«ethische Nicht-Monogamie»
Also, seien wir fortschrittlich, sind wir progressiv.........
Kolumne
Ethisch fremdgehen
In einer guten Welt gibt es keine Untreue mehr, sondern man nennt das nun «ethische Nicht-Monogamie». Progressive verkennen die Gewalt der Leidenschaften.
Manche Leute jedoch haben nichts zu befürchten, obwohl sie mehrfach lieben. Sie legen ihre Beziehungen offen und wollen vor ihrem Partner nichts verbergen, das ihn zutiefst verletzen könnte, wenn er davon erfährt. Meist beschränkt aber auch der andere sein Begehren nicht auf eine Person. Solche Paare reklamieren für sich einen Begriff, der mir in letzter Zeit immer häufiger begegnet: «ethische Nicht-Monogamie».
Ethische Nicht-Monogamie ist ein anderes Wort für Polyamorie oder freie Liebe. Praktiziert wird sie in urbanen, progressiven Kreisen. Zwar lassen sich die inklusiven Liebesformen wegen des Virus gerade auch nicht mehr gut vertreten, zu viele Leute sind da beim hohen Ansteckungsrisiko involviert. Egal: Die Fortschrittlichen sehen in der Mehrfachliebe den Ausweg aus der Zweierbeziehung mit ihren Zwängen und Lügen. Mit dem neuen Namen werten sie das bewilligte Fremdgehen zum ethischen Verhalten auf.
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