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Thema: ,,Kritische Rassentheorie (Critical Race Theory)" - Pseudowissenschaft?

  1. #51
    Kampf dem Kapital! Benutzerbild von Smultronstället II.
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    Standard AW: ,,Kritische Rassentheorie (Critical Race Theory)" - Pseudowissenschaft?

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Aber es ist doch die Einstellung, die dich ausmacht. Hiob war reich und gerecht. Ebenso Abraham. Ich bin so erzogen, auch das 10. Gebot zu halten. "Gönne deinem Nächsten alles was er hat!"
    So wie man ein fieser, böser Mensch sein und trotzdem für die richtige Sache kämpfen kann, so kann man auch ein edler, wundervoller Mensch sein und trotzdem seinen Klasseninteressen folgend nur denjenigen ein Sprachrohr geben, die zum Beispiel die Ausbeutung der Bauern - oder heute der Leiharbeiter, Werkverträge, usw. - befürworten. Die Idee, dass die herrschende Klasse nur aus bösartigen schwarzgekleideten Teufelsanbetern besteht, ist ja gerade so ein ahistorisches Disney-Weltbild. Oft sind die Reichen sogar viel netter als die Armen, weil sie nicht mit dem gleichen Druck und dem gleichen Stress umgehen müssen. Bei "Parasite", diesem koreanischen Film, der letztens den Oscar gewann, gab es diesen schönen Dialog, wo die zwei Armen über die Reichen reden und sagen: "She is nice. She is rich, but she is nice!" Worauf die andere erwidert: "Not 'but'. She is nice because she is rich." So ist das leider oft. Die Geschichte ist voll mit edlen und gerechten Herrschern, die den Armen gerne auch mal ein paar Brosamen zuwerfen ... aber die natürlich trotzdem ihren Klasseninteressen folgend die Emanzipation der Bauern verhindern. Auch dein Motto "Gönne Jeff Bezos alles was er hat" ist natürlich im Klasseninteresse von Jeff Bezos. Es ist GUT für Jeff Bezos, wenn möglichst viele das glauben. Im Zweifelsfall wird er also Leute, die DAS propagieren fördern oder in Ruhe lassen und diejenigen canceln, die ihn in Frage stellen.

    Insofern geht es natürlich gerade nicht um die Einstellung und nichtmal um das Reichsein per se. Spendengalas und den Armen Brosamen zuwerfen ist absolut mit Kapitalismus vereinbar. Das lieben die! Solange nicht die Eigentums- und Produktionsverhältnisse an sich in Frage gestellt werden. Solange die nicht-Besitzenden abhängig bleiben und den "gerechten" Reichen die Sandalen küssen, wenn er ihnen ein paar Krümel zuwirft. Dieser Wut auf "Reichtum" an sich ist insofern eigentlich auch eher Teil des rechten Pseudo-Antikapitalismus. Die Funktion, die damals irgendwelche franziskanischen Mönchsorden erfüllt haben, erfüllen heute ja die Grünen - diese Propaganda der Askese und des Verzichts. Das ist der Kern des rechten Pseudo-Antikapitalismus: die Einsicht in die Absurdität herrschender Besitzverhältnisse wird dann verkehrt in Haß auf "Dekadenz" und "Hedonismus". Und die soziale Kategorie des Kapitalisten ersetzt durch biologische ("Der Jude") oder religiöse ("Der Satanist"). Resultat ist dann ein Pseudo-Antikapitalismus, dem völlig gleichgültig ist, dass Progammierer brutalst ausgebeutet werden aber sich schrecklich darüber aufregt, wenn sie schwule Videospielcharaktere in irgendeinem Computerspiel einbauen. Dass auch diese Programmierer zunehmend überarbeitet aber unterbezahlt sind, Probleme damit haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden, sich nicht die Krankenversorgung leisten können, die sie bräuchten, ihnen die Altersarmut droht, der Klimawandel ihrer Heimat zerstört, sie keine Gewerkschaften gründen können usw. usf. das rückt dann bestenfalls in den Hintergrund oder ist gleich marxistische Lüge. Kein Wunder dann, dass sich auch weiße Männer zunehmend von diesen angeblichen Verteidigern des weißen Mannes abwenden - wenn sie eine Politik fordern, die den konkreten Lebensstandard dieser weißen Männer immer weiter reduziert. Es ist ja auch nicht so, dass es vor 1970 keine Ausbeutung gegeben hätte. Interessiert die Rechten aber nicht, solange nur "national" ausgebeutet wird. Wenn Trump zum Beispiel WIRKLICH etwas für den weißen Mann hätte tun wollen, dann hätte er Medicare for All eingeführt - Gesundheitsversorgung unabhängig vom Einkommen. Haben wir in Deutschland natürlich auch nicht, weil sich die Zuzahlungen, die die Krankenkassen verlangen, die Armen oft nicht leisten können. Aber die Rechten haben natürlich auch eine lange Tradition, mit Identitätspolitik von der Klassenfrage abzulenken.

    Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
    Daher: Nichtwähler.
    F*ck AFD.

  2. #52
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    Standard AW: ,,Kritische Rassentheorie (Critical Race Theory)" - Pseudowissenschaft?

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Nee, das stimmt nicht unbedingt. [...]
    Du machst auch wieder einmal den Fehler zu denken, dass Werbung mit einer Pride-Flag, Werbung mit sogenannter Vielfalt, Werbung mit Feminismus etwas Marxistisches sei, obwohl dies eindeutig Dinge sind, die längst kapitalisiert worden sind. Und hier sind wir wieder an dem Punkt, den ich bereits mehrfach erwähnt habe: All diese Strohmänner implizieren immer wieder, dass der Kapitalismus gegen all diese Dinge immun ist, und ich frage mich, woher dieses Vorurteil kommt. Das hat doch nichts mit der Realität zu tun.

  3. #53
    Mitglied Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: ,,Kritische Rassentheorie (Critical Race Theory)" - Pseudowissenschaft?

    Zitat Zitat von Jay Beitrag anzeigen
    Du machst auch wieder einmal den Fehler zu denken, dass Werbung mit einer Pride-Flag, Werbung mit sogenannter Vielfalt, Werbung mit Feminismus etwas Marxistisches sei, obwohl dies eindeutig Dinge sind, die längst kapitalisiert worden sind....
    Doch. Yuri Bezmenov hat genau das als Strategie der UdSSR zur Untergrabung der Moral des Westens beschrieben. Ob das jetzt sich nun verselbstständigt hat, weil Westler die Ideen, die ihnen der KGB einpflanzte, übernahmen, oder dies von "Überlebenden Marxisten im Westen, die seit dem Untergang der UdSSR den Plan weiterführen" gemacht wird, spielt dabei eine nicht wirklich eine Rolle.

    All diese Muster, dir wir sehen, sind sozialistische Muster. Sei es der Antirassismus, BLM, FFF, LGBTQ+-Unsinn oder weiß der Geier was. Menschen, die aus dem Osten davor geflohen sind, erkennen das auch.

  4. #54
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    Standard AW: ,,Kritische Rassentheorie (Critical Race Theory)" - Pseudowissenschaft?

    Zitat Zitat von Smultronstället II. Beitrag anzeigen
    So wie man ein fieser, böser Mensch sein und trotzdem für die richtige Sache kämpfen kann, so kann man auch ein edler, wundervoller Mensch sein und trotzdem seinen Klasseninteressen folgend nur denjenigen ein Sprachrohr geben, die zum Beispiel die Ausbeutung der Bauern - oder heute der Leiharbeiter, Werkverträge, usw. - befürworten. Die Idee, dass die herrschende Klasse nur aus bösartigen schwarzgekleideten Teufelsanbetern besteht, ist ja gerade so ein ahistorisches Disney-Weltbild. Oft sind die Reichen sogar viel netter als die Armen, weil sie nicht mit dem gleichen Druck und dem gleichen Stress umgehen müssen. Bei "Parasite", diesem koreanischen Film, der letztens den Oscar gewann, gab es diesen schönen Dialog, wo die zwei Armen über die Reichen reden und sagen: "She is nice. She is rich, but she is nice!" Worauf die andere erwidert: "Not 'but'. She is nice because she is rich." So ist das leider oft. Die Geschichte ist voll mit edlen und gerechten Herrschern, die den Armen gerne auch mal ein paar Brosamen zuwerfen ... aber die natürlich trotzdem ihren Klasseninteressen folgend die Emanzipation der Bauern verhindern. Auch dein Motto "Gönne Jeff Bezos alles was er hat" ist natürlich im Klasseninteresse von Jeff Bezos. Es ist GUT für Jeff Bezos, wenn möglichst viele das glauben. Im Zweifelsfall wird er also Leute, die DAS propagieren fördern oder in Ruhe lassen und diejenigen canceln, die ihn in Frage stellen.

