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Thema: Stalin-Rede vom 27.06.1930

  1. #21
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Zitat Zitat von Lichtblau Beitrag anzeigen
    Es ist ein Tagebucheintrag für sich selbst bzw. eine persönliche Information, also keine Aussage die auf ihre Wirkung in der Öffentlichkeit berechnet ist.

    Eine solche Aussage hat einen fundamental anderen Quellenwert.
    In der selben Zeit hat sich Thälmann und auch andere internationale kommunistische Urlauber in der Sowjetunion dick und fett gefressen.

    Was ich Stalin hoch anrechne Kannibalismus wurde in seinen Todeslagern schwer bestraft.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  2. #22
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Ein gutes Beispiel fuer die ueberragende Klugheit, Weitsichtigkeit, Durchsetzungsfaehigkeit
    und Fuehrungsstaerke des Genossen Stalin ergibt sich aus seiner Rede vom 10. Maez 1939 und dem
    anschliessend Resulat des mit Hitler abgeschossenen Nichtangriffspaktes.

    Der Originaltext von Stalins sogenannten " Kastanienrede " vom 10. Maerz 1939 ist zwar durch
    Zensur aus allen westlichen Medien verschwunden bzw. wurde nie in der originalen russischen
    Version in westlichen Medien veroeffentlich aber dafuer gibt es um so zahlreicher " Interpretionen "
    mit der sich bereits der Nachwuchs in westlichen, kapitalistischen Laendern waehrend der Schulzeit
    im Zuge westlicher Gehirnwaesche abmuehen muss.

    Tenor von Stalins " Kastanienrede " ist das die Sowjetunion nicht bereit sei, fuer andere die
    " Kastanien aus dem Feuer zu holen "! Das erkannte Fehlen der Bereitschaft Großbritanniens
    und Frankreichs im Sommer 1939, rasch ein verbindliches Buendnis gegen das faschistische
    Deutschland zu schließen, sah Stalin als Zeichen dafuer, dass der kapitalistische Westen die
    deutsche Kriegsmaschine gegen die Sowjetunion leiten wolle. Um das zu verhindern, gab es in
    der Weitsichtigkeit Stains nur die Moeglichkeiten eines Nichtangriffsvertrages zwischen der
    UDSSR und dem Deutschen Reich.

    Eine weitgehend neutrale und sachliche Analyse der Vorgehensweise Stalins zeigt das
    Dossier von Matthias Distelkamp mit dem Titel:

    Persoenlichkeit und Aussenpolitik - Ein Zusammenhang (Anwendungsfall Stalin und der Hitler-Stalin Pakt)

    Auszuege aus dem Werk:

    1939 standen die Zeichen auf einen bewaffneten Konflikt in Europa. Nachdem das nationalsozialistische Deutschland nach dem Münchner Abkommen bereits das Sudetenland annektiert hatte, besetzte die deutsche Wehrmacht im März 1939 auch den Rest der Tschechei. Großbritannien und Frankreich mussten nun erkennen, dass ihre bisherige Politik des Appeasements gegenüber dem Deutschen Reich gescheitert war. In dieser Situation bekam die Haltung der Sowjetunion sowohl für die Westmächte, als auch für Deutschland einen essentiellen Wert. Beide Seiten begannen nun mit Stalin zu verhandeln, um die weiteren Geschehnisse in ihrem Sinne zu beeinflussen. Den Westmächten ging es darum, weitere Expansionen Hitlers zu verhindern. Hitler hingegen kam es darauf an, ein Zusammenkommen der Westmächte mit der UdSSR zu verhindern, um weiterhin eine aggressive Außenpolitik betreiben zu können. In dieser Situation stellten sich für Stalin drei Optionen. Die erste wäre die Neutralität der Sowjetunion und das gänzliche Heraushalten aus dem Konflikt. Die zweite Möglichkeit wäre ein Abkommen mit den Westmächten gewesen, das bei weiteren Aggressionen Deutschlands gegenseitigen militärischen Beistand zugesichert hätte. Drittens ergab sich die Option mit Deutschland einen sogenannten „Nichtangriffspakt“ zu schließen. Dieser beinhaltete einen breiten Austausch ökonomischer Güter, sowie ein geheimes Zusatzprotokoll über die Aufteilung Osteuropas.

