Finch ist Referendar. Er kennt also die Gesetze, also die schöne Theorie. Nur siehts in der Praxis häufig anderes aus. Das kann aber nur einer wissen, der auch die Praxis erlebt hat. Und nur ich kenne drei Gemeinden, wo Ackerland zu Bauland gemacht wurde, das - surprise, surprise- mehrheitlich in der Hand von Verwandten einflussreicher Gemeinderatsmitglieder war. Und die damit ganz legal über Nacht zu Millionären gemacht wurden. Klar dass die örtliche Sparkasse- wem gehört die gleich noch mal- auch davon profitiert hat.
Am Bremer Straßenbau sieht man, wo der Bausenat Kaffee trinken geht. Da werden Autobahnzubringer in gehobenen Vierteln von 80 auf 50 runtergebremst und Fußgängerampeln reingeknallt, wo Fußgängerbrücken stehen. Das hebt das Viertel. Da werden Straßen einspurig neu gebaut, wo locker zwei Spuren gehen. Arbeit auf Vorrat. Und Fintschi, Politik läuft in Bremen über Telefon, hat mir ein Pädagoge gesagt.
So ist es. Ich hatte schon oft genug mit dem Gesindel zu tun, was sich in den Gemeinderäten tummelt. Das genannte Beispiel habe ich genauso erlebt. Damals in Frankfurt. Es ging dementsprechend um viel Geld. Genauso habe ich schon oft genug Klagen angestrengt und erst kürzlich eine Einstweilige Verfügung gewonnen. Insgesamt zu viel, um mir von einem Theoretiker erklären zu lassen, was Sache ist.
Also wir haben 2 Jahre benötigt um AUSBAUEN zu dürfen. Die Umschreibung auf uns, dann war die Mauer im Weg (des Nachbarn). Dann musste neu vermessen werden. Dann wurde festgestellt dass das Grundstück eigentlich 2 sind, eins Garten und eins Baugrundstück. Dann durften wir wegen der Nähe zum Nachbarn gar nicht umbauen (der wiederum hat direkt an der Grundstücksgrenze zu uns ein Haus mit ca. 10m Höhe). Dann mussten die Grundstücke zusammengelegt werden. Dann musste das vom Land abgesegnet werden. Dann wurde eine neue Erschließungsgebühr erhoben. All das ohne bauen zu dürfen, weil das der formal richtige weg ist.
Nachdem dann die Planung mit einer niedrigeren Höhe wegen der Nähe zum Nachbarn genehmigt war, und dort dann auch der Dachstuhl inkl. der Mauer gesetzt war, war das Grundstück nun Bauland und wir hätten auch 20m hoch bauen dürfen.
Theoretisch ist das natürlich alles blöd gelaufen. Praktisch aber mussten wir 2 Jahre behelfsmäßig mit Kind wohnen und haben nun eine Erweiterung unserer Wohnung die deswegen eine leichte Schräge hat, weil man uns nicht hingewiesen hat, dass bei der Zusammenlegung der Grundstücke automatisch ein anderes Recht einsetzbar ist.
Das ist aber der Gemeinde egal und somit dem Bürgermeister der die Baugenehmigung erteilt. Die hätte er uns, wenn wir höher bauen wollten, nicht erteilt. Dann hätten wir vor Gericht ziehen müssen. Und müssten nun schon mit dem zweiten Kind mit wenig Wohnraum auskommen.
So IST es. Ja, ich bin in Österreich, aber ich bezweifel, dass es in Dland anders ist. In Dland muss man sich dann auch noch an die EnEv halten, das müssen wir zum Glück nicht....
In der BRD ist es mindestens genauso schlimm. Und jetzt überlege einmal, so ein Vorhaben als Immobilienentwickler mit Banken im Rücken durchzuführen...
Wovon soll Deine Firma während der vielen Jahre bürokratischer Behinderung leben? Wer kommt für den Schaden/Verzögerung auf?
Pech gehabt. Und dann wundert sich noch jemand, warum Immobilien so teuer sind und Ruinen so lange leer stehen?
Du hier in der Ortschaft stehen HUNDERTE Häuser leer. Bretterbuden vom Putz und Spucke zusammengehalten. Die Erben in den größeren Städten verkommen solche Häuser zu Insektenhotels. Die kannst du nicht kaufen, Mondpreise. Baufirmen? Die geben dir ein Komplettangebot "gehen Sie erst einmal für 6 Monate in eine Mietwohnung, wir machen dann alles" Wie bitte? Und wenn ich selber bei ein paar Sachen anpacke? "Nein, also wir machen alles oder nichts." Ok, dann nichts.
Jeder Umbau ab 50qm ist Genehmigungspflichtig (ja es wird kontrolliert ob du nicht JEDES JAHR 50qm erweiterst!). Aber ob du die bekommst? Tja, wir haben hier niemanden auf der Gemeinde sitzen den wir kennen und der Bürgermeister enteignet uns lieber sinnlos (leider vor meiner Zeit, nicht mehr rückgängig zu machen) anstatt uns zu helfen. Da machst du nichts. Aber ausziehen und woanders hin? Wer sagt dass es dort anders ist? Hier kenn ich wenigstens die Nachbarn.
Auch das normale Gemeinderatsmitglied entscheidet nichts. Normalerweise bestimmt die Verwaltung. Dagegen wird selbst ein Bürgermeister fast nie anstinken. Der Bürgermeister wird dann meist den Verwaltungsvorschlag übernehmen und seine Partei davon überzeugen, dem im Rat zuzustimmen. Zu 99% läuft das so.
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