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Thema: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

  1. #821
    Mitglied Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Da hast Du meine Frage missverstanden. Du hattest geschrieben, bei strenger Beachtung der levitischen Rechtsgebote müsste man "Homosexuelle, die offensiv damit werben und so leben wollen", steinigen. Meine Frage war nun, wie Du darauf kommst, dass selbst bei strenger Beachtung diese beiden oder eine dieser Handlungen ausreichten.
    Naja, die Homosexuellen zeigen doch heute gerne offensiv, wie sie leben. Wer offensiv herausbrüllt, dass er homosexuell ist und das auch sein will, der macht eine Verfolgung unausweichlich. Aber auch ein Staat, der vollständig nach Gottes Gesetzen ausgerichtet ist, sollte kein Schnüffelstaat sein, der alles wie die NSA im "Sinne Gottes" tugendhaft überwacht. Auch da sollte es ein Recht auf Privatsphäre geben. Gott wird dann solche Fälle aufdecken, wenn er es will.


    Ich weiss nicht oder, besser gesagt, bin mir noch nicht im Klaren darpber, ob es Barmherzigkeit war oder der Glorifizierung diente oder eine Kritik an der damaligen Rechtspraxis war - denn immerhin lesen wir nichts von einem gesteinigten oder zu steinigenden Mann, der doch eigentlich vorkommen müsste.
    Ich wäre lieber bei sowas zu barmherzig, als zu unbarmherzig. Egal, wie das nun war, ob das damals Christus zu wenig rechtssicher war (immerhin fehlte der Ehebrecher, was auch notwendig war bei solchen Prozessen) oder ob er nun barmherzig war, weil er die Reue der Ehebrecherin sah.

    Die Frage stellt sich m.E. bereits, wenn es ums Wählen und das Besetzen politischer, juristischer und administrativer Ämter geht.
    Ich wähle nicht mehr. Kann ich nicht mehr mit mir vereinbaren. War ein langer Prozess (habe noch im Februar 2020 hier in Hamburg gewählt), aber heute bin ich reiner Beobachter. Als Pilger auf Erden ist man nur Gast, nicht Teil. Soll aber nicht heißen, dass ich uninteressiert oder weltfremd werde!

  2. #822
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Die Frage war nicht die nach der Erlaubnis, sondern danach, was es heute bedeutet, nach der Rolle des Gesetztes und der Israels, also der Kirche.
    Der Standpunkt der Christen in solchen Fragen unterschied sich überhaupt nicht von dem der Juden, siehe Paulus in 1. Korinther 6 oder Römer 1. In Apostelgeschichte 15,29 schreiben die Apostel den Christen, dass Nichtjuden sich nicht an das mosaische Gesetz halten mussten, dass aber für alle galt: "dass ihr euch enthaltet ...von Unzucht". Das mit "Unzucht" wiedergegebene Wort hatte eine recht weite Bedeutung und schloss Homosexualität mit ein.

    Und bevor es ein Volk Israel gab, war es auch nicht anders; die Sache ist ja nicht gerade neu. Das Gesetz Israels war also diesbezüglich nur eine Bestätigung oder Wiederholung bestehender Normen. Auch Diebstahl, Mord und Ehebruch wurden ja nicht erst durch Moses verboten, das war vielmehr schon vorher kein Teil der feinen Lebensart.

    Homosexuelle hatten unter den Urchristen nichts zu suchen, es sei denn, sie unterließen jegliche entsprechende Handlungen. Gott beurteilt uns nicht nach dem, was wir fühlen (zum Glück), sondern nach dem, was wir tun.

  3. #823
    Mitglied Benutzerbild von Hank Rearden
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Wieso erfordert das, was ich schrub, denn eine Veränderung des Charakters?
    Wieso Veränderung des Charakters?
    In der Bibel steht eine glaslare Anweisung wie mit Schwulen umzugehen ist und diese Meinung hat Gott auch nicht geändert,
    denn er ist ja unwandelbar, ändert seine Meinung nicht.
    Warum sollte auch jemand seine Meinung ändern, der allwissend ist?
    You can ignore reality, but you cannot ignore the consequences of ignoring reality. Ayn Rand

  4. #824
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Bitten Homosexuelle um Vergebung und suchen Veränderung, sollte man auch in einem Staat, der vollständig nach Gottes Gesetzen ausgerichtet ist, barmherzig sein, wie es Christus bei der Ehebrecherin war.
    Vergebung erlangt man von Gott, aber weder von einer Kirche noch von einem Staat.

