In 125 Jahren eine korrekte Warnung per Corona-App

100 Tage Corona-App. Ich habe nachgerechnet: In 125 Jahren werde ich eine korrekte Meldung über eine potenziell ansteckende Begegnung erhalten. Und irgendwann in den kommenden 3.577 Jahren wird die App zutreffend warnen, dass ich mich infiziert habe. Eine „große Erfolgsgeschichte“, findet die Bundesregierung./ [Links nur für registrierte Nutzer]

100 Tage Corona-App

Anlass meiner Bestandsaufnahme war die [Links nur für registrierte Nutzer]zum 100-tägigen Bestehen der deutschen Corona-App. Dieses Kunstwerk hiesiger Software-Schmieden ist nämlich eine einzige [Links nur für registrierte Nutzer] wie Kanzleramtsminister Braun verkündete. Gesundheitsminister Spahn legte nach und sprach von der „mit Abstand erfolgreichsten Warn-App in Europa“.

Das will ich doch hoffen, dachte ich. Schließlich ist die App ein „ganz zentraler Baustein“ unseres Pandemiemanagements. So jedenfalls hatte es Steffen Seibert, offizieller Kurier der Kaiserin, vor dem App-Start verkündet. Wäre ja noch schöner, wenn unsere Entwickler bedeutsamer Weichware schlechter dastünden als Franzacken, Spaghettis oder Wembley-Betrüger. Wofür ist man denn Angehöriger eines Premiumvolks?

Die App war ja auch nicht gerade billig. 15 Millionen Euro kostete die Entwicklung, für Wartung, Pflege und Betrieb bis Ende kommenden Jahres werden weitere 44,4 Millionen fällig. Nicht zu vergessen die Werbung, die allein bis Ende August noch mal rund zehn Millionen Euro verbrannte.