Guilty as charged.
Ja, auch ich zähle mich zur Mittelschicht und ja, ich wohne in einem quasi homogenen Wohngebiet. Und habe mit der anwachsenden Unterschicht wenig zu tun.
Und ja, das ist Absicht. Anders als andere, die Wasser predigen, aber Wein trinken, indem sie entgegen ihren Äußerungen doch mit den Füßen abstimmen (spätestens, wenn der Nachwuchs kommt), halte ich es für asozial, "Wir haben Platz" zu propagieren, die persönlichen Folgen der Fehlentwicklungen aber denen aufzubürden, die nicht wegziehen können, weil sie sich das eben nicht leisten können.
Ich ziehe natürlich weg, spreche da aber offen drüber (was meiner Beobachtung nach ein großes Tabu ist).
Daß entgegen den oberflächlichen Aussagen von vielen mit den Füßen abgestimmt wird, ist für jeden ersichtlich, der mit offenen Augen durchs Leben geht. Und das Abstimmen mit den Füßen nehme ich niemandem übel.
Es ist dann leider so wie es ein Sprichwort sagt: aus den Augen - aus dem Sinn.
Die Mittelschicht hat dann die Probleme nicht mehr vor Augen. Und was mich dabei besonders ankotzt: dass Politik, Medien und gerade die Mittelschicht dann so äbfällig über die "Unterschicht" bzw. die Arbeiter redet. Meine Solidarität gilt gerade denen. Weil die a) die Probleme ausbaden müssen die ihnen die Mittel- oder Oberschicht eingebrockt hat, und b) weil die kaum in der Lage sind sich selbst zu helfen.
Wenn ich schon bei den Wahlanalysen höre: ... Stimmenzuwachs bei Leuten mit niedriger Bildung ....
Was für eine verschissene Überheblichkeit. Den Wichsern könnte ich in die Fresse spucken.
Das ist eine erhebliche gesellschaftliche Fehlentwicklung.
Tatsächlich hat sich der die Partei, die jahrzehntelang die Interessen der unterdurchschnittlich bezahlten abhängig Beschäftigten vertreten hat, die SPD, in erheblichem Maße davon verabschiedet, diese Interessen zu vertreten.
Frauenquote, Unisextoiletten, "geschlechtergerechte" Sprache und offenen Grenzen sind halt offensichtlich wichtiger.
Das spiegelt sich auch in den Lebensläufern der Politiker wieder: Es gibt kaum noch Arbeiter in der SPD. In den anderen Parteien ebenfalls kaum.
Völlig richtig.
Tatsächlich wird dem deutschen Arbeitnehmer aber doch seit Jahren eingeredet, daß es ihm eher zu gut als zu schlecht geht:
- Sein Wohlstand basiert vor allem auf der Ausbeutung von armen Bewohnern der dritten Welt.
- Sein ökologische Fußabdruck ist zu groß. Wenn alle so leben wie die Kongolesen, könnten 24.000.000.000 auf dem Planeten leben. (Wozu allerdings keiner Lust hat, am allerwenigsten die Kongolesen.)
- Sein Wunsch nach einem Eigenheim ist prinzipiell nazesk. Gut, daß das mit dem Durchschnittslohn ohnehin nicht mehr finanzierbar ist, denn Eigenheime bereiten Greta Kopfschmerzen. Es lebe die Platte!
- Die Arbeit in der industriellen Produktion ist in der Regel mit erheblichem CO2-Ausstoß verbunden und deshalb ohnehin ohne Zukunft.
- Als in der Regel weißer, alter Mann ist er einfach ein ewiggestriger, rassistischer Spießer, der an allen Übeln dieser Welt die Hauptschuld trägt!
Wer nicht Union, SPD, Grüne oder Linkspartei wählt, muß einfach ein abgehängter Globalisierungsverlierer sein!
Die Haltung von Deutschmann ist verständlich, deinen Argumenten kann ich mich nur anschließen. Bleibt nur ein Lippenbekenntnis, weil wir leider ncht vorankommen werden. Habe nioch gelesen, welches Amt der frühere Betriebsrat von VW, Osterloh jetzt innehat. Gfr. einer Konzerntochter mit 2 Mio, Gehalt. Das ist die Welt, in welcher wir leider leben.
Die Grünen werben doch auch nicht mit ihren messernden Piraten aus Somalia, sondern gerne mit schöner Natur oder deutschen Kindern.
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