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Thema: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

  1. #41
    White Charger Benutzerbild von Bergischer Löwe
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Zitat Zitat von Bodensee Beitrag anzeigen
    War das wirklich Erich von Falkenhayn?

    Und wieso war das Reich "aggressiv?

    Die haben nirgendwo gezündelt, sondern wollten den Krieg nicht und haben noch bis kurz vor Ausbruch vermittelt.(RUS)
    E.v.F. war preußischer Kriegsminister und hatte direkten Einfluss auf den Kaiser. Sehr direkt. Sein Bruder Arthur war Politiker, Jurist und Lehrer. Er arbeitete wie viele Falkenhayns seit Jahrhunderten am Hof der Kurfürsten Brandenburgs/Könige von Preußen und war Erzieher des Kronprinzen Wilhelm und Urgroßvater meiner Frau.

    Wir haben davon aber erst vor etwa 2 Jahren erfahren, als die Tante meiner Frau starb und wir umfangreiche Dokumente, Fotos, Bücher (u.a. mit Widmung des Kronprinzen) und Gegenstände vom Hof im Nachlass in Wiesbaden fanden.

  2. #42
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Es wird eines übersehen, GB war eine Insel und die Landesverteidigung lag in den Händen der Royal Navy, das Heer spielte im Frieden eine untergeordnete Rolle. Das Heer wurde erst aufgerüstet wenn es konkret einen Krieg gab
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  3. #43
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Zitat Zitat von Bergischer Löwe Beitrag anzeigen
    Nun zunächst mal sah es so aus. Die deutsche "Antwort" ("Nassau" Klasse) war noch im 28 cm Kaliber verhaftet und hatte noch Expansions-Dampfmaschinen statt Turbinen (es gab 1906 noch keinen deutschen Hersteller solcher Großturbinen-Anlagen). Somit war eine Hexagonal Aufstellung der Geschütztürme nötig und die Schiffe waren langsam und keine guten Seeschiffe. Einzig handlich waren sie. Im Skagerrak wurden sie hinter Kaiser und König Klassen regelrecht "versteckt".

    Die "Helgoland" Klasse als deren Nachfolger hatte zwar immer noch Expansions-Maschinen - war aber mit 30,5 cm der SA schon ebenbürtiger.

    Die ersten halbwegs konkurrenzfähigen Schiffe waren die Klassen "Kaiser" und "König" mit Turbinenantrieb aber leider auch noch 80% Kohlefeuerung (Öl war nicht ausreichend verfügbar, somit liefen nur je 3 Kessel auf Ölfeuerung und 12 auf Kohle). Erst SMS "Bayern" und SMS "Baden" waren mit ihrem enormen Kalibersprung auf 38 cm und ihrer Ölfeuerung tatsächlich eine ernsthafte Bedrohung für die kalibermäßig schon weit entlaufenen Briten ("Queen Elizabeth" Class, "Revenge" Class, Hood, Renown & Repulse Schlachtkreuzer - alle 38 cm, die Amerikaner sogar bei 40,6 cm).

    Der Erfolg der Schlachtkreuzer im Skagerrak und die erstklassige Seemannschaft der Hochseeflotte täuschte über die technologische Unterlegenheit der deutschen Schiffskonstruktionen doch arg hinweg.

    Das zog sich bis zu Raeders Zeiten, wo bei "Bismarck" haarsträubende Konstruktionsfehler gemacht wurden (Feuerleitkontrolle teilweise außerhalb der Zitadelle, Radar im Druckbereich der Geschütztürme A und B, keine Adaption des "All or Nothing" Panzerungsprinzips der neuen "North Carolina" Schlachtschiffen der USA, bei 49.000 to Einsatzverdrängung nur mäßige Kampfkraft). Schon die ersten 40,6 cm Salven der fast 20 Jahre alten und fast ein Drittel kleineren HMS "Rodney" verwandelten sie in ein brennendes Wrack.

    Gar nicht zu reden vom Schicksal der bedauernswerten "Scharnhorst" am Nordkap, die von der HMS "King George V" regelrecht in Stücke geschossen wurde. Schon nach der ersten Salve der King George fielen beide vorderen Geschütztürme aus. Beim Versuch den Engländern zu entkommen, versagte der Torpedoschutz und sie erhielt einen Volltreffer in den vorderen Kesselraum, fiel auf 10 kn zurück und wurde von den Briten in handliche Stücke zerlegt.