    Gemäß dem Denkbild Stalins hätte dieser eine Entscheidung bevorzugen müssen, die ihm einen größtmöglichen Machtgewinn bescherte. Dabei präferierte Stalin diesen Machtgewinn mit einem möglichst geringen Risiko zu erlangen. Des Weiteren wäre es für Stalin wichtig gewesen sich vorerst aus größeren Konflikten herauszuhalten und weiter Zeit zu gewinnen, um die militärische und ökonomische Kraft der UdSSR zu festigen. Ansonsten wollte Stalin die Zerstrittenheit im „kapitalistischen“ Lager fördern oder die „kapitalistischen“ Länder sogar in einen Krieg gegeneinander stürzen.

    Generell war der sowjetische Diktator optimistisch, dass er die zukünftige Entwicklung zu seinen Gunsten entscheiden könnte. Bei seiner Entscheidung hätte Stalin sich nicht von einer starren Doktrin leiten lassen, sondern wäre flexibel in seiner Außenpolitik gewesen.

    Stalin entschied sich letztlich für den „Nichtangriffspakt“ mit Hitler. Dieser Pakt bescherte dem sowjetischen Herrscher die Möglichkeit das Baltikum, den östlichen Teil Polens, einen Teil Rumäniens, sowie nach einem Krieg mit Finnland finnisches Territorium zu annektieren. Zudem einigten sich die UdSSR und das Deutsche Reich auf ein Handels- und Kreditabkommen, das den Austausch sowjetischer Lebensmittel und Rohstoffe gegen deutsche Industriegüter regelte. Hitler konnte hingegen seinen Polenfeldzug beginnen, was die Kriegserklärung Frankreichs und Großbritanniens nach sich zog. Die Sowjetunion konnte sich zum derzeitigen Zeitpunkt aus einem größeren Konflikt heraushalten.

    Charakterisiert man die Entscheidung Stalins, so ist festzustellen, dass dieser die Sowjetunion damit machtpolitisch stärken konnte. Zum einen konnte er ihre Bevölkerung und ihr Territorium vergrößern, welches auch als „Puffer“ gegen Invasionen aus dem Westen diente. Zum anderen profitierte die sowjetische Industrie, welche immer noch ihre Rückständigkeit gegenüber den „kapitalistischen“ Mächten aufholen musste, von der deutschen Hochtechnologie. Die Sowjetunion schaffte dies alles, ohne in einen größeren Konflikt verwickelt zu werden und kein aktuelles nennenswertes Risiko einzugehen. Die „kapitalistischen“ Feinde hingegen bekriegten sich gegenseitig, wobei die Sowjetunion trotz eines Fernbleibens aus dem bewaffneten Konflikt eine Schlüsselrolle einnahm.

    Quelle:

    Persoenlichkeit und Aussenpolitik - Ein Zusammenhang (Anwendungsfall Stalin und der Hitler-Stalin Pakt)
    Matthias Distelkamp
    PJS – Jahrgang 3 · Heft 2/2014
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  3. #23
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Zitat Zitat von Dima Beitrag anzeigen
    Die folgende Rede hatte der damalige sowjetische Staatenlenker Josef Stalin auf dem XVI. Parteitag der WKP(B) am 27. Juni 1930 gehalten:



    Quelle: Stalin J. W. Reden. Band 12. Moskau: Gospolitisdat, 1953. S. 235 - 249.

    Ohne irgendwelche Querverweise auf den Zweiten Weltkrieg oder die Repressionen muss man doch eines feststellen: Das, was Stalin 1930 sagte, ist auch heute, anno 2021, noch absolut aktuell. Ganz klare Paralellen auch zu den COVID-19-begründeten Einschränkungen und der dadurch ausgelösten Krise!

    Wie seht ihr das?
    Ich finde diese Passage entscheidender wo Stalin einen neuen Weltkrieg vorhersagt und seine Ansicht zu Versailles äußert:


