Deutschland
Grünen-Kandidat Hubert Ulrich
[Links nur für registrierte Nutzer]
Stand: 29.06.2021
Der auf Platz eins der Landesliste im Saarland gewählte Hubert Ulrich soll seinen Platz räumen. Das fordern die Bundesgrünen. Doch der Kandidat will nicht weichen. Das sei einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik, sagt er. „Es wird zur Jagd geblasen.“
Der zum Spitzenkandidaten der Grünen im Saarland gewählte Hubert Ulrich wehrt sich gegen Forderungen aus der grünen Parteispitze zurückzutreten.
„Was die Bundespartei hier macht, ist ein Eingriff ins Wahlrecht.
Frau Baerbock ist mittelbar über Herrn Kellner daran beteiligt“, sagte er am Montag der „NZZ“. Eine mit großer Mehrheit gewählte Liste werde hier „einfach zur Disposition gestellt“. Das sei einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik, so Ulrich.
Hintergrund sind die Ereignisse auf dem Landesparteitag der Grünen in Saarbrücken vor einer Woche. Die scheidende Landesvorsitzende Tina Schöpfer wollte auf Platz eins der Liste gewählt werden, fiel aber in drei Wahlgängen durch. Der Parteitag entschied sich daraufhin zu einem Schritt, der die Grünen im Bund nun ärgert: Die Pflicht, eine Frau auf Platz eins aufzustellen, wurde aufgehoben.
Anschließend trat der ehemalige Landesparteichef Hubert Ulrich gegen die Kandidatin der Grünen Jugend, Jeanne Dillschneider, an, gewann und wurde auf die Spitzenposition gehoben.
Laut der Zeitung verursachte das Ergebnis bei den Grünen große Aufregung. Ulrich wurde ein „Egotrip“ vorgeworfen.
Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock kritisierte das Vorgehen am Mittwoch ebenfalls unmissverständlich: „Wir haben uns das anders gewünscht.“ Die frühere Grünen-Chefin Simone Peter forderte einen Neuanfang für die Grünen im Saarland. Wählergruppen dürften nicht verprellt werden, Hubert Ulrich möge „auf Platz eins verzichten und eine Neuaufstellung der Liste ermöglichen“.
...