Und es waren nicht nur Kinder Teil dieser Normalität, sondern auch Kinder, die die Familienbande aufrecht erhalten haben trotz eventueller Generationsunterschiede.
Das ist sicher auch ein interessantes Thema, wie sich das Volk, die Bevölkerung ganz allgemein, die Kinder hat wegnehmen lassen in dem Sinne, dass die familiären Bindungen immer schwächer geworden sind. Seit den 70er Jahren entfremden sich Kinder in der BRD immer mehr von ihren Eltern.
Kinder sind nämlich in dem Sinne ein wertvolles Gut, dass sie im Alter die einzigen Menschen sind, die aus altruistischen Gründen für mich tätig werden können. Das müssen nicht nur Kinder aus einer Ehe sein, sondern können ebenso uneheliche Kinder, ja selbst Stiefkinder, sein.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Dann les dir hier mal die Meinungen durch. Was sollen die Kinder lernen? "Macht was ihr wollt ohne Reue und Konsequenzen und wenn euch der Partner nicht passt dann sucht euch einfach nen Neuen". Das ist das Resümee und wird beklatscht. Was willst du da retten? Sämtliche Zugehörigkeitsgefühle vernichtet und zersetzt, ins Gegenteil verkehrt und entstellt. Da rettest du nichts mehr. Dem Untergang geweiht. Tot aber rennt noch herum...
Deswegen schrieb ich ja:
Irgendwann in der Nachkriegszeit gewann die Kleinfamilie ein immer grösseres Gewicht. Jedenfalls hatten viele Leute lieber ein Bürozimmer oder einen Hobbyraum, als dass die Grosseltern dort wohnten. Der fünfsitzige PKW trug auch sicher dazu bei, dass die Kleinfamilie immer populärer wurde.
Rein theoretisch hätte ein enger Kontakt immer weiterbestehen können. Die Migranten in Europa halten ja auch Kontakt zu ihrer Familie auf anderen Kontinenten. Aber besonders in Mitteleuropa ist das aus dem Ruder gelaufen. Die Kleinfamilie hat die Grossfamilie verdrängt.
Und in dieser Atmosphäre der Vereinzelung, entfremden sich nicht nur Eltern und Grosseltern, sondern schliesslich auch die Kinder von ihren Eltern. Alles soll staatlich geregelt werden, nicht nur Altersheim und Pflegeversicherung, sondern auch das Anwachsen von Kitas und Ganztagsschulen.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
In der Nachkriegszeit würde ich sagen noch nicht. Da war man direkt nachm Krieg so bis 60-65 herum am bauen/abbezahlen und musste notgedrungen zusammen wohnen. Der Rest wurde vermietet, und wenn nur für Lebensmittel etc. Um über die Runden zu kommen. Da kam dann auch der Arbeitsboom, also war Geld vorhanden. Die 50er geborenen konnten daher mit Rückhalt durch ihre Eltern was bauen, durch sichere Arbeit war das Risiko für Banken etc. gering. Also zahlten die Alten ihr Haus ab, fuhren mit ihren Kindern in Urlaub (oder flogen), kaufte Radio,Fernseher. Die Kinder im Boom geboren konnten sich ihre Arbeitsplätze aussuchen. Einige bauten daraufhin eigene Häuser. Viele blieben Mieter. Ist ja auch viel einfacher, keine Hausrestaurationen/Arbeiten, der Vermieter macht das. Rente? Ist sicher, man verdient ja gut. Dumm nur dass das nach hinten losging. Wie soll man da zusammen leben? In der Mietwohnung ist zwar genug Platz für Eltern + Kind/Kinder, aber wenn diese Kinder dann selber eine Familie aufbauen wollen sie dasselbe haben. Sie wollen auch eine Wohnung haben und benutzen.
Was passiert dann? Die Großeltern sind dann um die 60 rum und wollen aber ihre Mietwohnung für sich haben. "Nein da hab ich schon immer gekocht, das ist MEINE Küche. Ein Zimmer? Du willst mich doch vereimern, das ist doch UNSERE Wohnung!" Und so zieht die Neufamilie aus. Nimmt sich ebenfalls eine Mietwohnung, weil Eigentum geht nicht. Dafür reicht entweder nicht das Einkommen (von beiden!) und die Großeltern müssen ja ihre Mietwohnung weiter zahlen. Und die Spirale geht dann immer weiter, weil ja niemand verzichten will und zusammen hält.
Der Fehler lag schon am Anfang, als man den Kindern die 50,60 rum geboren wurden so Vieles in den Hintern geworfen hatte, dass die nicht mehr dankbar waren sondern das als selbstverständlich annahmen. Privilegiert durch die erhöhten Arbeitsplatzangebote und dem sicheren Job. Das hat sich später dann geändert, heute haben sie nicht genug Rente. Miete wird komischerweise nicht billiger während die Rente zu wenig steigt.... Wer hätte das denn wissen können?
Will man heute die Spirale durchbrechen ist das extrem schwierig. Sesshaft ist nämlich auch schwer, wenn man keine Arbeit bekommt. Pendeln? Wenn man 2-3 Stunden täglich mit fahren verplempert kann man damit nichts verdienen, zudem bleibt auch nichts vom Tag übrig. Selbst wenn deren Eltern (also meine Generation) Eigentum hat, was soll ich meinen Kindern spätern geben? Deswegen baue ich ja jetzt hier so um, als wenn hier mal Senioren oder körperlich Behinderte einziehen könnten. Dann können wir es später vermieten, und das Geld der Miete den Kindern geben die dann ebenfalls mieten können dort, wo sie arbeiten und minimalen Verlust haben, oder sich ebenfalls damit Eigentum kaufen können. Besserer Start als meine Frau und ich. Aber ideal gibt es heute eben nicht....
Rest der Familie? Kannste einen drauf lassen. Lass mal die alte Generation tot sein, die sehen wir nie wieder die Anderen....
Willst du allein sterben, ohne Familie und Kinder?
Einst Anführer einer Moped-Gang!
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