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Thema: Jugendstrafe für SS-Mann

  1. #201
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Zitat Zitat von Finch Beitrag anzeigen
    Absolut. Und ein 20 Jähriger, der sieht, wie Juden, Homosexuelle, und sog. "Asoziale" massenhaft getötet werden, soll dabei kein Unrecht empfinden? Das halte ich für gelinde gesagt extrem lebensfremd.
    Hat er das gesehen? Da liegt das Problem, die so genannten Beweise sind nicht anfechtbar und das er das gesehen haben muss entspring auf Grund dieser Beweise einer Logik.
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  2. #202
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Das stammt von Horst Mahler,

    Ich habe zur Apo Zeit mal einen KZ Wachmann verteidigt, und ich fragte ihn, wie er denn KZ Wachmann wurde, er erklärte mir er bekam einen Brief er solle sich an diesem Tag an diesem Ort zu dieser Uhrzeit dort einfinden.

    Weiter nichts das war alles? Das war das erste mal wo ich stutzig wurde.
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  3. #203
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Es waren nicht nur junge SS-Maenner - eigentlich Jugendliche - die im Grunde durch Gehirnwaesche und implizierte Drohungen psyschich missbraucht wurden um an bestialischen Massakern gegen Unschuldige und Hilflose in Polen etc, teilzunehmen. "grooming to be criminals" nennt man das auf Englisch.

    Auch Reserve-Polizeibattaillonen aus deutschen Staedten wurden zu den Massenmorden durch Erschiessen nach Polen abkommandiert. Mancher Reserve-Polizist war auch erst 18-19 Jahre alt. Und erschoss Muetter mit ihren Kindern; Alte - eben Alles was ihm 'befohlen' wurde, hinten im Genick zu erschiessen.

    Gewiss gab es dabei Manchen, denen diese 'Arbeit' echt zuwider gewesen war. Und sich weigerten an den Massakern teilzunehmen. Und nicht bestraft wurden.
    Auf der anderen Seite ist auch dokumentiert worden*, dass es Reserve-Polizeibattaillone gegeben hatte, die sich freuten an den Massakern teilnehmen zu koennen.

    In total umstuelpter Moralvorstellung verstand sich mancher Kriegsverbrecher noch als wohltaetiger Erloeser wenn er Kinder erschoss:

    "Ich habe mich bemüht, nur Kinder zu erschießen.
    Es ging so vor sich, dass die Mütter die Kinder bei sich an der Hand führten.
    Mein Nachbar erschoss dann die Mutter und ich das dazugehörige Kind,
    weil ich mir aus bestimmten Gründen sagte,
    dass das Kind ohne seine Mutter doch nicht mehr leben konnte." **


    Solche Typen mit solch verquerter, soziopathischer Einstellung und niedriger Hemmschwelle ,
    werden heute als 'Monster' bezeichnet. Und als 'Monster' bestraft.
    Leider nicht gerecht genug.

    Leider gab es diese 'Einzelfaelle' zu zigtausenden.

    Auch im 1WK.
    Man erinnere sich nur an britische Krankenschwester Edith Cavell.

    *Siehe dazu Raul Hilberg.
    **[Links nur für registrierte Nutzer]

  4. #204
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    Es waren nicht nur junge SS-Maenner - eigentlich Jugendliche - die im Grunde durch Gehirnwaesche und implizierte Drohungen psyschich missbraucht wurden um an bestialischen Massakern gegen Unschuldige und Hilflose in Polen etc, teilzunehmen. "grooming to be criminals" nennt man das auf Englisch.

    Auch Reserve-Polizeibattaillonen aus deutschen Staedten wurden zu den Massenmorden durch Erschiessen nach Polen abkommandiert. Mancher Reserve-Polizist war auch erst 18-19 Jahre alt. Und erschoss Muetter mit ihren Kindern; Alte - eben Alles was ihm 'befohlen' wurde, hinten im Genick zu erschiessen.

    Gewiss gab es dabei Manchen, denen diese 'Arbeit' echt zuwider gewesen war. Und sich weigerten an den Massakern teilzunehmen. Und nicht bestraft wurden.
    Auf der anderen Seite ist auch dokumentiert worden*, dass es Reserve-Polizeibattaillone gegeben hatte, die sich freuten an den Massakern teilnehmen zu koennen.

    In total umstuelpter Moralvorstellung verstand sich mancher Kriegsverbrecher noch als wohltaetiger Erloeser wenn er Kinder erschoss:

    "Ich habe mich bemüht, nur Kinder zu erschießen.
    Es ging so vor sich, dass die Mütter die Kinder bei sich an der Hand führten.
    Mein Nachbar erschoss dann die Mutter und ich das dazugehörige Kind,
    weil ich mir aus bestimmten Gründen sagte,
    dass das Kind ohne seine Mutter doch nicht mehr leben konnte." **


    Solche Typen mit solch verquerter, soziopathischer Einstellung und niedriger Hemmschwelle ,
    werden heute als 'Monster' bezeichnet. Und als 'Monster' bestraft.
    Leider nicht gerecht genug.