    Insofern geht es natürlich gerade nicht um die Einstellung und nichtmal um das Reichsein per se. Spendengalas und den Armen Brosamen zuwerfen ist absolut mit Kapitalismus vereinbar. Das lieben die! Solange nicht die Eigentums- und Produktionsverhältnisse an sich in Frage gestellt werden. Solange die nicht-Besitzenden abhängig bleiben und den "gerechten" Reichen die Sandalen küssen, wenn er ihnen ein paar Krümel zuwirft. Dieser Wut auf "Reichtum" an sich ist insofern eigentlich auch eher Teil des rechten Pseudo-Antikapitalismus. Die Funktion, die damals irgendwelche franziskanischen Mönchsorden erfüllt haben, erfüllen heute ja die Grünen - diese Propaganda der Askese und des Verzichts. Das ist der Kern des rechten Pseudo-Antikapitalismus: die Einsicht in die Absurdität herrschender Besitzverhältnisse wird dann verkehrt in Haß auf "Dekadenz" und "Hedonismus". Und die soziale Kategorie des Kapitalisten ersetzt durch biologische ("Der Jude") oder religiöse ("Der Satanist"). Resultat ist dann ein Pseudo-Antikapitalismus, dem völlig gleichgültig ist, dass Progammierer brutalst ausgebeutet werden aber sich schrecklich darüber aufregt, wenn sie schwule Videospielcharaktere in irgendeinem Computerspiel einbauen. Dass auch diese Programmierer zunehmend überarbeitet aber unterbezahlt sind, Probleme damit haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden, sich nicht die Krankenversorgung leisten können, die sie bräuchten, ihnen die Altersarmut droht, der Klimawandel ihrer Heimat zerstört, sie keine Gewerkschaften gründen können usw. usf. das rückt dann bestenfalls in den Hintergrund oder ist gleich marxistische Lüge. Kein Wunder dann, dass sich auch weiße Männer zunehmend von diesen angeblichen Verteidigern des weißen Mannes abwenden - wenn sie eine Politik fordern, die den konkreten Lebensstandard dieser weißen Männer immer weiter reduziert. Es ist ja auch nicht so, dass es vor 1970 keine Ausbeutung gegeben hätte. Interessiert die Rechten aber nicht, solange nur "national" ausgebeutet wird. Wenn Trump zum Beispiel WIRKLICH etwas für den weißen Mann hätte tun wollen, dann hätte er Medicare for All eingeführt - Gesundheitsversorgung unabhängig vom Einkommen. Haben wir in Deutschland natürlich auch nicht, weil sich die Zuzahlungen, die die Krankenkassen verlangen, die Armen oft nicht leisten können. Aber die Rechten haben natürlich auch eine lange Tradition, mit Identitätspolitik von der Klassenfrage abzulenken.
    Das ist ja alles schön und gut (oder eben nicht), aber wer hat denn Jeff Bezos reich und groß gemacht? Klar hatte er Unterstützung durch die Mächtigen, aber seinen Hauptgewinn erzielte er doch dadurch, dass bei ihm faule und geizige Leute bei Amazon Bücher bestellten, anstelle mal in eine Bücherei zu gehen. Günstig und bequem, dass scheint die Devise der Käufer zu sein. Jetzt ist er groß genug, um richtig Druck auszuüben. Aber das hat er der Faulheit der Armen zu verdanken. Ich habe nie bei Amazon bestellt, schaue keine Serien bei Amazon Prime, weil ich ihn auch für einen ganz üblen Gotteshasser halte. Aber wenn Leute freiwillig ihm ihr Geld geben, weil sie fett, faul und unselbstständig sind, tja...……….. Ich sage es mal so. Es rechtfertigt nicht seine Taten, aber es ist nicht allein seine Schuld.
    Genau so der Programmierer, der den schwulen Charakter erstellt. Dann muss man eben mal kündigen, wenn es nicht anders geht. Die Gamerszene ist nebenbei noch eine der ganz wenigen Szenen, die halbswegs Widerstand leistet, keine Sau hat sich die kostenlose DLC der Schwulenflagge in Fallout 76 runtergeladen! So geht es.