    Die Aussagen stimmen so nicht ganz!
    Zumindestens was die eingebauten Kaliber bei der Hauptbewaffung betrift.

    Die deutsche Marine vor dem 1.WK war sich bewußt,
    das sie ein kleineres Kaliber hatte bzw. es bei diesem beließ,
    denn der Vorteil der größeren britischen Kaliber war aus deutscher Sicht vernachlässigbar.

    Man steckte lieber das Geld in einen wesentlich besseren "Unterwasserschutz",
    heisst die Unterteilung in den deutschen Schiffen war besser und damit auch deren "Standfestigkeit".

    Auch als die Briten das Kaliber 34,3 cm einführten blieben die Deutschen absichtlich bei 30,5 cm für die Hauptbewaffnung.
    weil das deutsche Geschütz in Summe nur ganz unwesentlich schlechter war als das britische 34,3 cm.
    Erst als die Briten die "schnellen Schlachtschiffe" der Queen Elizabeth-Klasse mit 38,1 cm Geschützen ausrüsteten
    erfolgte auch in Deutschland der Umstieg auf 38 cm.
    Nur bei den deutschen Schlachtkreuzern war eine "Zwischengröße" von 35 cm für die Hauptbewaffnung vorgesehen(Mackensenklasse).


    Wie wichtig die bessere "Standfestigkeit" war, zeigte sich bei dem Schlachtkreuzergefecht als Auftakt zur Skagerrakschlacht.
    Die von der Tann hatte eine Hauptbewaffnung Kaliber 28 cm und doch vernichtete sie innerhalb von 15 Minuten die
    Indifatigable, welche eine Hauptbewaffnung von 30,5 cm trug.

  4. #44
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Zitat Zitat von Larry Plotter Beitrag anzeigen
    Die Aussagen stimmen so nicht ganz!
    Zumindestens was die eingebauten Kaliber bei der Hauptbewaffung betrift.

    Die deutsche Marine vor dem 1.WK war sich bewußt,
    das sie ein kleineres Kaliber hatte bzw. es bei diesem beließ,
    denn der Vorteil der größeren britischen Kaliber war aus deutscher Sicht vernachlässigbar.

    Man steckte lieber das Geld in einen wesentlich besseren "Unterwasserschutz",
    heisst die Unterteilung in den deutschen Schiffen war besser und damit auch deren "Standfestigkeit".

    Auch als die Briten das Kaliber 34,3 cm einführten blieben die Deutschen absichtlich bei 30,5 cm für die Hauptbewaffnung.
    weil das deutsche Geschütz in Summe nur ganz unwesentlich schlechter war als das britische 34,3 cm.
    Erst als die Briten die "schnellen Schlachtschiffe" der Queen Elizabeth-Klasse mit 38,1 cm Geschützen ausrüsteten
    erfolgte auch in Deutschland der Umstieg auf 38 cm.
    Nur bei den deutschen Schlachtkreuzern war eine "Zwischengröße" von 35 cm für die Hauptbewaffnung vorgesehen(Mackensenklasse).


    Wie wichtig die bessere "Standfestigkeit" war, zeigte sich bei dem Schlachtkreuzergefecht als Auftakt zur Skagerrakschlacht.
    Die von der Tann hatte eine Hauptbewaffnung Kaliber 28 cm und doch vernichtete sie innerhalb von 15 Minuten die
    Indifatigable, welche eine Hauptbewaffnung von 30,5 cm trug.
    Du vergisst, dass neben den 5 "Queen Elizabeth" Class Schlachtschiffen (fast alle, bis auf "Malaya", die 15 kam, bei Kriegsausbruch in Dienst), auch noch 5 "Revenge" Class Schlachtschiffen mit 38,1 cm Kaliber ausgerüstet waren.

    So standen Lord Jellicoe am 31. Mai 1916 9 Schlachtschiffe mit diesem Kaliber zur Verfügung. Scheer hatte an diesem Tag überhaupt nur 16 Dreadnoughts und KEIN EINZIGES Schiff >30,5 cm Kaliber.

