Noch etwas interessantes zur Ergänzung [Links nur für registrierte Nutzer], das wird nämlich im Detail noch viel interessanter, vor allem im Hinblick darauf, dass Erdogan und sämtlichen Beteiligten das juristische Problem sehr wohl bekannt ist und auch die Konsequenzen für sie!
Ich schrieb, dass Erdogan die Hagia Sophia Status-Änderung nicht unterzeichnet und unterschrieben hat. Aber auch das von Erdogan eingesetzte Verfassungskomitee hat, um sich gegen Klagen wegen Verfassungsfeindlichkeit und weil sie sich selbst strafbar machen, absichern wollen mit einer interessanten Konstruktion. Die wollen sich eben auch nicht in Schwierigkeiten bringen und die Finger verbrennen. Als Alibi sagte das Verfassungskomitee, das Thema Hagia Sophia wäre garnicht von ihr initiiert worden, ein ominöser Verein hätte die Klage angestrebt. Laut den grössten Oppositionszeitungen und die CHP hat das ebenfalls bereits thematisiert, dieser Verein taucht zwar in den Dokumenten des Verfassungskomitee zur Hagia Sophia als Kläger auf, aber Recherchen haben ergeben, dass der Verein nirgends namentlich eingetragen ist. Somit ist insgesamt das gesamte Verfahren unwirksam, da das Verfassungskomitee die wirksame Eintragung des ominösen Klägervereins offenbar nicht geprüft hat.
Somit ist diese ganze Hagia Sophia Entscheidung nicht nur gemäss der türkischen Gesetze verfassungsfeindlich und ungültig, auch das Verfahren des Verfassungskomitees ist formal ungültig.
Da haben die Idioten versucht per Brechstange eine Umwandlung durchzuführen, das aber keinerlei rechtliche Basis hat.
Laut Oppositionsmedien wird spekuliert, dass Erdogan aufgrund der immensen innenpolitischen Probleme Neuwahlen ankündigen wird, entweder bereits dieses Jahr oder spätestens nächstes Jahr und die Hagia Sophia Geschichte ist nichts anderes Teil ihres Wahlkampfes. Wie man anhand AKP eigenen Studien herauslesen kann, spricht es lediglich 2.5-3.5% der AKP Wähler an. Kurze Zeit später wird aber die ganze Aktion verblassen und in den Hintergrund treten aufgrund der immensen wirtschaftlichen Probleme. Damit kommen die nicht weit.
Geändert von Durkheim (24.07.2020 um 16:06 Uhr)
Es ist absolutes Fakt, dass Erdogan sich mit Gewalt gegen eine Abwahl sträuben wird, weil er nur zu gut weiss, was ihm dann blühen wird. Man spekuliert auch, dass Erdogan mit seiner Familie und Verwandtschaft ins Ausland flüchten wird. Gelder hat der Erdogan Clan bereits in die Schweiz und andernorts verschafft, man wird die aber beschlagnahmen, da Erdogan nirgends im Ausland Freunde hat! Und Erdogan hat ja mit den Gülenisten einen Präzedenzfall geschaffen, nach dem ohne Urteile und Prozesse tausende Gülenisten und ohne gesetzliche Grundlage verurteilt und auch enteignet wurden. Dies wird Erdogan und den AKP Mitgliedern allesamt noch zum Bumerang werden. Nicht, dass die Gülenisten es nicht verdient hätten, aber es muss alles auf Basis von Gesetzen erfolgen und diese wurden schlichtweg missachtet. Damit hat Erdogan das Tor geöffnet für Prozesse, die gegen ihn und seine Sippschaft genauso ablaufen werden. Man darf ja nicht die extreme Korruption unter AKP vergessen, all das ist sehr gut dokumentiert. Bei einem Regierungswechsel wird man die Justiz von AKP-Kriminellen säubern und anschliessend mit ihnen abrechnen.
Es gelten in der Türkei immer noch die Gesetze und wer zu Gewalt greift, der wird die strafrechtlichen Konsequenzen zu spüren bekommen. Es spielt dabei keine Rolle und ist belanglos, ob die AKP-Trottel gewaltbereit sind. Bei einem Regierungswechsel ist der türkische Geheimdienst, das Militär und die Polizei der neuen Regierung untergestellt.
Die Oppositionsmedien sind übrigens keine Minderheitenmedien und haben die grössten Auflagen in der Türkei und die Oppositionssender und deren Nachrichtensendungen bringen mehr Zuschauer zusammen als die grössten Sender der AKP. Selbst AKP Wähler verfolgen die Oppositionsmedien, da sie den AKP-Medien nicht trauen und darüber gibt es zahlreiche Studien und Umfragen.
Hinzu kommt Social Media und die kann die AKP auch nicht kontrollieren. Je mehr die AKP dagegen vorgehen möchte, desto mehr bringt die AKP grosse Wählergruppen gegen sich auf.
Die Leute sind sehr gut informiert.
Der Trend verstärkt sich immer mehr in der Türkei.
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Hinzu kommt, die Türken sind nunmal keine Araber und Religion ist für Türken nicht primär identitätsstiftend, im Gegensatz zu den Arabern, der Islam ist Teil ihrer ureigenen Identität als Araber. Welcher Religion ein Türke angehört oder nicht spielt für die Identität keine Rolle. Historisch sind Türken ohnehin Konvertiten. Und mit mehr Bildung manifestiert sich diese Entwicklung immer mehr und Religion wird unbedeutend.„Religionsmüde Jugend“ in der Türkei
Der Marburger Islamwissenschaftler Dr. Pierre *Hecker erforscht den „Atheismus in der Türkei“.
Erdogan hat mit der AKP unbeabsichtigt einen Trend und Entwicklung geschaffen, das den Säkularismus und Laizismus in der Türkei langfristig nur stärkt. Das sind mitnichten nur meine Worte, das sagen auch ehemalige Ex-AKP Mitgründer.
Genau...Assad, Erdogan , Putin sind ja soooo pöööööööööööse, so ober korrupt, unterdrücken so brutal ihre Völker , und planen ihren Abgang mit ihren gestohlenen Millionen- vermutlich in die USA, angeblich plant Merkel ja ihren Abgang nach Paraquay- und die saudischen Terror-Prinzen sind ja sooooo guuute, sooooo bescheidene Demokraten und pflegen die Menschenrechte in ihrem Staat. Von Abu Dhabi, Dubai, Bahrain, Kuweit usw reden wir erst gar nicht.
Zu deiner Info. Die Popularität Erdogans gründet sich auf seinen Leistungen als OB von Istambul, und zur Hagia-Sophia vergleichst du mal die Plünderungen der Kreuzfahrer im Jahre 1204. Es wird schon einen Grund haben, warum die westliche Tansut Ciller , die vor 20 Jahren MP war, verschwunden ist, gut, ausser am Killik Kojo Strand von Izmir, während der kleine Erdo MP wurde. Und jede Wahl haushoch- und mindestens bis auf die Letzte - demokratisch gewonnen hat. Gabs schon jemals auch nur eine einzige Wahl in Terror-Saudi-Arabien ? Von demokratisch ganz zu schweigen.
Geändert von cornjung (24.07.2020 um 17:12 Uhr)
In einem solchen Land sollte man keinen Urlaub mehr machen.
Türken reden von "Rückeroberung".
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