Die Neue Züricher Zeitung hat gestern einen Artikel über Friedrich Engels gebracht und ich war so erstaunt, daß in dem Artikel hervor trat, daß F. Engels mehr getan hat als K. Marx, der wohl auch nie wirklich gearbeitet hat und
der immer auf Kosten anderer gelebt hatte.

Und am Ende hatte er vieles unvollendet gelassen.

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Ich denke aber auch, daß, würden die beiden Leutchen heute leben, sie einiges in ihren Büchern verändern würden.

Vielleicht, weil der Kapitalismus flexibel ist und weil er sich zu verändern weiß.

Der apokalyptische Reiter Malthus jage einem Hirngespinst nach! Bei laufend steigender Produktivität verlören die Probleme der Güterknappheit und Verteilungsgerechtigkeit an Bedeutung. Die Ausbeutung von Menschen durch Menschen sowie der Besitzindividualismus stürben ab. Engels, der glühende Fortschrittsoptimist, singt ein Hohelied auf die grossen Erfinder des Industriezeitalters.
Er beherrscht ein Dutzend Sprachen aktiv und zahlreiche weitere passiv. Als Autodidakt macht er sich auf mehreren Gebieten einen Namen. Er schreibt für Journale weltweit, so auch für die «New York Tribune», die der frisch gegründeten Republikanischen Partei nahesteht und mit ihr die Sklaverei bekämpft. Seine intimen Kenntnisse des Militärwesens tragen ihm den Spitznamen «General» ein.
Seinem zum Pietismus neigenden Vater, Textilfabrikant in Barmen (heute Wuppertal), missfallen die humanistischen und liberalen Anwandlungen des begabten Schülers. Ein Jahr vor dem Abitur steckt er ihn zur Lehre in die eigene Firma.
Marx spornt er dazu an, endlich die Bände II und III des «Kapitals» fertigzustellen. Aber die Vollendung des Opus magnum will diesem nicht gelingen. Als Engels nach dem Tod des Freundes 1883 dessen literarischen Nachlass sichtet, muss er erkennen, dass Marx bezüglich einiger Teile seiner gewaltigen Konstruktion Zweifel gekommen sind und er sich festgebissen hatte.

Engels oblag es, aus dem Berg an Manuskripten und Fragmenten zwei einigermassen kohärente Bände zu formen. Fast zehn Jahre härtester editorischer Arbeit waren nötig, um die Aufgabe zu bewältigen: 1885 erscheint Band II, 1894 Band III des «Kapitals». In Übergängen und Anmerkungen, die er in den Text einfügt, hegt Engels das von Marx gelegentlich gezeigte Zaudern ein, wohl um keine Zweifel an der politischen Mission aufkommen zu lassen.
Der Artikel läßt darauf hin schließen, daß die Männer, würden sie heute leben, bei vielen Fragen ganz anders gedacht hätten. Sie hätten wohl viele Erkenntnisse umgeschrieben.

Man könnte jetzt meinen, daß Marx ohne Engels nie hätte diese Bücher schreiben können, denn er hätte arbeiten gehen müssen, um seine Familie zu ernähren. Man kann auch fest stellen, daß der immer hoch gelobte Marx eine zufriedene Familie nicht hinterlassen hat - was die Nachkommen anging. Die heute lebenden Nachkommen haben keine große Bedeutung mehr. Jedenfalls zeigen sie keine großen Werke auf oder sind besonders hervorragend zu bezeichnen.

Und Engels hatte gar keine Nachkommen. Aber dafür ein reiches Arbeits-bzw. Schaffensleben.