    Leider gab es diese 'Einzelfaelle' zu zigtausenden.

    Auch im 1WK.
    Man erinnere sich nur an britische Krankenschwester Edith Cavell.

    *Siehe dazu Raul Hilberg.
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    Gab es nach 1945 auch ehemalige SS Männer die später in der BRD als Serienmörder oder Vergewaltiger unterwegs waren, und die verurteilt wurden?
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  5. #205
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    Es waren nicht nur junge SS-Maenner - eigentlich Jugendliche - die im Grunde durch Gehirnwaesche und implizierte Drohungen psyschich missbraucht wurden um an bestialischen Massakern gegen Unschuldige und Hilflose in Polen etc, teilzunehmen. "grooming to be criminals" nennt man das auf Englisch.
    Und wie soll diese "Gehirnwäsche" inklusive Drohungen ausgesehen haben ? Vor allem beim Reserve-Polizeibataillon 101 hatte jeder Angehörige die Möglichkeit eine direkte Teilnahme an den Hinrichtungen zu verweigern. Die wurden dann als Absperrposten eingesetzt. Diese Möglichkeit nutzten aber nur wenige. Hatte nichts mit irgendwelchen soziopathischen Einstellungen und niedrigen Hemmschwellen zu tun. Da griff die Gruppendynamik, der in jedem Militär vermittelte Gehorsam und die Angst nicht mehr als vollwertiges Mitglied zur Gruppe zu gehören, wenn man sich diesen Herausforderungen, so unangenehm sie auch sein mögen, nicht stellt.

    In total umstuelpter Moralvorstellung verstand sich mancher Kriegsverbrecher noch als wohltaetiger Erloeser wenn er Kinder erschoss:

    "Ich habe mich bemüht, nur Kinder zu erschießen.
    Es ging so vor sich, dass die Mütter die Kinder bei sich an der Hand führten.
    Mein Nachbar erschoss dann die Mutter und ich das dazugehörige Kind,
    weil ich mir aus bestimmten Gründen sagte,
    dass das Kind ohne seine Mutter doch nicht mehr leben konnte." **


    Solche Typen mit solch verquerter, soziopathischer Einstellung und niedriger Hemmschwelle ,
    werden heute als 'Monster' bezeichnet. Und als 'Monster' bestraft.
    Leider nicht gerecht genug.

    Leider gab es diese 'Einzelfaelle' zu zigtausenden.
    Um mit diesen Erlebnissen fertig zu werden mussten die Soldaten sie verarbeiten. Die einen erschossen sich irgendwann, andere ersäuften ihre Erinnerungen im Alkohol und einzelne strickten interessante Moralvorstellungen, die unter normalen Umständen niemanden in den Sinn kommen würden.
    Irgendwann ist die Hemmschwelle gen Null, dann rührt sich bei einem Soldaten sowieso nichts mehr wenn er jemanden erschießt. Das wird heutzutage den Rekruten in jedem professionellen Militär anerzogen. Und auch beim Erschießungsprozess selbst gibt es noch psychische Tricks und Kniffe, um letzte Skrupel zu beseitigen. Sei es die Übernahme der Verantwortung durch Offiziere (siehe Milgram-Experiment) oder das "vertierlichen" einer zu erschießenden Person. (Nackt ausziehen, vom Soldaten abgewendet damit die Augen nicht zu sehen sind und ein Jagdinstinkt einsetzt). Mit solchen Tricks kann man fast jeden Menschen zu einem Monster machen. Auch dich.

    In Bezug drauf sei wärmstes auf die Dokumentation "Das radikal Böse" und das Buch ""Ganz normale Männer - Das Reserve-Polizei-Bataillon 101 und die Endlösung in Polen" verwiesen.

  6. #206
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Die SS Stammmannschaft in den KZ waren Ältere und oder bedingt Dienstfähig zum Beispiel durch Verwundungen. Bei den Wachmannschaften gab es ein kommen und gehen.

    Es müsste doch auch SS Leute gegeben haben,die durch den KZ Dienst schwer traumatisiert wurden.Jedenfalls waren die SS Leute im KZ nicht handverlesen und wurden für ihren Dienst nicht besonders vorbereitet.
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  7. #207
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Es müsste doch auch SS Leute gegeben haben,die durch den KZ Dienst schwer traumatisiert wurden.Jedenfalls waren die SS Leute im KZ nicht handverlesen und wurden für ihren Dienst nicht besonders vorbereitet.
    Sicher gab es die. Dir sollte aber auch bekannt sein, das Kriegstraumata in der Nachkriegszeit gesellschaftlich nicht Thematisiert wurden, man hatte schließlich mit dem Aufbau des Landes genug zu tun. Den Veteranen hat schlicht und ergreifend keiner zugehört.