    Später kamen noch die Schlachtkreuzer "Renown" und "Repulse" mit 38 cm hinzu. Deutschland hatte ab 1916 nur "Bayern" und "Baden" mit diesem Kaliber. Beide waren aber schlechter geschützt und DEUTLICH langsamer als die QE und R-Classes (24-25 kn vs. 21-22 kn). Das waren 1916-17 schon Welten.

    Man mag sich gerne die kalibermäßige Unterlegenheit der Hochseeflotte schönreden - die nackten Zahlen sagen aber etwas ganz anderes. In Erich Groeners Standardwerk sind die Zahlen sehr deutlich. Unsere Flotte war "outgunned". Die Versenkungen der Schlachtkreuzer "Queen Mary", "Indefatigable" und "Invincible" waren Augenwischerei. Während Jellicoe schon wenige Tage später der Admiralität meldete, 28 Schlachtschiffe und 9 Schlachtkreuzer seien binnen 4 Stunden auslauf- und kampfbereit, lagen die Reperaturwerften in Deutschland voll mit Beinahe-Wracks. HMS "Revenge" hatte "Derfflinger" und "von der Tann" buchstäblich zusammengeschossen. Ja, die Panzerung entsprach in etwa dem Standard des Schlachtschiffs "HMS Iron Duke" und daher musste man Kompromisse beim Kaliber machen (eine 38 cm Kanone wiegt etwa 250% einer 30,5 cm). Dies war den Werftkapazitäten geschuldet, die man in den 1910ern dann schon etwas realistischer einschätzte als 1906 (Planungsjahr der "Nassau" Klasse). Man wusste, was die Briten da bauten.

    Als die ersten Planungen für die "Queen Elizabeth" anliefen, baute man in Deutschland noch Dreifach-Expansionsmaschinen und 30,5 cm Kaliber (Helgoland). Als die "Bayern" in Dienst gestellt wurde, waren QE und R-Klassen bereits seit Jahren im Dienst und man baute an der "Hood".

    Ein Versäumnis, das sich bei Bismarck, Scharnhorst und Gneisenau 20 Jahre später tragisch wiederholen sollte. Bismarck durfte mit 8 x 38 cm gegen die Rodney mit ihren 9 x 40,6 cm und die King George V mit ihren 10 x 35,5 cm antreten. Letzterer Schweter Duke of York war dann auch der Endgegner für die Scharnhorst mit ihren kümmerlichen 9 x 28 cm.

  5. #45
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Die Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau hatten eine provisorische Bewaffnung von 28 cm beide Schiffe sollten später auch das Kaliber 38 cm erhalten, was aber nie geschah.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  6. #46
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Zitat Zitat von Bergischer Löwe Beitrag anzeigen
    Du vergisst, dass neben den 5 "Queen Elizabeth" Class Schlachtschiffen (fast alle, bis auf "Malaya", die 15 kam, bei Kriegsausbruch in Dienst), auch noch 5 "Revenge" Class Schlachtschiffen mit 38,1 cm Kaliber ausgerüstet waren.

    So standen Lord Jellicoe am 31. Mai 1916 9 Schlachtschiffe mit diesem Kaliber zur Verfügung. Scheer hatte an diesem Tag überhaupt nur 16 Dreadnoughts und KEIN EINZIGES Schiff >30,5 cm Kaliber.

    Später kamen noch die Schlachtkreuzer "Renown" und "Repulse" mit 38 cm hinzu. Deutschland hatte ab 1916 nur "Bayern" und "Baden" mit diesem Kaliber. Beide waren aber schlechter geschützt und DEUTLICH langsamer als die QE und R-Classes (24-25 kn vs. 21-22 kn). Das waren 1916-17 schon Welten.

