Ich habe ja jetzt in letzter Zeit hier im HPF schon mehrfach die Frage gestellt, wieso der sog. "Westen" sich in den letzten Jahrzehnten selbst demontiert hat. Bisher habe ich noch keine einzige Antwort dazu bekommen.
Die Frage ist auch im Falle BRD ganz konkret. Wenn es in diesem Land so Dinge gibt wie VDE-Normen, Arbeitnehmerrechte usw., also alles ganz toll ist und wunderbar durchorganisiert, wieso wandert dann die Industrie in Scharen ab in Länder, wo es das alles nicht gibt. Haben sie denn keine Angst, dass ohne VDE-Normen ihnen die Fabrikhalle abbrennt oder ohne Arbeitnehmerrechte die Arbeiter streiken oder gar die Maschinen stürmen oder zumindest sabotieren?
Führt man im Falle BRD nun berechtigterweise die Rolle des Kriegsverlierers an und dass die BRD vielleicht solche Entscheidungen gar nicht eigenmächtig fällen darf, so bleiben dann dennoch Beispiele wie Frankreich oder Grossbritannien. Wieso dümpeln denn diese alliierten Siegermächte in ähnlicher Weise wie die BRD dahin? Wieso verlagert denn auch die USA ganze Industriezweige ins Ausland. Zwingt die jemand dazu und wenn ja, wer und weshalb? Und wenn sie keiner zwingt, wieso machen sie das?
Interessant ist auch, einmal das Wirtschaftswachstum der Länder weltweit zu vergleichen:
[Links nur für registrierte Nutzer]. Gemäss der ersten Tabelle dort ist die BRD auf Position 161 bei insgesamt 192 Ländern.
Sicher haben die Ärmsten mehr aufzuholen als die Reichsten und es ist auch einfacher, wenn es nur um Prozente geht, aber wieso war das denn früher noch anders?
Und ich zitiere einmal folgenden Beitrag rein zufällig und stellvertretend für viele andere, ähnliche Beiträge, die irgendwie ein Bild aus vergangenen Zeiten zeichnen und daran festhalten wollen.
Schon in diesem Video über Burkina Faso sieht man in den ersten Minuten eigentlich keine schiefen Mauern. Vielleicht im späteren Teil des Videos, wo wirkliche Lehmhütten in dörflicher Umgebung gezeichnet werden.
Aber auch in dieser dörflichen Umgebung sieht man nicht, wie häufig kolportiert, dass "alle Welt dort Hunger leidet".
Interessant ist auch der Fahrzeugbestand in Afrika. Hier in diesem Video über Kinshasa im Kongo sieht man ab Minute 16:25, wo der filmende Wagen einen Sattelschlepper mit Tropenhölzern rechts überholt und dann minutenlang hinter dem Kleinbus hinterher fährt, an dem zwei Männer hinten dran hängen, dass es sowohl recht viele Handkarren auf der Strasse gibt, aber kaum ein altes Auto, welches man als Klapperkarre bezeichnen könnte.
Dasselbe in Luanda, Angola. Hier ein Video aus einem sog. "Musseque", wo die Einwohner selbst wohl gar kein Auto haben, aber die abgestellten Autos in Minute 02:18 sehen keinesfalls alt aus.
Das Gleiche hier in diesem Video, wo viele Autos am Strassenrand stehen.
Ich habe jetzt einmal ganz bewusst die besseren Viertel weggelassen, die es natürlich auch gibt.
Nur der Gutmensch mit Helfersyndrom vermutet nämlich in Afrika noch die hungernden Menschen, die traurig vor ihrer Lehmhütte sitzen. Der Benutzer Blaz hat dazu eine gute Karikatur gepostet:
[Links nur für registrierte Nutzer].
Afrika als Beispiel bringe ich also, weil das eigentlich das unterste Niveau ist, bevor hier wieder Rabulistiker alles relativieren und zerreden wollen. Ist bei Afrika (anstatt Asien oder Lateinamerika) sicher am schwersten.
Und nun noch einmal die bisher unbeantwortete Eingangsfrage: was geht da ab weltweit? Es geht also zuerst einmal darum, die Veränderungen wahrzunehmen, und dann darum, zu versuchen zu verstehen, was die Gründe dafür sein könnten.