Kurz erklärt
Zwischenwahlen
Was es mit den sogenannten
"Midterms" auf sich hat.
Zwischen zwei Präsidentenwahlen geben in den USA die sogenannten Midterms ein
Stimmungsbild der politischen Lage im Land ab. Diese Halbzeit- oder Zwischenwahlen finden in der Mitte der jeweils vierjährigen Amtszeit von US-Präsidenten statt, und zwar wie stets am Dienstag nach dem ersten Montag, also am
8. November.
Gewählt wird der
US-Kongress, ein Zweikammer-Parlament, das aus dem Repräsentantenhaus mit 435 Sitzen und dem Senat mit 100 Sitzen besteht.
Im Repräsentantenhaus werden alle Sitze neu vergeben, da Abgeordnete immer nur für zwei Jahre im Amt sind - anders als die Senatoren, die für sechs Jahre gewählt werden. Im Senat müssen 35 Sitze neu besetzt werden. 14 davon werden bisher von Demokraten gehalten, 21 von Republikanern. Mit besonderer Spannung wird der Ausgang der Wahlen etwa in den Bundesstaaten Pennsylvania und Wisconsin beobachtet, in denen Präsident Joe Biden 2020 gewann. Dort wollen die Republikaner ihre Sitze verteidigen.
Weil die Zwischenwahlen in die Mitte einer Legislaturperiode fallen, stellen sie dem Amtsinhaber und seiner Partei eine Art
Zeugnis für die bisherige Arbeit aus und entscheiden über die
gesetzgeberische Mehrheit für die zweite Hälfte der Amtszeit.
Häufig kann die Partei des Präsidenten ihre Mehrheit nicht verteidigen. 2010 beispielsweise verloren die Demokraten deutlich an Stimmen, weshalb Präsident Barack Obama anschließend gegen den von den Republikanern dominierten Kongress regieren musste. Die Kongresswahlen in der Mitte der Amtszeit von Donald Trump 2018 bescherten den Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus, allerdings verfestigte sich die republikanische Mehrheit im Senat.
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