    "Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass im Zusammenhang mit der sich entfaltenden Krise
    der Kampf um Absatzmärkte, Rohstoffe und Kapitalausfuhr mit jedem Monat, mit jedem Tag
    stärker werden wird.
    Die Mittel des Kampfes sind Zollpolitik, billige Waren, billiger Kredit, Umgruppierung der
    Kräfte und neue militärisch-politische Bündnisse, zunehmende Rüstungen, Vorbereitung zu
    neuen imperialistischen Kriegen und schließlich - der Krieg.
    Ich sprach von einer Krise, die alle Produktionszweige erfasst hat. Aber es gibt einen
    Produktionszweig, der nicht von der Krise erfasst ist. Dieser Produktionszweig ist die
    Kriegsindustrie. Sie wächst ständig, trotz der Krise. Die bürgerlichen Staaten betreiben eine
    wahnwitzige Auf- und Umrüstung. Wozu? Natürlich nicht zum Zeitvertreib, sondern zum
    Krieg. Den Krieg aber brauchen die Imperialisten, da er das einzige Mittel ist zur
    Neuaufteilung der Welt, zur Neuaufteilung der Absatzmärkte, der Rohstoffquellen, der
    Sphären für Kapitalanlagen.
    Es ist durchaus begreiflich, dass unter diesen Umständen der so genannte Pazifismus in den
    letzten Zügen liegt, der Völkerbund bei lebendigem Leibe verfault, die
    „Abrüstungsprojekte“ in der Versenkung verschwinden und die Konferenzen für die
    Einschränkung der Flottenrüstungen sich in Konferenzen zur Modernisierung und
    Erweiterung der Marine verwandeln.
    Das bedeutet, dass die Kriegsgefahr in beschleunigtem Tempo wachsen wird.
    Mögen die Sozialdemokraten von Pazifismus, von Frieden, von friedlicher Entwicklung des
    Kapitalismus und dergleichen schwatzen. Die Erfahrungen mit den Regierungen der
    Sozialdemokratie in Deutschland und England zeigen, dass ihr Pazifismus lediglich eine
    Maske ist, notwendig zur Verschleierung der Vorbereitung neuer Kriege.
    b) Es entblößen sich und werden sich weiter verschärfen die Gegensätze zwischen den
    Siegerländern und den besiegten Ländern. Unter den letzteren meine ich insbesondere
    Deutschland. Unzweifelhaft wird sich im Zusammenhang mit der Krise und der Verschärfung
    des Problems der Märkte der Druck auf Deutschland verstärken, das nicht nur Schuldner,
    sondern auch einer der größten Exporteure ist. Man könnte das eigenartige Verhältnis, das
    sich zwischen den Siegerländern und Deutschland herausgebildet hat, als eine Pyramide
    darstellen, auf deren Spitze Amerika, Frankreich, England usw. wie die Herren thronen, mit
    dem Youngplan[38] in Händen, auf dem geschrieben steht: „Zahle!“, während unten
    Deutschland hingestreckt liegt, das sich abplagt und alle Kräfte aus sich herausholen muss,
    um die befohlenen Milliardenkontributionen zahlen zu können. Wollen Sie wissen, was das
    ist? Das ist der „Geist von Locarno“[39]. Zu glauben, dass ein solcher Zustand für den
    Weltkapitalismus ohne Folgen bleiben könne, hieße vom Leben überhaupt nichts verstehen.
    Zu glauben, dass die deutsche Bourgeoisie imstande sein werde, in den nächsten zehn Jahren
    20 Milliarden Mark zu zahlen, und dass das unter dem doppelten Joch der „eigenen“ und der
    „fremden“ Bourgeoisie lebende deutsche Proletariat sich diese 20 Milliarden ohne ernstliche
    Kämpfe und Erschütterungen von der deutschen Bourgeoisie abzapfen lassen werde, hieße
    den Verstand verloren haben. Mögen deutsche oder französische Politiker sich den Anschein
    geben, als glaubten sie an dieses Wunder. Wir Bolschewiki glauben nicht an Wunder."

    Quelle: Stalin Werke Band 12.
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  4. #24
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Stalin hätte mit niemanden ein Bündnis schließen müssen, er brauchte vom Kräfteverhältnis her auch keinen Angriff fürchten müssen. Es brauchte nur eine effiziente Verteidigungsplanung, falls doch einer angreifen wollte, mit Polen als Puffer hätte er noch zusätzlich eine Sicherung.


    Ist das nicht schlimm, Stalin Churchill Roosevelt haben nie eine Rechtfertigung verlauten lassen, mussten sie auch nicht, das haben die Historiker für sie getan.
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  5. #25
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Stalin hätte mit niemanden ein Bündnis schließen müssen, er brauchte vom Kräfteverhältnis her auch keinen Angriff fürchten müssen. Es brauchte nur eine effiziente Verteidigungsplanung, falls doch einer angreifen wollte, mit Polen als Puffer hätte er noch zusätzlich eine Sicherung.
    Eine deutsch-französische Invasion hat er auf jeden Fall fürchten müssen.