  8. #208
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Und wie soll diese "Gehirnwäsche" inklusive Drohungen ausgesehen haben ?
    Darueber gibt es genug Literatur ueber die Du Dich informieren kannst.

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Vor allem beim Reserve-Polizeibataillon 101 hatte jeder Angehörige die Möglichkeit eine direkte Teilnahme an den Hinrichtungen zu verweigern.
    Danke Dir.
    Das Gleiche hatte ich auch schon hier verlautet:es ist kein Fall bekannt bei dem Verweigerung einer Anweisung zu kriminellen Taten der Verweigerer selber erschossen etc wurde. Warum das so gewesen war, darueber gibt es mehrere spekulative Moeglichjkeiten.
    Dies galt jedoch nicht nur bei Reserve-Polizeibataillons in Polen , sondern ganz allgemein, vom T-4 'Programm' bis zu 'Erschiessungskommandos' in Italien, Russland etc.

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Um mit diesen Erlebnissen fertig zu werden mussten die Soldaten sie verarbeiten.
    Auch darueber existieren Tagebuecher und Dokumente die man bei Hilberg nachlesen kann: Es stimmt, dass die jungen Moerder von Gewissensbissen geplagt wurden. Um diese Bisse etwas abzustumpfen, teilte die SS extra Portionen Schnaps und Zigaretten aus.

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Irgendwann ist die Hemmschwelle gen Null, dann rührt sich bei einem Soldaten sowieso nichts mehr wenn er jemanden erschießt. Das wird heutzutage den Rekruten in jedem professionellen Militär anerzogen.
    Hmm, diese Aussage steht im krassen Gegensatz zu Aussagen von General Schwarzkopf, General Colin Powell...
    Glaube Du solltest Deine Aussage etwas ueberdenken ...

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Und auch beim Erschießungsprozess selbst gibt es noch psychische Tricks und Kniffe, um letzte Skrupel zu beseitigen. Sei es die Übernahme der Verantwortung durch Offiziere (siehe Milgram-Experiment) oder das "vertierlichen" einer zu erschießenden Person. (Nackt ausziehen, vom Soldaten abgewendet damit die Augen nicht zu sehen sind und ein Jagdinstinkt einsetzt). Mit solchen Tricks kann man fast jeden Menschen zu einem Monster machen. Auch dich.

    In Bezug drauf sei wärmstes auf die Dokumentation
    Bedenkliche Gedanken die Du aeusserst. Sehr bedenklich ...

  9. #209
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Das Buch "Hitlers willige Helfer" von Daniel Goldberg wurde selbst von Hardcore Historikern verworfen, seine Quellen waren ausschließlich aus den KGB Archiven.

    In Bezug drauf sei wärmstes auf die Dokumentation "Das radikal Böse" und das Buch ""Ganz normale Männer - Das Reserve-Polizei-Bataillon 101 und die Endlösung in Polen" verwiesen.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  10. #210
    Ens Käufens Benutzerbild von Parabellum
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    Standard AW: Jugendstrafe für SS-Mann

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    Hmm, diese Aussage steht im krassen Gegensatz zu Aussagen von General Schwarzkopf, General Colin Powell...
    Glaube Du solltest Deine Aussage etwas ueberdenken ...
    Es liegt in der Natur der Sache das Soldaten darauf trainiert werden, zu töten. Ohne sich vorher darüber Gedanken zu machen ob das Ganze nun moralisch verwerflich ist oder nicht.

    Bedenkliche Gedanken die Du aeusserst. Sehr bedenklich ...
    Ich bin damit mit der Ansicht von Dave Grossman konform, seinerseits bis 1998 Dozent für Militärpsychologie und Offizier an der US-Militärakademie in West Point. Er hat den Erschießungsprozess sehr und die psychologischen Mechanismen gut beschrieben. Das Entkleiden des Opfer und die Positionierung mit dem Rücken zum Erschießungskommando dient der Entmenschlichung. Die Verantwortung übernehmen die Offiziere vor Ort, und da die Militärjustiz und der Staat diese Erschießungen anordnet und niemand etwas dagegen sagt muss das Urteil gerecht sein. Dementsprechend muss der Soldat an der Grube nur noch den Abzug drücken. So einfach ist das. Einen Menschen in dieser Richtung zu manipulieren ist kein Hexenwerk.

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