Stimmt, und das will ich Dir auch nicht übelnehmen.
Nein, mal ohne Witz: Wenn du bei mir Zustimmung zu deiner Meinung in Wirtschaftsfragen suchst, dann bist du an der falschen Adresse.
Natürlich nahm der Immobilienboom erst viel später Fahrt auf. Die Stimulierung dieses Marktes, der zu Zeiten der Ölkrise und der frühen 80er komplett am Boden lag, geht jedoch weiter zurück. Dementsprechend lange konnte sich eine Erwartungshaltung an den Staat bilden.
Hier fehlt aus meiner Sicht jedoch eine Nuance. Ich lebte im Jahre 2004 in der San Francisco Bay Area. Mein CEO mietete sein Haus für ca $9000 im Monat, und ich frage ihn warum er dies täte. Seine Antwort bestätigte mein ungutes Gefühl, d.h. die Immobilienpreise hatten sich jensets dessen entwickelt, was man sich jenseits einer kleinen Schicht leisten konnte. Ich zog in einen Markt ohne Blasenbildung (Ohio), kaufte mir dort ein Haus, und investierte in alle möglichen Dinge, nur eben nicht Immobilien.
Und ich wartete, und wartete..aber die Blasé platzte nicht! Objektiv waren die Zeichen deutlich sichtbar, als z.B. die Deutsche Bank in meiner Kleinstadt Schrottimmobilien kaufte, und unmittelbar wieder abzustossen versuchte. Dieses Spiel ging noch ein paar Jahre weiter, weil man den Immobilienmarkt als eine Ausnahme betrachtete, wodurch eine Korrektur eben nicht früher stattfand. Eine jede grosse Krise ist aus meiner Sicht primär ein plötzlicher Vertrauensverlust, und hier wurde ein Vertrauen aufgebaut, das nicht gerechtfertigt war.
Ich habe den Bericht überflogen. Es ist umfangreich und detailliert, gibt aber eben deshalb auch alle möglichen Gründe an. Worin wir uns jedoch unterscheiden, ist welcher dieser Gründe massgeblich ist.