Du hast mein Ansinnen vortrefflich auf den Punkt gebracht!
Genau darum geht es mir: Eine Ideologie, die permanente Verbesserungen beinhaltet. Wo die Anpassung/Veränderung/Verbesserung Bestandteil des ideologischen Selbstverständnisses ist.
Ich fragte mich schon vor vielen Jahren, wieso menschliche Gesellschaften, die offensichtlich den verschiedensten dynamischen Einflüssen ausgesetzt sind, einen starren, kaum dynamischen ideologischen Überbau, ein festgefügtes Wertekonzept und starre, gesellschaftliche Hierarchien, haben müssen. (Damals studierte ich u.a. Politische Wissenschaften, naturgemäß warfen sich da solcherlei Fragen auf)
Bisherige Ideologien waren wenig dynamisch, Religionen sind und waren es noch weniger.
Es ist ein rhetorisch-intellektueller Kunstgriff der Religionen, aufgrund ihrer vorgeblich göttlichen Daseinsberechtigungen keinerlei inhaltliche Dynamik aufweisen zu müssen: Religiöse Werte, Grundsätze und Verhalten passen halt immer. Zu jeder Gelegenheit. Zu jeder Zeit.
Die Anpassungsfähigkeit der Religion ist durch den Unfehlbarkeitsanspruch gegeben: Alles Sein und die Ansprüche aus selbigem wird quasi "absorbiert", das Konstrukt saugt alles auf, hat alle Antworten. Man muss sich nur etwas anstrengen, um sie zu finden.
Mich wundert, dass auf diesen "Trick" auch heute noch die Menschen hereinfallen.
Selbstverständlich muss man jeden Wert hinterfragen; es wollen, es können und es auch dürfen!
Eine Anmerkung zum Schluss:
Nein, Ideologie bedeutet eben nicht, ein Extrem anzusteuern. Ideologien können Extreme beinhalten, aber Ziel ist niemals das Extreme, sondern die soziologische Optimierung...