Nun die Frage, würdet Ihr einen guten Mörder abgeben?
Bitte wieder nach dem Schema:
- Punkte (Selbsteinschätzung)
- Begründung
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6/10
Ich bin ein Planer. Ich gehe niemals aus dem Haus ohne Tasche (in der sich alle potenziell wichtigen Utensilien von Zigaretten über Taschentücher bis zu Notizblöcken befinden).
Ebenso steige ich in der Freizeit niemals in mein Auto, ohne vorher eine Kalkulation anzustellen:
Wie hoch ist der Nutzen der Fahrt gegenüber des Spritverbrauches, Verschleißes des Autos, Unfallrisiko und Zeitaufwand.
Ich bin unerträglich in diesen Dingen.
Das käme mir jedoch als Mörder sehr, sehr positiv entgegen.
Ausserdem besitze ich einige Menschenkenntnis, so daß ich mich als Mörder vermutlich recht geschickt nach dem Akt verhalten würde.
Ich wüsste um die rhetorische Überlegenheit (aufgrund seiner Erfahrung und beruflichen Kenntnisse) des Inspektors Bescheid (weil es ein Polizist ist, der mehr Erfahrung hat mit Verbrechern als ich).
Ich würde mich also möglichst wortkarg geben und hinter allem eine Falle vermuten. Ich würde offenherzig Antipathie dem Opfer gegenüber kundtun und keine falsche Anteilnahme vorheucheln.
Würde mich aber eben auf Distanz halten und keine Fragen, welcher Art auch immer stellen. Ich weiß, daß Polizisten Verbrecher häufig durch widersprüchliche Aussagen überführen. Das würde ich dadurch nach Möglichkeit zu meiden suchen.
Ich weiß ebenso, daß ein Mörder durchschnittlich 20 Fehler begeht (zugegeben, das war glaube ich Columbo-Wissen; sollte aber in etwa der Wahrheit entsprechen).
Daher wäre der Mord genau geplant. Dazu würde ein ausführliches Studium sämtlicher Forensik-Literatur gehören. Ich müsste schließlich wissen, daß man heutzutage anhand von Haaren am Tatort den Mörder überführen kann. Somit müsste ich mit sämtlichen Techniken der heutigen Kriminaltechnologie vertraut sein, bevor ich 20 Jahre riskiere.
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Soviel zum Positiven:
Nach all dem Eigenlob müsste man sich eigentlich über die durchschnittliche Selbsteinschätzung wundern.
Die Erklärung dafür liegt auf der Hand:
Ich bin einfach zu dämlich
Es spielt keine Rolle um welche Situation es sich handelt. Im Alltag ergeben sich manchmal harmlose Situationen, in denen ich dieses und jenes zu vertuschen versuche (teils kleine inszenierte Detektivspielchen).
Es handelt sich dabei um Lapalien. Ich werde jedoch stets überführt.
Meine Frau bemerkte neulich scherzhaft: "Du hinterlässt immer hundert Spuren".
Ich sehe einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Ich suchte neulich verzweifelt meine Schlüssel, etwa 10 Minuten lang.
Am Ende bemerkte ich, daß ich sie in der Hand hielt... und ich bin 26...
Was meint Ihr, wie ich mit 80 sein werde?
Diese geistige Abstinenz kostet mich mindestens 4 Punkte auf der Skala.
Ohne diesen Makel würde ich mich lauthals als perfekten Mörder bezeichnen.