    Wenn man aber nicht bereit ist, auch mal Konsequenzen zu ziehen, dann ist eben der Reiche in der Machtposition. Nebenbei, was ich hier beschreibe, ist doch eigentlich genau das, was du gerne hättest. Das man sich nicht den Anweisungen der Reichen am Arbeitsplatz bedingungslos beugt. Wenn ich dich so lese, willst du aber nur Druck auf der Straße, am Arbeitsplatz scheint dir der Arbeiter total ausgeliefert zu sein.
    Geändert von Shahirrim (23.07.2020 um 12:20 Uhr)

  5. #55
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    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Nee, das stimmt nicht unbedingt. Wenn in Spielen wie Fallout 76 eine Schwulenflagge als DLC kommt, dann will (und kann) Bethesda Softworks daran gar nichts verdienen, weil ja nahezu alle User sich über andere Bugs im Spiel beschwerten. Die Schwulenflagge kam ja auch umsonst.

    Du siehst ja auch jetzt in der Coronazeit, dass die ganzen Firmen den Lockdown mittragen, obwohl sie schwere Umsatzeinbußen haben, außer ein paar superreiche Börsenfritzen. Da herrscht Ideologie vor, nicht das kapitalistische Motto, Geld zu verdienen. Nein, Geld ist nur ein Mittel, um Macht auszuüben. Und Marxismus ist eine Ideologie der Macht, die dein ganzes Leben vorschreibt!
    Ich denke, das Kapital ist grundsätzlich völlig ideologiefrei. Das Kapital paßt sich Nutzenerwägungen an. Es nutzt und absorbiert jede Ideologie, jeden Widerspruch, jede Krise, jede Rebellion, um zu lernen und zu wachsen - entweder expansiv oder in Richtung Totalität. Es stimmt, daß Geld inzwischen nur noch ein abstraktes Mittel zum Zweck ist. Wenn überhaupt. Man könnte jedem Konsumenten (und der Mensch ist im totalen Kapitalismus nur noch Konsument bzw. "User") leistungslos ausreichend Geld geben ("Bürgergeld") und es würde nichts am kapitalistischen System ändern. Gier und Macht sind fast vorgestrige individuelle Motive, die das System längst nicht mehr erklären können, es hat sich zu sehr verselbständigt; wie Baudrillard meinte, zu einem kapitalistischen Code, der alles Leben, alles Geistige und alles Materielle aufnimmt und integriert.
    Ex septentrione lux

  6. #56
    Mitglied Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: ,,Kritische Rassentheorie (Critical Race Theory)" - Pseudowissenschaft?

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Ich denke, das Kapital ist grundsätzlich völlig ideologiefrei. Das Kapital paßt sich Nutzenerwägungen an. Es nutzt und absorbiert jede Ideologie, jeden Widerspruch, jede Krise, jede Rebellion, um zu lernen und zu wachsen - entweder expansiv oder in Richtung Totalität. Es stimmt, daß Geld inzwischen nur noch ein abstraktes Mittel zum Zweck ist. Wenn überhaupt. Man könnte jedem Konsumenten leistungslos ausreichend Geld geben ("Bürgergeld") und es würde nichts am kapitalistischen System ändern. Gier und Macht sind fast vorgestrige individuelle Motive, die das System längst nicht mehr erklären können, es hat sich zu sehr verselbständigt; wie Baudrillard meinte, zu einem kapitalistischem Code, der alles Leben, alles Geistige und alles Materielle vereinnahmt und integriert.
    Ja, aber dann hat sich doch das Kapital von der Definition des Kapitalismus total losgesagt. Dann müsste man von Kapitalkritik sprechen, wenn man die Macht des Kapitals kritisiert.

  7. #57
    Resteverwerter Benutzerbild von brain freeze
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    Standard AW: ,,Kritische Rassentheorie (Critical Race Theory)" - Pseudowissenschaft?

