeln wie ne Kaulquappe, zudem sollte noch der Haushalt erledigt sein und der Gummipimmel muss sich danach noch mit ihr über das Leben und die gemeinsame Zukunft unterhalten. Im Grunde reicht "befriedigend" ... das ist immernoch weit besser als der Schnitt der Männer. Seitdem ich mit meiner Frau zusammen bin ist der Batterieverbrauch rapide in den Keller gefallen, das war sogar an der Börse zu spüren ... zumindest an der Geldbörse. Erst zu Weihnachten kramt die wieder die ganzen batteriebetriebenen Lichterketten raus, da erholt sich auch wieder die Wirtschaft.
Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben-Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung
Das ist eine interessante Antwort. Welches Wissen man zum Leben braucht, ist allerdings sehr unterschiedlich, je nach persönlichem Lebensentwurf braucht man entweder viel oder wenig. Oder sehr wenig.
Die Frage lässt sich ja auch gar nicht wirklich beantworten, denn welchen Maßstab legt man denn an? Wer aus sehr einfachen Verhältnissen kommt, beeindruckt die Familie durch Abitur, in anderen Familien ist so was einfach selbstverständlich und höchstens mal Grundlage für alles Weitere.
Nach meinen Maßstäben fehlt heute oft so simples, lebenspraktisches Wissen. Andererseits erlebe ich immer wieder, dass meine Kinder z.B. das eine oder andere, was ich am Tage so bewerkstellige, zwar durchaus schätzen können, vieles aber als eine Art Relikt aus grauer Vorzeit betrachten
Umgekehrt muss ich aber auch zugeben, dass ihre Welt eine andere ist als die meinige in dem Sinne, dass sie sich an anderen Prioritäten orientieren.
Ich bin am PC vollkommen hilflos, und meine Fremdsprachenkenntnisse sind sehr rudimentär, dagegen sind sie dort einfach souverän, also könnten sie mir umgekehrt ebenfalls mangelnde Lebenspraxis vorwerfen, denn viele Anforderungen der heutigen Alltagswelt beherrsche ich auch nur unbeholfen.
Allgemeinwissen kann ich jetzt nicht so wirklich umreißen. Wissen ist immer gut. Es gibt so ein paar Säulen, die unbedingt dazugehören, einiges gehört für mich zu einem Randbereich, aber das ist ja Interpretationssache. Mal vereinfacht gesagt, die Schulfächer fassen die Vermittlung von Allgemeinwissen zumindest im Ansatz schon ganz gut auf. Womit ich jetzt aber nicht sagen will, dass Schulwissen erschöpfend sein sollte.
Um mal deine Beispiele aufzuführen - ein paar Wissensbrocken über Sonnensystem, Galaxie oder Universum gehört für mich klar zu Allgemeinwissen und gerade Kultur - zumindest die europäische - mit allen Unterbereichen gehört für mich auch eindeutig zu den Dingen, von denen man einfach etwas wissen sollte. Das ist doch Bestandteil unserer europäischen Identität und Geschichte.
Rechnet man die Anforderungen auf die wirklich existenziell wichtigen Anforderungen herunter, sieht das schon wieder anders aus! Da wäre es z. B. vorteilhaft, giftige von essbaren Pilzen unterscheiden zu können oder eine Himmelsrichtung feststellen zu können, da hilft mir die Programmierung eines PC relativ wenig bis nichts und Bäume sprechen keine Fremdsprachen.......
Scheiße das Handy hat keinen Empfang........wat nu?
Ich veranschauliche dir das Anhand eines Beispiels:
Du kannst Waschmittel auswählen nach deinen Bedürfnissen, in den Laden gehen und dieses kaufen. Du bist wieder zu hause, wirfst die Waschmaschine an, dosierst dein Waschpulver und wenn sie fertig ist hängst du sie entweder draußen auf die Wäscheleine oder bist ein faules Untier wie ich und schmeißt alles in den Trockner. Wenn die Wäsche nach 100 mal Waschen zerfasert scheißt du drauf, da das Zeug sowieso nicht solange hält.