    In der selben Rede, des Thread-Themas sagte er:

    " Deshalb richtet die Bourgeoisie jedes
    Mal, wenn die kapitalistischen Gegensätze sich zu verschärfen beginnen, ihre Blicke auf die
    UdSSR: ob es nicht möglich wäre, diesen oder jenen Gegensatz des Kapitalismus oder aber
    alle Gegensätze miteinander auf Kosten der UdSSR beizulegen, auf Kosten dieses Landes der
    Sowjets, der Zitadelle der Revolution, die schon allein durch ihr Bestehen die Arbeiterklasse
    und die Kolonien revolutioniert, die Anzettelung eines neuen Krieges behindert, die
    Neuaufteilung der Welt behindert und die Kapitalisten daran hindert, sich auf dem
    ausgedehnten Binnenmarkt der Sowjetunion breitzumachen, dessen sie gerade jetzt,
    angesichts der Wirtschaftskrise, so bedürfen.
    Daher die Tendenz zu abenteuerlichen Anrempeleien gegenüber der UdSSR und zur
    Intervention, welche (Tendenz) im Zusammenhang mit der sich entfaltenden Wirtschaftskrise
    stärker werden muss.
    Der ausgesprochenste Träger dieser Tendenz ist im Augenblick das bürgerliche Frankreich
    von heute, die Heimat des liebetriefenden „Paneuropas“[41], die „Wiege“ des KelloggPaktes[42], das aggressivste und militaristischste Land von allen aggressiven und
    militaristischen Ländern der Welt."


    Bei Wiki steht:

    "Pläne für ein antikommunistisches Militärbündnis
    Nach Thomas Weingartner fühlte sich die Sowjetunion an ihrer Westflanke nie so bedroht wie zur Regierungszeit Papens, dem ein deutsch-französisches Militärbündnis mit „eindeutiger Spitze gegen die Sowjetunion“ vorschwebte. Mit dem Abschluss des sowjetisch-französischen Nichtangriffspaktes im November 1932 konnte die Sowjetunion laut Weingarter einen großen Erfolg gegen diese Bestrebungen erringen.[7] Papen war ein enger Freund des für seine antisowjetischen Pläne bekannten Industriellen Arnold Rechberg. Am 31. Juli 1927 schrieb von Papen an den Zentrumspolitiker und Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bank Hans Graf Praschma:

    „[Es] scheint mir eins das Vordringlichste der europäischen Politik: Die Beseitigung des bolschewistischen Brandherdes“[8]

    In einem Antwortbrief vom 12. August 1927 stimmte Praschma dem ausdrücklich zu.[9] Am 10. Juni 1932, zehn Tage nachdem von Papen Reichskanzler geworden war, hielt er im Deutschen Herrenklub, dem unter anderem 100 führende Industrielle und Bankiers, 62 Großgrundbesitzer und 94 ehemalige Minister angehörten, im Beisein der führenden Nationalsozialisten Hermann Göring, Ernst Röhm und Joseph Goebbels eine Rede, in der er sein Projekt einer gegen die Sowjetunion gerichteten deutsch-französischen Koalition vorstellte und rief dazu auf, dass sich alle Staaten unter der Parole „Tod dem Bolschewismus“ zusammentun sollten. In mehreren Gesprächen mit französischen Politikern unterbreitete von Papen sein antisowjetisches Bündnisangebot. Seine Pläne scheiterten jedoch, und die sowjetische Regierung wurde von französischer Seite über von Papens Aktivitäten informiert.[10]"


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  6. #26
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Hat denn Stalin jemals eine konkrete reale Bedrohung offen gelegt? Von Papen und die Reichswehr hätten es unmöglich sein können.

    Stalin wollte Hitler an die Macht sehen, man musste kein Prophet sein das Hitler Ärger bedeutet, denn Hitler hatte vor 1933 Außenpolitisch nur den Versailler Schandvertrag im Auge.
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  7. #27
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Hat denn Stalin jemals eine konkrete reale Bedrohung offen gelegt? Von Papen und die Reichswehr hätten es unmöglich sein können.

    Stalin wollte Hitler an die Macht sehen, man musste kein Prophet sein das Hitler Ärger bedeutet, denn Hitler hatte vor 1933 Außenpolitisch nur den Versailler Schandvertrag im Auge.

    Er braucht ja bloß Zeitung lesen, um zu wissen was die Kapitalisten vor haben.