    Man mag sich gerne die kalibermäßige Unterlegenheit der Hochseeflotte schönreden - die nackten Zahlen sagen aber etwas ganz anderes. In Erich Groeners Standardwerk sind die Zahlen sehr deutlich. Unsere Flotte war "outgunned". Die Versenkungen der Schlachtkreuzer "Queen Mary", "Indefatigable" und "Invincible" waren Augenwischerei. Während Jellicoe schon wenige Tage später der Admiralität meldete, 28 Schlachtschiffe und 9 Schlachtkreuzer seien binnen 4 Stunden auslauf- und kampfbereit, lagen die Reperaturwerften in Deutschland voll mit Beinahe-Wracks. HMS "Revenge" hatte "Derfflinger" und "von der Tann" buchstäblich zusammengeschossen. Ja, die Panzerung entsprach in etwa dem Standard des Schlachtschiffs "HMS Iron Duke" und daher musste man Kompromisse beim Kaliber machen (eine 38 cm Kanone wiegt etwa 250% einer 30,5 cm). Dies war den Werftkapazitäten geschuldet, die man in den 1910ern dann schon etwas realistischer einschätzte als 1906 (Planungsjahr der "Nassau" Klasse). Man wusste, was die Briten da bauten.

    Als die ersten Planungen für die "Queen Elizabeth" anliefen, baute man in Deutschland noch Dreifach-Expansionsmaschinen und 30,5 cm Kaliber (Helgoland). Als die "Bayern" in Dienst gestellt wurde, waren QE und R-Klassen bereits seit Jahren im Dienst und man baute an der "Hood".

    Ein Versäumnis, das sich bei Bismarck, Scharnhorst und Gneisenau 20 Jahre später tragisch wiederholen sollte. Bismarck durfte mit 8 x 38 cm gegen die Rodney mit ihren 9 x 40,6 cm und die King George V mit ihren 10 x 35,5 cm antreten. Letzterer Schweter Duke of York war dann auch der Endgegner für die Scharnhorst mit ihren kümmerlichen 9 x 28 cm.

    Beginnen wir mal bei der Nassau-Klasse.
    Man blieb bei der 28 cm Variante, weil ein Vergleichsschiessen gezeigt hatte,
    dass das 28 cm Geschütz nicht nennenswert hinter dem britischen 30,5 cm Geschütz zurückstand.
    Bei der Aufstellung hielt man eine ausreichend grosse Feuerleereserve für notwendig.
    Dies galt dann auch noch für die vergrößerte Helgoland -Klasse.



    Als die Briten 1909 zum Kaliber 34,3 cm übergingen, blieben die Deutschen beim Kaliber 30,5 cm
    denn Versuche hatten gezeigt, dass die deutschen 30,5 cm Geschosse eine höhere Durchschlagskraft hatten
    als britische Geschosse gleichen Kalibers und
    die Durchschlagskraft der deutschen 30,5 cm Geschosse
    nur um ein Geringes hinter den 34,3 cm Geschossen der Briten zurückblieb.
    Was die Bayern und die Baden anging,
    war dies eine Klasse, nur wurden die Sachen und die Württemberg 9 Monate bzw. 12 Monate vor Fertigstellung eingestellt.
    Ihre Herstellung wurde zudem extrem verlangsamt zugunsten des U-Boot-Programmes



    Das die Briten frühzeitig auf einen neuen Antrieb übergingen
    war damals nicht unbedingt ein Vorteil bei der damals schlechten Fertigungstechnik.
    Die USA verzichtete auch vorerst und schrieben für die New York-Klasse 1910
    einfach Kolbenmaschinen vor,
    um die Hersteller zu zwingen,
    bezüglich des Turbinenantriebes ihre Qualität zu heben und die Preise zu senken.

    ( Breyer „Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905-1970")
    (Kapitän John Moore „Kriegsschiffe“)

  7. #47
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Die Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau hatten eine provisorische Bewaffnung von 28 cm beide Schiffe sollten später auch das Kaliber 38 cm erhalten, was aber nie geschah.
    Stimmt.
    Vier Türme für die geplanten Schiffe vier und fünf der Deutschland-Klasse waren schon bestellt und bereits in Fertigung.
    Deshalb bestellte man einfach 2 Türme nach.
    Eine Neuentwicklung für 38 cm Türme für den Schiffstyp einschließlich Fertigung
    hätte länger gedauert als der Bau der Schiffe.

  8. #48
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Zitat Zitat von Bodensee Beitrag anzeigen
    Ja, genau.

    Mit "maßvoller" Politik wie im 30jährigen Krieg, den Napoleonischen Kriegen und dem Kriege 1870.

