Mit einem ähnlichen Versuchsaufbau haben nun Physiker der Universität Wien einen neuen Weltrekord aufgestellt. In der Fachzeitschrift „Nature“ berichten sie, dass es ihnen gelungen ist, die kleinste, jemals registrierte Gravitationskraft zu messen – und zwar zwischen zwei Goldkügelchen mit einem Radius von jeweils nur rund einem Millimeter. Die Massen der beiden Kugeln betrugen nur circa 90 Milligramm, also 90 tausendstel Gramm. Die beiden Goldkugeln waren über einen vier Zentimeter langen und einen halben Millimeter dicken Glasstab miteinander verbunden. Ähnlich einem Mobile war diese Hantel in der Mitte an einer hauchdünnen Glasfaser aufgehängt. Der Durchmesser dieser Faser betrug nur einige Mikrometer, also tausendstel Millimeter. Die Forscher positionierten sehr nah an einer dieser beiden Kugeln eine weitere. Sie übte eine Gravitationskraft aus und verursachte damit eine winzige Verdrehung der Hantel, die in der Aufhängung zu einer sogenannten Torsion führte.
Durch eine periodische Bewegung der dritten Goldkugel konnten die Forscher das Torsionspendel zu einer Schwingung anregen. Schwingungen lassen sich einfacher vermessen als eine lineare Auslenkung.
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