Deine Kinder suchen im Internet nach einer passenden Waschmaschine, kaufen eine mit A+++ für 1299€ von Miele + 200€ Garantieverlängerung auf 10 Jahre. Danach machen sie sich schlau nach einem ökologischen Waschmittel und stoßen auf Waschnüsse die sie sich im Internet bestellen. Nach der ersten Wäsche stellen sie fest: Nicht sauber. Ok, kann passieren, also das extreme Programm bei der Waschmaschine. Blöd nur, in dem Programm wird die Wäsche zwar sauber, der Stromverbrauch liegt aber bei B (in der Bedienungsanleitung ersichtlich, aber im Forum "Weiße Waren für Weiße Erwachsene" nachgefragt, der Kerl mit dem Multimeter hat es überprüft). Da hätte es auch die Maschine für 299€ getan so wie du sie hast. Jetzt ist die Wäsche zwar sauber, aber sie riecht nach nichts. Also wieder ab ins Netz, Nelkensäckchen. Tolle Idee! Und wiederverwertbar. Also bestellen (wer hat schon nen Garten mit Nelken?), in der Plastikverpackung die aus Palmblättern hergestellten Nelkensäckchen in die Waschmaschine.... zu spät gelesen, sie gehören in den SCHRANK, also Nelkensack geplatzt. Kann ja passieren. Neue bestellen. Die feuchte Wäsche, was damit tun? Am besten in die Sonne zum trocknen sagt das Internet, also aufhängen. Verflucht, ausgebleicht, achso, nur WEISSE Wäsche. Nunja gut, beim nächsten Mal ist man schlauer. Die Wäsche ist wohl was eingelaufen, war wohl doch das falsche Programm. Nunja wie auch immer, ich frag jedenfalls mal Mama ob die mir die Wäsche waschen kann und sag meine Miele Maschine sei kaputt und die reagieren auf meine E-Mails nicht. Mama sagt zwar das würde im Laden um die Ecke nicht passieren, aber was weiss DIE schon?
DAS ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Zwischen Allgemeinwissen WO man etwas findet an Informationen und WIE man sie anwenden kann. Möglich dass du auch einmal eine Alternative suchst zum Weichspüler (in meinem Fall Sauerstoffbleiche, ja geht auch für Buntwäsche und Schwarz ohne farbauswäsche), aber in jedem Fall weisst du, wie man Wäsche wäscht und wie man einkauft und wie man Preise vergleicht ,wie man Waren vergleicht. Weil du noch die von Deutschmann genannte Bauernschläue oder auch Allgemeinwissen hast.
Das stimmt. Aber da sind wir wieder bei den Lebenswelten. Braucht man das heute? Was ist in der heutigen Welt existenziell wichtig?
Die Welt dreht sich immer schneller. Meine Großeltern holten in ihrer Jugend das Wasser aus dem Brunnen und spannten das Pferd vor den Wagen. Was auf dem Feld wächst, wie man Vieh hält und Voratshaltung betreibt, das wussten sie. Sie konnten das Wetter voraussagen, wenn sie in den Himmel blickten. Sie wussten unzählige andere Dinge, die ich nicht mehr weiß und von denen meine Kinder vermutlich nicht mal den Hauch einer Ahnung haben, denn im Gegensatz zu mir haben sie noch nie auf dem Feld mitgearbeitet. Aber braucht man das heute?
Ein gewisses Basiswissen von verschiedenen Dingen wäre sicher nicht schlecht, ansonsten gehört es, wie Deutschmann sagte, zu den Dingen, die man wissen kann, aber nicht wissen muss. Denn wer jetzt nicht wie Öff! Öff! leben möchte, der kann sich seine Pilze im Laden kaufen. Und Handyempfang gibt es fast überall.
Kommt heute oder morgen der Supergau, stehen wir natürlich alle blöd da. Mehr als blöd. Andererseits muss man ja auch sein Wissen an die Lebenswirklichkeit anpassen.
Im Grunde muss ich wissen wie man einen Hammer hält oder wie man ein Rad wechselt. Um zu erfahren wie hoch die Oberflächentemperatur der Sonne ist, gabs früher den Großen Brockhaus. Das muss ich nicht aus dem Kopf wissen. Und die Poser die immer mit ihren Wissen prahlten aber bei keiner Frau zum Stich kamen, habe ich früher immer belächelt.
Sehr schön geschrieben!
So ähnlich ist es tatsächlich. Allerdings muss ich zugeben, das sind so Erfahrungen, die wohl jeder auch einfach durchlaufen muss und die man deswegen Lebenserfahrung nennt.
Theorie und Praxis. Deswegen wählen junge Menschen ja auch gerne links oder grün. Soziale Gerechtigkeit ist ja auch ein hehres Ziel.
Ich nahm ja auch, das werde ich nie vergessen, bereits im Schulunterricht begeistert auf, was vermitelt wurde: nämlich dass man Straftäter resozialisiert oder, wie die Lehrerin sagte: eigentlich ist es ja keine Re-Sozialisierung, sondern die Gesellschaft hat versäumt, sie zu sozialisieren, also geht es ergo darum, sie tatsächlich in die Gesellschaft einzugliedern, was ihnen bislang verwehrt wurde. ( so war der ungefähre Wortlaut).
Schon damals sah sich Mütterchen als Sozialpädagogin und träumte davon, die Welt gerechter zu machen. Ok, ich bin noch immer im sozialen Bereich tätig, aber die Realität hatte mich schnell eingeholt.
Da muss man wohl irgendwie durch.
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