    Blöd nur, dass D aufgrund seiner Zentrallage schon immer beliebtes Opfer war und ist, da ändert eine "maßvolle" Politik einen feuchten Dreck.

    Anders formuliert: die Alliierten hätten sich einfach weitere niederträchtige Fallen ausgedacht, um D in die Knie zu zwingen.

    Löst euch einfach mal von Hitler, der ist hinsichtlich der Geschichte völlig nebensächlich.

    Denn das Mantra heißt noch immer: D kleinhalten und wegmachen, das wird ja nun endlich erreicht.
    Wären die Niederlande nach dem 30 Jährigen Krieg im Reichsverband geblieben, hätte die Sache anders ausgesehen. Die konnten den Engländern bei diversen Seekriegen Paroli bieten. Schlachten gingen meist unentschieden aus. Zur dauerhaften Kolonialmacht hatten sie zu wenig Leute und konnten meist nur Küstenstützpunkte/Brückenköpfe errichten; ähnlich den Portugiesen...

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
    Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)

  9. #49
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Zitat Zitat von Larry Plotter Beitrag anzeigen
    Stimmt.
    Vier Türme für die geplanten Schiffe vier und fünf der Deutschland-Klasse waren schon bestellt und bereits in Fertigung.
    Deshalb bestellte man einfach 2 Türme nach.
    Eine Neuentwicklung für 38 cm Türme für den Schiffstyp einschließlich Fertigung
    hätte länger gedauert als der Bau der Schiffe.
    Eine völlig unverständliche Entscheidung übrigens. Dem Marine Baurat lagen natürlich die Konstruktionen der Türme der "Bayern" Klasse vor. Diese hätten nur geringfügige Modifikationen bedurft (Erhöhung, Feuerleit) und wären gewiss die bessere Lösung gewesen als die 28 cm Variante der IMHO völlig nutzlosen "Panzerschiffe" oder ewig auf die Neukonstruktionen zu warten (die dann nie kamen). Natürlich waren die 28 cm Geschütze mit gewaltiger Reichweite ausgestattet. Schaden (Courageous) konnte aber eigentlich nur an Fahrzeugen unterhalb 7 Zoll Panzerstärken verursacht werden. Also Kreuzern und alles darunter.

    Und so musste die Scharnhorst mit Luftgewehren gegen einen Gegner mit .45ern antreten, dessen Breitseite mal eben doppelt so viel wog, wie die eigene. Was den Totalverlust und den Tod von fast 2000 tapferen Seeleuten zur Folge hatte.

    Dieses Gefecht steht übrigens in der britischen Literatur einschlägig für die fehlgeleitete Idee der deutschen Konstrukteure, Geschwindigkeit und Panzerung vor Kaliber zu setzen. Die Bismarck war das zweite Beispiel dieses völlig wahnwitzigen Irrweges. Von einem 20 Jahre alten, stocklahmen, dringend überholungsbedürftigen und überall Wasser machenden, um ein Drittel kleineren Treaty-Schlachtschiff und seinen 9 x 40,6 cm vom Gefechtsfeld gefegt. Schon eine der ersten Salven der "Rodney" riss Turm Bruno in Stücke, dessen Rückwand weggesprengt wurde und neben der Turmbesatzung beinahe alle auf der Brücke dahinter tötete.

    Wäre eine intakte Bismarck auf die fast gleichzeitig konstruierten "Iowa" Schlachtschiffe der Amerikaner getroffen, wäre der Ausgang auch sehr schnell klargeworden. Die Iowas waren schneller, viel besser gepanzert, haushoch überlegen bewaffnet aber kaum schwerer als Bismarck/Tirpitz.

    Ich bleibe dabei. Entweder ganz oder gar nicht. Die Briten und Amerikaner haben schamlos ihre alten "Battle Wagons" zur Konvoisicherung benutzt und selbst vor diesen völlig veralteten Veteranen mussten Scharnhorst und Gneisenau Reißaus nehmen. Von den "Panzerschiffen" gar nicht zu reden. Selbst Bismarck hätte sich gegen ein Duo Duke of York-Klasse und Queen Elizabeth Klasse sehr schwer getan.

