Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
Der deutsche Ritterorden in Ostpreußen löste sich auf, und zufällig war der letzte Hochmeister des deutschen Ritterordens ein Hohenzollern und so ging Ostpreußen in den Besitz der Brandenburger Hohenzollern.
Ja, in Ostpreußen. Jedoch existierte der Orden unter Kettler in jenen Gebieten, die man als baltendeutsch bezeichnen könnte, noch bis 1562, als ein Teil Livlands ( so bezeichnete man damals Kurland, Livland, Estland) zu Polen kam.

Der Orden, der diese Gebiete kolonialisiert hatte, war durch die ständigen Überfälle der Russen damals so sehr geschwächt, daß Gotthard Kettler, der letzte Ordensmeister, sich genötigt sah, einen Vertrag mit dem poln. König abzuschließen, durch welchen das eigentliche Livland, also das Land nördlich der Düna, an Polen abgegeben wurde, während Kurland, südlich der Düna, in ein weltliches Herzogtum umgewandelt und Kettler unter poln. Lehnshoheit zum erblichen Herzog eingesetzt wurde.

1561 hatte Kettler in Wilna die Unterwerfungsurkunde unterschrieben, und 1562 erfolgte in Riga die feierliche Vereidigung.

Der Orden, der 350 Jahre existiert hatte, hörte auf zu bestehen.

Bei der feierlichen Vereidigung am 5. März 1562 in Riga legte der Ordensmeister das Siegel und den weißen Ordensmantel mit dem schwarzen Kreuz ab, nahm die Huldigung der kurländischen Ritterschaft entgegen und leistete seinerseits den Huldigungseid an den polnischen König.

Jene alten Familien, die ihre Güter südlich der Düna hatten, wurden somit herzoglich kurländisch, blieben mithin deutsch; der Teil nördlich der Düna wurde polnisch, hat nichtdestotrotz das Deutschtum bewahrt.