    Leitartikel von Hjalmar Schacht “Bolschewistische Auflösung oder internationale Zusammenarbeit” im Berliner Tageblatt vom 2. April 1919:

    “Deshalb sollten alle diejenigen Wirtschaftsgebiete, die noch auf niedriger Entwicklungsstufe stehen, nicht dieser oder jener europäischen Macht als Privatmonopol überwiesen werden, sondern Arbeit, Intelligenz und Kapital aller Kulturmächte sollen vereinigt an der Entwicklung solcher Wirtschaftsgebiete arbeiten. Das gilt nicht nur von den überseeischen Kolonien sondern es gilt auch zu einem großen Teile von den Wirtschaftsgebieten Osteuropas und Vorderasiens. Nur auf dem Wege einer solchen gemeinschaftlichen emsigen Kulturarbeit ist es möglich, diejenigen Reichtümer zu entwickeln, die die Voraussetzung jeden sozialen Fortschrittes bilden. Nur auf diesem Wege werden die schweren Wunden, die der Krieg geschlagen hat, geheilt, und nur auf diesem Wege werden die unerhörten Kriegslastes wieder wett gemacht werden können. Selbstverständlich darf eine solche Arbeit nicht geleistet werden unter dem Gesichtspunkte territorialer oder politischer Machterweiterung. Wenn als Hauptwirtschaftsgebiet für die nächste Zukunft in erster Linie das große russische Reich mit seinen überaus reichen, unerhobenen Naturschätzen und seinen fast unbegrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten ins Auge gefaßt wird, so muß und wird eine solche gemeinschaftliche Arbeit der westlichen Kulturmächte auf diesem Gebiet nicht zuletzt dem russischen Volke zugute kommen. Aber darüber hinaus werden diejenigen, die Arbeit Intelligenz und Kapital in jenes Land hineintragen, aus dieser Arbeit selbst Segen ziehen Diese Arbeit allein kann dazu führen, den asiatischen Bolschewismus innerlich zu überwinden; denn nicht durch machtpolitische Unterdrückung kann jene fanatische Bewegung niedergeschlagen werden. Sie muß ihre innere Überwindung finden durch aufrichtige Kulturarbeit aller im Interesse aller. Man lerne endlich einsehen, daß die Zeit imperialistischer Machtpolitik vorbei ist. Man lerne endlich begreifen, daß nur eine Politik, die den wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnissen der Völker nachkommt, eine dauernde friedliche Entwicklung der Menschheit garantiert. Die heute an der Spitze wirtschaftlicher und sozialer Kultur stehenden Völker sollen ihre Interessen zusammenwerfen und durch gemeinschaftliche Arbeit bei den in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht weniger entwickelten Völkern zur Ausbreitung der Zivilisation beitragen. Sie werden darin die einzige Quelle finden, auch ihre eigene Wohlhabenheit wiederzugewinnen.

    Schumann/Nestler, Weltherrschaft im Visier, Berlin 1975, S. 164.

    Hier spricht ein moderater Vertreter der Herrschenden, oder er tut zumindest moderat.

    Also Ausbeutung Russlands ähnlich wie "überseeischen Kolonien" um die "eigene Wohlhabenheit wiederzugewinnen".


    Bloß er will das gemeinsam mit anderen Kapitalisten machen, ohne Krieg und dabei noch den Bolschewismus los werden, sowie ein den Russen ein paar Wohltaten bringen.

    Und wenn das eben nicht friedlich geht, kann sich Stalin an einer Hand abzählen, das es dann mit Gewalt versucht wird.


    Und es nicht bemerkenswert das ein Mann der Russland ausbeuten will, später zu Hitler geht, und sein eifrigster Steigbügelhalter wird?
    backward never.

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  8. #28
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Wie man von 1919 bis 1925 das ehemalige russ. Reich sah, da gab es viele Fantasien, denn keiner wusste wird sich die Bolschewistische Macht etablieren oder wird diese Region für lange Zeit eine nicht regierbare Fläche bleiben.
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  9. #29
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Wie man von 1919 bis 1925 das ehemalige russ. Reich sah, da gab es viele Fantasien, denn keiner wusste wird sich die Bolschewistische Macht etablieren oder wird diese Region für lange Zeit eine nicht regierbare Fläche bleiben.
    genau. und dann stabilisiert sich der Bolschewismus, und die Gewaltpläne nehmen Form an.

    Hitler ging in MK auch von einem Zusammenbruch des Bolschewismus aus.
    backward never.

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  10. #30
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    Standard AW: Stalin-Rede vom 27.06.1930

    Zitat Zitat von Lichtblau Beitrag anzeigen
    genau. und dann stabilisiert sich der Bolschewismus, und die Gewaltpläne nehmen Form an.

    Hitler ging in MK auch von einem Zusammenbruch des Bolschewismus aus.
    Das ist wahrscheinlich, aber ich glaube das Gegenteil war der Fall, Pläne wie man mit dem ehemaligen russ. Reich umgeht nahmen eher ab.
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