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Ja, aber dann hat sich doch das Kapital von der Definition des Kapitalismus total losgesagt. Dann müsste man von Kapitalkritik sprechen, wenn man die Macht des Kapitals kritisiert.
    Die Strukturalisten haben das Dilemma vor Jahrzehnten schon durchgekaut, bis heute gibt es keine Idee, wie dieser Prozeß aufzuhalten ist oder in welche Richtung es stattdessen gehen könnte, wenn es gelänge die Totalität des Systems zu brechen. Hier wird ständig auf die Rechten gezeigt, die auf Schimären losgehen, aber von der Linken kommt doch gleich gar nichts, auch von den Marxisten nicht, bzw. nur Destruktives, weil die genauso ratlos sind.
    Ex septentrione lux

  8. #58
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    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    [...] Sei es der Antirassismus, BLM, FFF, LGBTQ+-Unsinn oder weiß der Geier was. Menschen, die aus dem Osten davor geflohen sind, erkennen das auch. [...]
    Das ist aber kein Marxismus. Die Sache ist die, dass das Kapital an sich zunächst einmal ideologiefrei ist, aber das Kapital an sich nutzt natürlich soziale Bewegungen, Gruppenidentitäten und alles, was damit zusammenhängt, kapitalisiert diese Dinge, um diesen Menschen das Gefühl zu geben, dass das Kapital an ihnen und ihrem Problem interessiert und das wiederum wird als Werbung benutzt, um Produkte zu verkaufen. Aber das ist weder Marxismus, noch Sozialismus, noch Kommunismus. Dies ist Kapitalismus.

  9. #59
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    Standard AW: ,,Kritische Rassentheorie (Critical Race Theory)" - Pseudowissenschaft?

    Zitat Zitat von Jay Beitrag anzeigen
    Das ist aber kein Marxismus. Die Sache ist die, dass das Kapital an sich zunächst einmal ideologiefrei ist, aber das Kapital an sich nutzt natürlich soziale Bewegungen, Gruppenidentitäten und alles, was damit zusammenhängt, kapitalisiert diese Dinge, um diesen Menschen das Gefühl zu geben, dass das Kapital an ihnen und ihrem Problem interessiert und das wiederum wird als Werbung benutzt, um Produkte zu verkaufen. Aber das ist weder Marxismus, noch Sozialismus, noch Kommunismus. Dies ist Kapitalismus.
    Die Methoden sind marxistisch, wie man die Jugend gewinnt. Natürlich ist sowas wie FFF, BLM oder kritische Rassentheorie kein Marxismus. Ob diese Bewegungen in einem Marxismus a la UdSSR enden, kann man ja wirklich in Zweifel ziehen. Eher nicht, ist auch meine Vermutung. Aber es geht ja um die Zerstörung der Ordnung. Ich meine, die EU hat ja in der Ukraine auf dem Maidan ja auch Neonazis genutzt, obwohl die EU keine neorassistische Organisation ist. Aber genau diese Demonstranten überwanden den rechtmäßigen moskautreuen Herrscher Wiktor Janukowytsch und setzten dann am Ende ihre Regierung ein, die Brüssel passte.

    Wenn du dich so am Wort Marxismus störst, wie wäre es mit Liberalismus?



    Ansonsten betreibst du hier nur Haarspalterei, wenn du da keinen Totalitarismus in diesen Bewegungen erkennst, zu denen auch eben das kritische Weißsein gehört! Sozialismus hat nebenbei nichts mit einer sozialen Gemeinschaft zu tun. Genau so wie hier zwar Kapital eingesetzt wird, aber Kapitalismus eigentlich wenig damit zu tun hat.

