Zitat von
WilliN
In dem von mir geschilderten Fall, kann man keinen mittelbaren oder direkten Vorteil für den Denunzianten feststellen.
Er befand sich weder in Notlage, noch hat er Schaden erfahren; er war in keiner Weise angeklagt oder gefährdet.
Einige Kollegen wurden wohl zu bestimmten Vorgängen befragt. Er hat sich zu den Punkten geäußert und zudem noch weitere Dinge vorgetragen, die nichts mit der Prüfung zu tun hatten.
Seltsam. Es gab für ihn nichts abzuleugnen, ein müheloses "keine Ahnung" hätte gereicht, so wäre das Thema für ihn beendet gewesen.
Aber... dann bat er - so viel ich weiß - um ein Gespräch beim Abteilungsleiter und hat mehrere Kollegen in Bedrängnis gebracht.
Von sich aus, scheinbar mit böser Absicht, ist der Spinner nach vorne gezogen und hat sich Aufmerksamkeit verschafft.
Vielleicht ist es das: Aufmerksamkeit. Schätzungsweise liegt auch eine psychische Störung vor.
Alles eine Frage der Ethik. Auf jeden Fall fehlen ihm bestimmte Eigenschaften, in seiner Persönlichkeit, die so einen Fauxpas verhindert hätten.
Er war angesehen bei uns, hat selber stets mitgespielt und Hilfe in Anspruch genommen.
Jetzt ist er zum Kollegenschwein mutiert, hat die gute Zusammenarbeit zerstört, mindestens 2 Kollegen hintergangen. Ein armseliges Verhalten.
Nachdem er sich über mich (und andere) ausgelassen hat, kam er zurück an seinen Werkplatz und hat mir später doch glatt noch die Hand gegeben.
Er hat seltsam geguckt, ein gestelltes Lächeln, wie ich es jetzt reflektiere. So nach dem Motto: viel Spaß noch Kollegen...
10 Jahre haben wir zusammen gearbeitet. Das finde ich sehr interessant. Schon das ganze Jahr hat er die Hilfe von mir angenommen, die er jetzt dem Chef als Unkorrekheit verkaufen will.
Ich erinnere mich an Aussagen von ihm selbst, im kleinen Kreis, die inhaltlich mit meinen Aussagen übereinstimmen. Ausssagen über Afrikaner, die mich in eine schwierige Lage bringen können.
Mal schauen, ob er nicht doch einen Vorteil für sich ziehen will. Ich finde es aber sehr beeindruckend, zu erleben, welche Wege Menschen gehen wollen.
Es ist jetzt nicht das größte Ding für mich, da habe ich ganz andere Geschichten durchgemacht. Aber dass ich ihn falsch eingeschätzt habe, muss ich mir eingestehen.
Schade. Ich habe etwas Mitleid mit solchen Leuten. Vielleicht war ich zu nett zu ihm. Aber wie es ausschaut, wird er auch weiter durch die Nase atmen dürfen...
Wurdest du schon mal von Kollegen/Bekannten verraten?