Typisch deutsches Zerreden von unwesentlichen Kleinigkeiten und Kind in den Brunnen werfen. Somit kriegt man wieder die Kurve zu der Tendenz, dass wir keine Chance haben, irgendwo wieder führend zu werden. Der deutsche Bedenkenträger äußert sich in jeder popeligen Diskussion.
Don't ask for sunshine!
Führend wird man nicht durch kleinkarierte Diskussionen über Haken und Ösen im Steuerrecht, sondern durch die Kreativität intelligenter und erfinderischer Köpfe. Und genau daran mangelt es immer mehr in unserem Land, unabhängig von Einkommenssteuern und Steuervorauszahlungen.
Wenn sich ein Carl Benz, ein Gottlieb Daimler, ein Ernst Abbe, ein Justus von Liebig, ein Peter Henlein und viele andere Grübler nur über das Steuerrecht echauffiert hätten, hätten wir heute noch kein Auto, keine optischen Gesetze, keine Lebensmittelchemie und keine Taschenuhren.
Totschlagargument. Ich hatte vor zehn Jahren einen US-Amerikaner, der mich permanent mit dafür verantwortlich gemacht hat, wie man so blöd sein kann, die Körperschaftsteuervorauszahlungen direkt in den Aufwand zu buchen statt in die Forderungen gegen das Finanzamt. Es ist bei genauem Nachdenken auch kein Aufwand, bis das Jahr abgeschlossen ist. Und formaljuristisch hat er Recht. Das HGB ist hier inkonsequent und im Widerspruch zum BGB. Das HGB steht schon seit über 30 Jahren durch IAS, IFRS und auch US-GAAP mächtig unter Druck. Und es fühlt sich scheiße an, wenn man sich von hochkarätigen CFOs ständig für diese unausgegorene Beamtenwillkür persönlich rechtfertigen muss, als wäre man dafür mitverantwortlich. Das ist zwar Kulturimperialismus, aber ich kann dem nichts sachliches entgegensetzen.
Don't ask for sunshine!
Selbst wenn man diesen ganzen Steuerblödsinn abschaffen oder zumindest entschärfen bzw. internationalen Gepflogenheiten angleichen würde, würde sich nicht ein einziger intelligenter Erfinder mehr einfinden.
Führung (und darum geht es ja) auf irgendeinem Gebiet entscheidet sich nicht durch Steuergesetzgebungen, sondern sondern durch massive Förderung auf dem Gebiet der Bildung und Ausbildung, durch ein Klima der Investitionsfreudigkeit sowie durch weniger Bürokratie auf dem Gebiet der Unternehmensgründungen und dem Patentwesen.
Silicon Valley entstand nicht wegen des (möglicherweise einfacheren) amerikanischen Steuerrechts, sondern weil beispielsweise ein Bill Gates oder ein Steve Jobs in einer Garage begannen, Computer zusammenzuschrauben.
Und jetzt sollten wir uns die Frage stellen, weshalb in keiner deutschen Garage Firmen wie Microsoft oder Apple entstanden.
Wegen der Steuervorauszahlungspflicht ganz sicher nicht.
Produkthaftungsgesetz? Mangelhafter Schutz vor Ideenklau? Der Zwang, ISO 9001 oder TÜV oder BAM - geprüfte Software haben zu müssen? Die alles verteuernden Lohnnebenkosten und Stromsteuern - Wassersteuern - sonstige Steuern, die eben alles verteuern, blockieren, dazu noch der Behördenkram, Genehmigungen, Verbote, Parkplatzsorgen, .... Der grüne Punkt, CE - Zeichen, ...
Hat schon einen Grund, dass in Deutschland nix mehr geht.
Die haben ganz einfach einen Wagen ohne Pferde gebaut - und sind damit GEFAHREN. Mach das mal heute, ohne Nummernschild, Versicherung, Bauartzulassung, TÜV, ASU, sonstige Gutachten, ... KFZ-Steuern, Versicherungssteuern, Benzinsteuern, .... Ich war mal beim TÜV in Darmstadt und habe nachgefragt, wie man einen Kleinwagen mit Batteriebetrieb zugelassen bekäme. Der Sachbearbeiter kam ganzschön ins Schwitzen; alleine schon die Verankerung der Sicherheitsgurte liess ein Leichtfahrzeug in weite Ferne rücken.
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