Gerade läuft ein Film zu diesem Thema bei Phoenix:

Quelle: (dpa/ Teresa Crawford)



Der Chicago River machte seine Stadt zu einer der führenden Wirtschaftsmetropolen der USA, weil der Mensch den Fluss bezwang und ihn in künstliche Bahnen lenkte. An seinen Ufern entstanden die ersten Wolkenkratzer der USA.




Chicagos Aufstieg zur drittgrößten Stadt der USA verdankt es seinem Fluss - und einem Ingenieurs-Coup! Der Chicago River versorgte die Menschen der nordamerikanischen Metropole mit Trinkwasser, transportierte aber auch die Abwässer der Stadt in den Michigansee - Teil des größten Süßwasserreservoirs der Welt, der fünf Großen Seen im Norden der USA.
Ein 1900 gebauter Kanal - gefeiert als Jahrhundertbauwerk - sorgte dafür, dass der Fluss seine Strömungsrichtung änderte und seitdem rückwärts fließt. Die unliebsamen Abwässer der Metropole werden so nicht mehr in den See, sondern gen Süden in den Mississippi geleitet.


In ihrer fünfteiligen Reihe erzählt die oscarnominierte Filmemacherin Katja Esson ungewöhnliche Flussgeschichten vom Colorado River, vom Miami River, vom Los Angeles River, dem Chicago River und dem Detroit River. Mit überraschenden Bildern und aus überraschenden Blickwinkeln. Auf ihrer Reise trifft sie bemerkenswerte Menschen, die mit Charme und großer Offenheit davon erzählen, wie ihr Leben vom Fluss geprägt wird.
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Was zwar im Film, aber wenig erschöpfend in diesem Text erklärt wird, ist, daß die Abflüsse der Schlachthöfe in Chicago den Chicago River und in Folge den Michigan See derart verschmutzten, daß das Wasser von Pumpstationen in 3 km Entfernung vom Seeufer aus als Trinkwasser zurück in die Stadt gepumpt wurde. Die Zustände wurden unhaltbar, und so entschloß man sich, die Fließrichtung des Missisippi umzukehren. Die anliegenden Gemeinden bekamen Wind von der Sache und klagten dagegen. "Man" (ich denke mal, man kann es als Deep State" bezeichnen" warteten aber das Urteil nicht ab, sondern sprengten die Rückhaltemauer. Die Kloake ergoß sich in den Missisippi und zog in Sogwirkung auch Wasser aus dem Lake Michigan in Sogwirkung ab. Seitdem fließt der Missisippi in umgekehrter Richtung und transportiert seinen Dreck in die andere Richtung.

Ein schönes Beispiel, wie private Wirtschaft das Leben und die Umwelt von Staaten ruiniert.
Die normale Vorgehensweise (heute) wäre gewesen, daß man diesen Konzernen auferlegt, Kläranlagen für ihr Abfallwasser zu bauen!

Hier noch eine ausführlichere Schilderung bei Wikipedia, auch noch verharmlosend dargestellt:
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Leider konnte ich den Film in der Mediathek nicht finden