User in diesem Thread gebannt : autochthon and Patrick8 |
Am problematischsten finde ich eigentlich das Mehrheitswahlrecht, das immer zu einem Zweiparteiensystem führt und das auch der Grund für Trumps Präsidentschaft ist. Der Wählerwille wird dabei nur sehr grob abgebildet. Es ist auch ein Armutszeugnis, wenn wie vor vier Jahren praktisch nur zwei unwählbare Kandidaten zur Verfügung stehen und einer davon dann zwangsläufig Präsident wird.
Zudem finde ich die Dominanz des Senats zweifelhaft. Dass sogar die Auswahl der Minister vom Senat blockiert werden kann, ist ein Witz. Wie soll da vernünftige Politik gemacht werden? Mir fallen da noch einige andere Dinge ein, aber das würde zu weit weg vom Thema führen. Das politische System Deutschlands wurde schon sehr klug konstruiert, um Vorfälle wie zuletzt in den USA oder wie früher in der deutschen Geschichte zu verhindern.
Den letzten Satz verstehe ich nicht, da ich die Geschichte dieses Forums und etwaige Beschränkungen nicht kenne. Grundsätzlich hat der Wahnsinn hier doch viel Freiraum, wenn ich die in diesem Strang bis vor wenigen Tagen geführte Debatte betrachte.
"Nach der Wahrheit ist vor dem Faschismus, und Trump war unser 'Nach-Wahrheit-Präsident'" Timothy Snyder
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Bei deinen Betrachtungen zum Mehrheitswahlrecht vergisst du die Vorwahlen. Prinzpiell halte ich es für deutlich weniger problematisch als die Machtbefugnisse des Präsidenten. Ich wäre eher für eine Stärkung des Legislative. Die "Dominanz des Senats", was du damit immer auch umschreiben willst, ist schlicht Teil eines föderalen Systems. Halt ein Zeugnis dessen, dass es wirklich ein Zusammenschluss von Bundesstaaten, und kein Zentralstaat ist. Aber ich denke ich weiss ebenso, warum dir das missfällt.
Wie dir vermutlich bekannt ist, ist der Versuch "wichtige Personalentscheidungen" dem Mob zu überlassen, in Deutschland schon einmal grauenvoll gescheitert. Nicht ohne Grund haben die Väter des GG das demokratische System Deutschlands in der bekannten Form und mit verschiedenen Sicherungen gestaltet. Diese Erfahrung müssen die USA vielleicht noch machen, die Frage ist nur, ob es danach noch Gelegenheit gibt, etwas anders zu machen.
"Nach der Wahrheit ist vor dem Faschismus, und Trump war unser 'Nach-Wahrheit-Präsident'" Timothy Snyder
MAX OTTE über Trump & Co
Quelle:[Links nur für registrierte Nutzer]
Das amerikanische System ist historisch gewachsen und die Amerikaner waren immer stolz auf ihre "checks and balances". Dieses System funktioniert aber nur, solange beide große Parteien bereit sind, nach den althergebrachten Spielregeln zu spielen. In einem Mehrparteiensystem kann eine Partei aus dem demokratischen Spiel aussteigen, ohne dass das System gleich zusammenbrechen muss. In den USA ist das anders.
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