Zitat von
Nietzsche
Ich sage nicht, dass das Leben fair ist oder nicht. Doch es ging um die Schuld, es ging darum, dass du schreibst, jeder wäre es selber schuld wenn er arbeitslos IST, nicht wurde und kurzfristig sondern ganz allgemein.
Es kann sich nicht jeder auf die Hinterbeine stellen. Hm, Analogie. Du hast im anderen Thema mehr oder minder geschrieben, dass Menschen die 35-40 Jahre lang gearbeitet haben und dann längerfristig arbeitslos sind, an diesem ihren Elend selber schuld sind. Die haben schon ihre Beine verloren, indem sie hart gearbeitet haben. Dann war die Rede davon, jeder hätte das Abitur machen können (ich bin mir nicht sicher ob das von dir kam). Die Quote damals war bei 6% der Arbeiterklasse. Es konnte wohl doch nicht jeder.
Und diese Arbeitslosen, Rentner sind es noch nicht, sollen dann was tun. Na klar können die noch was tun, aber die werden eben keine Raketenwissenschaftler. Es fehlt an Bildung. Hätten sie diese Bildung gehabt (oder haben), hätten sie sich ja nach oben gearbeitet, Weiterbildungen gemacht etc. etc. Das machen von dieser Schicht auch welche, wieviele weiss ich nicht. Es bleibt jedoch ein großer Teil übrig der das nicht kann.
Während es bei der Jugend, bei der wir uns einig sind, weiter gemacht werden muss. Die jetzige Zeit zwingt auf dem Arbeitsmarkt flexibel zu sein, örtlich wie auch die Anstellung. Nur Bäcker sein wird für die nächsten 40-45 Jahre nicht mehr reichen. Es wird aber immer welche geben, die nicht mehr schaffen. Kognitiv. Die nun alle in einen Sack zu werfen und zu sagen: "Das hättest du nun wissen müssen, dass es in 40-45 Jahren keine Bäcker mehr gibt" mag stimmen, ja so ist auch die Welt, aber solange wir in der Lage sind (und es auch tun) riesige Clans von Ausländern zu alimentieren, solange wir Politikern eine Durchschnittspension von 3500€ im Monat auszahlen können, solange wäre man auch in der Lage "die paar" Abgehangene Deutsche zu finanzieren, die es eben NICHT schaffen, mit 53 Jahren vom Bäcker zum Backautomatprogrammierer zu werden. Nicht in den Rachen stopfen mit viel Geld, aber bedingungslos bis zur Rente ein H4 ohne Enteignung.
Das ist natürlich meine, ich sehe es schon, "linke, sozialistische Wunschvorstellung". Dreht man es andersrum ist jeder Arbeitslose selber schuld, ist jeder Rentner mit zu wenig Rente selber schuld, jeder der krank ist selber schuld und letztlich wäre das allerbeste System das in den USA. Wie das gesellschaftlich und human ist sieht man momentan an der Corona-Infektionszahl und Todesrate. Die können sich den Krankenhausaufenthalt schlicht nicht leisten und sterben.
Deine Meinung wäre jetzt: Na in Dunkelafrika können sie es sich auch nicht leisten und sterben ebenfalls.
Dann bist du jedoch nicht national eingestellt. Denn das Leben deiner Landsleute wäre dir egal. Dann bist du ein reiner Kapitalist. Auch das ist deine Entscheidung. Es ist konsequent. Muss mir ja nicht gefallen.
Die Wohneigentumsquote geht zurück. Die Mieten steigen. Die Jugend hat dann zwar Arbeit, aber immer mehr geht vom Lohn drauf für eine Wohnung. Eigentum kaufen? Unmöglich wenn man flexibel jedem Arbeitsplatz nachziehen muss. Eigentum kaufen und dann vermieten. Manchmal klappt das, manchmal hat man Nomaden drin oder nen Leerstand, wenn auch kurz und Ausfall des Geldes. Man selbst wohnt da gar nicht sondern mietet selber. Die Vermietung deckt sozusagen die eigenen Wohnkosten, egal wo. Hausbauer werden dann immer weniger.