Zitat von
WilliN
Ich wurde bislang von zwei Freunden richtig enttäuscht.
Numero Uno ist mir Geld schuldig geblieben (bis heute). Um die Kohle geht es da nicht. Die €uros hätte er auch später zahlen können; oder von mir aus behalten, wenn er es mir erklärt hätte.
Doch er hat sich erst dünn gemacht, später Geschichten erzählt. Wir waren schon Freunde, bevor die Drogen ihn kontrollierten. Zum Schluss war es nur noch ein schäbiger Penner, dem ich unter anderen Umständen geholfen hätte. Doch verlogene "Freunde" unterstütze ich nicht. Er wusste, dass ich niemals zurück kassiert hätte, wenn er in Not war. Eine große Enttäuschung. Ich kannte ihn seit meiner Jugend.
Er hat mich vorher nie verraten oder im Stich gelassen und ist sogar mit mir auf der Kirmes untergegangen, als wir von Jugoslawen richtig was aufs Maul bekommen haben.
Da war ich Mitte Zwanzig und hatte meine Drogenexperimentierzeit gerade beendet. Keine Ahnung was er heute so macht. 150€ war er am Ende nicht wert.
Numero Due wollte sich an meine damalige Freundin heranmachen. Die dumme Alte hat mir aber nichts erzählt. Sie hat zugelassen, dass der Penner weiter als Gast bei uns zu Hause war.
Er hat irgendwann ausgepackt, da habe ich ihn einfach stehen lassen und bin zu meiner Freundin. Sie flog am selben Abend raus. Später habe ich ihn auf der Straße stets gegrüßt, angegrinst, mich aber nie auf ein Gespräch eingelassen. Irgendwann, Wochen später, wollte er "reden". Ich habe ihn erklärt, dass jeder Mensch einen Wert hat usw, ich habe von alten Zeiten erzählt, wo wir zusammen gewonnen und verloren haben.
Der Typ ist/war wesentlich stärker als ich, hätte mich locker im Boden versenkt. Aber ich habe meinen Blick nicht abgewendet. Der hatte Tränen in den Augen, als er kapierte, dass nichts mehr zu retten war.
In dem Fall mit dem Arbeitskollegen (Post #1) sieht es anders aus: wir sind nicht privat befreundet, arbeiten aber seit vielen Jahren gut zusammen.
Ich habe ihn des Öfteren geholfen, wir hatten nie Probleme, konnten offen reden. Auch haben wir mal bei ihm zuhause (zu viert) etwas getrunken oder er war bei uns in der Kneipe.
Wir waren bis vor ein paar Tagen eigentlich gute Kollegen. Doch er meinte zum Chef zu laufen, über mich zu reden, Dinge zu erzählen, von denen er weiß, dass ich Schwierigkeiten bekommen werde.
Der Chef ging nach Hause, er ging zurück an die Maschine. Wir waren beide noch 4 Stunden in der Firma und er hat mir nichts gesagt. Im Gegenteil: Ich habe seine Maschine noch neu eingestellt.
Und... er hat sich ganz dreist noch mit einem falschen Lächeln verabschiedet. Ein Tag später hatte er Urlaub und nächste Woche sehe ich ihn nicht.
Menschen gibt es, die kann man nur bemitleiden. So viel ich weiß, hat er noch einen anderen Kollegen angeschwärzt und sich über Manipulationen (auch von mir) an Maschinen ausgelassen, die ihm aber sehr oft zugute kamen.
Ohne meine Eingriffe wäre er manchmal nicht auf gute Resultate gekommen. Und zudem habe ich ihn öfter mal von unfähigen Mitarbeitern befreit und bessere Leute zur Unterstützung geschickt.
Jetzt war er wohl wegen einer Kleinigkeit sauer auf mich. All die guten Jahre hat er vergessen, mich nicht sauber angesprochen, und ist dann, ohne zu denken, zum Abteilungschef gelaufen.
Der Typ ist ein Kollege. Die ganze Geschichte wird früher oder später die Runde machen. Der Schichtleiter ist ein Plapperer. Ich werde die Show genießen.
Und noch was: Der Superkollege ist Deutscher. Wir arbeiten in Holland. Die Holländer sind zwar keine Teamspieler, aber so 'nen Scheiß vergessen sie bestimmt nicht.
Der hat sich selbst in der Abteilung disqualifiziert. Ich könnte jederzeit seine Maschine(n) so manipulieren, dass eine Störung nach der nächsten kommt. Er ist nicht in der Lage, es selber zu korrigieren.
Er braucht eigentlich genau die Leute, die ihn aber in naher Zukunft mit anderen Augen sehen werden.