Zitat von
Testosteronum
Nationalismus bedeutet, dass es freie, unabhängige und selbstbestimmte Nationalstaaten gibt.
Unabhängigkeit bedeutet, dass man Verträge abschliessen kann, von denen man profitiert. (Und dass man diese Verträge wieder beenden kann, wenn man nicht mehr davon profitiert).
Ein unabhängiger Nationalstaat schliesst mit anderen Ländern also bilaterale Verträge ab.
Wenn Europa aus o.g. Nationalstaaten bestehen würde, würden sie erstmal bilaterale Beziehungen untereinander knüpfen. Und selbstverständlich könnte ein Land dann auch bilaterale Beziehungen zu z.B. Russland knüpfen.
Aber was soll "euro-völkisch" sein?
Völkisch bedeutet, dass man Volk und Nation gleichsetzt, Abstammungsprinzip. Das Gegenteil wäre das Bekenntnisprinzip.
Wenn in Land X das Abstammungsprinzip gilt, dann kann ein Angehöriger der Nation X nur der sein, der auch dem Volk X angehört (ggf. kann auch jemand assimiliert werden, wenn sein Volk dem Volk X relativ ähnlich ist).
Wenn in Land Y das Bekenntnisprinzip gilt, dann kann überspitzt gesagt jeder Hans Wurst in dieses Land gehen und sich zur Nation Y bekennen, damit er als Angehöriger dieser Nation gilt.
"Euro-völkisch" würde also bedeuten, dass man alle Europäer als ein Volk betrachtet. Dazu muss man sich fragen, was eigentlich europäisch bedeutet.
Das kann man mit den 4S machen: Sprache, Siedlungsgebiet, Sitte, Stamm.
Gehen wir das mal durch:
Sprache: Es gibt in Europa nicht nur eine Sprache, sondern ziemlich viele Sprachen.
Siedlungsgebiet: Das ist Europa.
Sitte: Da gibt es zwar Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede, die teilweise relativ gross sind.
Stamm: Europäische Abstammung.
Reicht das aus, damit man alle Europäer als ein Volk betrachten kann?
Wenn das ausreichen würde, wären die Europäer doch schon in der Vergangenheit zu einem Volk zusammengewachsen.