Aktualisiert: 30.09.202018:35
Rücktrittsforderungen
Oskar Lafontaine trifft sich mit Thilo Sarrazin - und hetzt gegen Geflüchtete
Oskar Lafontaine, Fraktionschef der Linken im Saarland, hat nach Ansicht der Bundesarbeitsgemeinschaft „Die Linke.queer“ eine Grenze überschritten und soll zurücktreten. Was ist geschehen? Lafontaine hatte sich am Montagabend in München mit dem aus der SPD verbannten rechten Buchautor Thilo Sarrazin und mit dem CSU-Politiker Peter Gauweiler getroffen und über Migration diskutiert.
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Dabei waren sich die drei Männer überraschend einig. Lafontaine soll auf der Veranstaltung kritisiert haben, dass die Kosten für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter zu hoch seien. „Einer Sozialrentnerin“ könne man das nicht erklären, da „jedes unbegleitetes Flüchtlingskind“ monatlich 5000 Euro kosten würde, sagte Lafontaine demnach.
Oskar Lafontaine trifft sich mit Thilo Sarrazin und macht Stimmung gegen Geflüchtete
Wenn hundert Menschen hungerten, sei es nicht sinnvoll, einen von ihnen ins „Feinschmecker-Lokal“ einzuladen, wenn man den Betroffenen nur ein Brot geben könne. „Die Linke.queer“ kritisierte Lafontaine dafür scharf. Außerdem dürfe Thilo Sarrazin wegen „seines rassistischen Weltbilds“ kein Gesprächspartner für Linke sein.
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„Flüchtlingsfeindliche Aussagen“ - Politikerin wirft Lafontaine Zerstörung der Linken vor
„So etwas macht man, wenn man Die Linke zerstören möchte“, twitterte die stellvertretende Vorsitzende der Linken, Martina Renner. Lafontaine mache das Maskottchen und falle durch „flüchtlingsfeindliche Aussagen“ auf. Auch die sachsen-anhaltische Linken-Politikerin Henriette Quarde ist sauer.
„Echt, es kotzt mich an. So viele stabile Genoss*innen machen tolle und wichtige Arbeit und bekommen von Lafontaine und Co. so oft in die Fresse. Wann hört das auf und wann ziehen wir hier endlichen mal Konsequenzen? Der Typ hat in einer Linken nix verloren“, sagte sie. Abzuwarten bleibt, wie Oskar Lafontaine auf die massive Kritik reagiert.
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