  10. #60
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    Zitat Zitat von Smultronstället II. Beitrag anzeigen
    So wie man ein fieser, böser Mensch sein und trotzdem für die richtige Sache kämpfen kann, so kann man auch ein edler, wundervoller Mensch sein und trotzdem seinen Klasseninteressen folgend nur denjenigen ein Sprachrohr geben, die zum Beispiel die Ausbeutung der Bauern - oder heute der Leiharbeiter, Werkverträge, usw. - befürworten. Die Idee, dass die herrschende Klasse nur aus bösartigen schwarzgekleideten Teufelsanbetern besteht, ist ja gerade so ein ahistorisches Disney-Weltbild. Oft sind die Reichen sogar viel netter als die Armen, weil sie nicht mit dem gleichen Druck und dem gleichen Stress umgehen müssen. Bei "Parasite", diesem koreanischen Film, der letztens den Oscar gewann, gab es diesen schönen Dialog, wo die zwei Armen über die Reichen reden und sagen: "She is nice. She is rich, but she is nice!" Worauf die andere erwidert: "Not 'but'. She is nice because she is rich." So ist das leider oft. Die Geschichte ist voll mit edlen und gerechten Herrschern, die den Armen gerne auch mal ein paar Brosamen zuwerfen ... aber die natürlich trotzdem ihren Klasseninteressen folgend die Emanzipation der Bauern verhindern. Auch dein Motto "Gönne Jeff Bezos alles was er hat" ist natürlich im Klasseninteresse von Jeff Bezos. Es ist GUT für Jeff Bezos, wenn möglichst viele das glauben. Im Zweifelsfall wird er also Leute, die DAS propagieren fördern oder in Ruhe lassen und diejenigen canceln, die ihn in Frage stellen.

    Insofern geht es natürlich gerade nicht um die Einstellung und nichtmal um das Reichsein per se. Spendengalas und den Armen Brosamen zuwerfen ist absolut mit Kapitalismus vereinbar. Das lieben die! Solange nicht die Eigentums- und Produktionsverhältnisse an sich in Frage gestellt werden. Solange die nicht-Besitzenden abhängig bleiben und den "gerechten" Reichen die Sandalen küssen, wenn er ihnen ein paar Krümel zuwirft. Dieser Wut auf "Reichtum" an sich ist insofern eigentlich auch eher Teil des rechten Pseudo-Antikapitalismus. Die Funktion, die damals irgendwelche franziskanischen Mönchsorden erfüllt haben, erfüllen heute ja die Grünen - diese Propaganda der Askese und des Verzichts. Das ist der Kern des rechten Pseudo-Antikapitalismus: die Einsicht in die Absurdität herrschender Besitzverhältnisse wird dann verkehrt in Haß auf "Dekadenz" und "Hedonismus". Und die soziale Kategorie des Kapitalisten ersetzt durch biologische ("Der Jude") oder religiöse ("Der Satanist"). Resultat ist dann ein Pseudo-Antikapitalismus, dem völlig gleichgültig ist, dass Progammierer brutalst ausgebeutet werden aber sich schrecklich darüber aufregt, wenn sie schwule Videospielcharaktere in irgendeinem Computerspiel einbauen. Dass auch diese Programmierer zunehmend überarbeitet aber unterbezahlt sind, Probleme damit haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden, sich nicht die Krankenversorgung leisten können, die sie bräuchten, ihnen die Altersarmut droht, der Klimawandel ihrer Heimat zerstört, sie keine Gewerkschaften gründen können usw. usf. das rückt dann bestenfalls in den Hintergrund oder ist gleich marxistische Lüge. Kein Wunder dann, dass sich auch weiße Männer zunehmend von diesen angeblichen Verteidigern des weißen Mannes abwenden - wenn sie eine Politik fordern, die den konkreten Lebensstandard dieser weißen Männer immer weiter reduziert. Es ist ja auch nicht so, dass es vor 1970 keine Ausbeutung gegeben hätte. Interessiert die Rechten aber nicht, solange nur "national" ausgebeutet wird. Wenn Trump zum Beispiel WIRKLICH etwas für den weißen Mann hätte tun wollen, dann hätte er Medicare for All eingeführt - Gesundheitsversorgung unabhängig vom Einkommen. Haben wir in Deutschland natürlich auch nicht, weil sich die Zuzahlungen, die die Krankenkassen verlangen, die Armen oft nicht leisten können. Aber die Rechten haben natürlich auch eine lange Tradition, mit Identitätspolitik von der Klassenfrage abzulenken.

    Du bist der beste Beweis, dass Universitäten Menschen mit Talenten zum Idioten degradieren, ist man nur lange genug an einer. Hat dir irgendein Kommunist dort ins Hirn geschissen?

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