    Dann lieber 3 Leichte Kreuzer und 10 Zerstörer als ein nutzloses Schlachtschiff. Im ersten Weltkrieg sah die Situation freilich anders aus. Tirpitz hatte die Wahl. Und wählte das Falsche.

  10. #50
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    Standard AW: Die "HMS Dreadnought" und ihre Auswirkung auf die Weltgeschichte.

    Zitat Zitat von Larry Plotter Beitrag anzeigen
    Beginnen wir mal bei der Nassau-Klasse.
    Man blieb bei der 28 cm Variante, weil ein Vergleichsschiessen gezeigt hatte,
    dass das 28 cm Geschütz nicht nennenswert hinter dem britischen 30,5 cm Geschütz zurückstand.
    Bei der Aufstellung hielt man eine ausreichend grosse Feuerleereserve für notwendig.
    Dies galt dann auch noch für die vergrößerte Helgoland -Klasse.



    Als die Briten 1909 zum Kaliber 34,3 cm übergingen, blieben die Deutschen beim Kaliber 30,5 cm
    denn Versuche hatten gezeigt, dass die deutschen 30,5 cm Geschosse eine höhere Durchschlagskraft hatten
    als britische Geschosse gleichen Kalibers und
    die Durchschlagskraft der deutschen 30,5 cm Geschosse
    nur um ein Geringes hinter den 34,3 cm Geschossen der Briten zurückblieb.
    Was die Bayern und die Baden anging,
    war dies eine Klasse, nur wurden die Sachen und die Württemberg 9 Monate bzw. 12 Monate vor Fertigstellung eingestellt.
    Ihre Herstellung wurde zudem extrem verlangsamt zugunsten des U-Boot-Programmes



    Das die Briten frühzeitig auf einen neuen Antrieb übergingen
    war damals nicht unbedingt ein Vorteil bei der damals schlechten Fertigungstechnik.
    Die USA verzichtete auch vorerst und schrieben für die New York-Klasse 1910
    einfach Kolbenmaschinen vor,
    um die Hersteller zu zwingen,
    bezüglich des Turbinenantriebes ihre Qualität zu heben und die Preise zu senken.

    ( Breyer „Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905-1970")
    (Kapitän John Moore „Kriegsschiffe“)
    Ich gebe Dir vollkommen Recht - bis zum Tag als die "Queen Elizabeth" Klasse in Dienst ging (zwischen Sommer 14 und Frühjahr 15), war es de-facto egal, ob 28 oder 30,4 cm. Ab dann war unsere Flotte nicht nur zahlenmässig sondern auch konstruktiv abgehängt. Zumal man bei der Konstruktion der "Bayern" Klasse immer noch davon ausging, dass Seegefechte auf kürzere Distanz geführt werden. Und so plante man mit einer deartig geringen Erhöhung, dass die Reichweite bei nur 205 hm lag (Breyer). Etwa ein Drittel weniger als die QE und R-Klassen. Dazu fehlten der Bayern auch noch 4 kn zu ihren Konkurrenten QE und R-Klasse.

    Bei einem allerdings muss ich Dir wiedersprechen. Es gibt kaum Berichte von schweren Turbinen-Havarien bei den frühen Vertretern der RN. Sehr wohl aber bei uns. Erst als die RN auf mehrheitlich Ölfeuerung umstieg, kamen mehr Probleme bei denen.
    Die sehr gute Idee, den mittleren Propeller der "Kaiser" Klasse (oder war es König? - ich weis es ehrlich nicht mehr so genau) mit Dieselmotoren als Marschdiesel zu betreiben wurde dazu leider aufgegeben.

    Aber kommen wir nochmal zurück zur Kaliberfrage. Beim "Run to the North" im Skagerrak, kassierte HMS "Warspite" insgesamt 7 schwere Treffer der deutschen Schlachtschiffe (30,4 cm) - blieb aber völlig intakt. SMS "Markgraf" kassierte zwei Treffer (38 cm) und einer davon durchschlug problemlos den 230 mm Gürtelpanzer und detonierte im Inneren. Wassereinbruch von fast 800 to war die Folge. Hätten die Briten es geschafft, unserer Flotte den Rückweg abzuschneiden, wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Scheers Schlachtschiffe nur noch rauchende Trümmer gewesen wären.

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