    Das mit der Ehebrecherin würde ich nicht als Beweis nehmen, denn die Echtheit dieser Stelle ist sehr zweifelhaft. Sie fehlt in den wichtigen alten Abschriften und Übersetzungen. Die überwiegende Mehrheit der Textforscher ist sich darin einig, dass die Passage nicht zum ursprünglichen Text des Evangeliums gehörte. Aber es gibt auch inhaltliche Gründe. Wie du schon richtig sagst, drohte bei Ehebruch beiden die Todesstrafe, nicht nur der Frau. Von einem Mann aber lesen wir nichts. Auch hat Jesus niemals das mosaische Gesetz aufgehoben. Er wandte sich lediglich gegen all die Auslegungen und Zusätze der Schriftgelehrten. Denen machte er oft den Vorwurf, sie würden die Worte Gottes zu Gunsten ihrer Traditionen außer Kraft setzen. Das duldete er nicht.

  5. #825
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Du schrubst von Adel und Klerus, vermutlich dabei an den europäischen denkend. Was haben die mit den von ihren eigenen Regierungen zu Tode gebrachten chinesischen und kambodschanischen Bürgern zu tun?
    Wenn Menschen bei Revolutionen zu Tode kommen, sind immer die alten reaktionären Kräfte dafür verantwortlich, die ihren vom Volk geraubten Besitzstand mit allen Mitteln verteidigen.

  6. #826
    Mitglied Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von Hank Rearden Beitrag anzeigen
    Wieso Veränderung des Charakters?
    In der Bibel steht eine glaslare Anweisung wie mit Schwulen umzugehen ist und diese Meinung hat Gott auch nicht geändert,
    denn er ist ja unwandelbar, ändert seine Meinung nicht.
    Warum sollte auch jemand seine Meinung ändern, der allwissend ist?
    Gnade ist aber immer ein wichtiger Teil Gottes gewesen. Nehmen wir doch mal ganz konkret eine biblische Geschichte zu Homosexuellen, wenn nicht die Geschichte überhaupt. In Sodom. Abraham hat Gott (es war Gott, der mit ihm persönlich da sprach) auf 50, später dann sogar auf 10 Gerechte runtergehandelt. Hätte Gott diese gefunden, wäre Sodom nicht verurteilt worden. Aber zuerst war von den Gerechten gar nicht die Rede. Am Anfang wollte Gott die Stadt so vernichten, wenn die Vorwürfe, die ihn erreichten, sich bestätigen sollten. Erst Abraham hat ihn bearbeitet.

    Das kann man nicht unberücksichtigt lassen.

  7. #827
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Vergebung erlangt man von Gott, aber weder von einer Kirche noch von einem Staat.

    Das mit der Ehebrecherin würde ich nicht als Beweis nehmen, denn die Echtheit dieser Stelle ist sehr zweifelhaft. Sie fehlt in den wichtigen alten Abschriften und Übersetzungen. Die überwiegende Mehrheit der Textforscher ist sich darin einig, dass die Passage nicht zum ursprünglichen Text des Evangeliums gehörte. Aber es gibt auch inhaltliche Gründe. Wie du schon richtig sagst, drohte bei Ehebruch beiden die Todesstrafe, nicht nur der Frau. Von einem Mann aber lesen wir nichts. Auch hat Jesus niemals das mosaische Gesetz aufgehoben. Er wandte sich lediglich gegen all die Auslegungen und Zusätze der Schriftgelehrten. Denen machte er oft den Vorwurf, sie würden die Worte Gottes zu Gunsten ihrer Traditionen außer Kraft setzen. Das duldete er nicht.
    Gnade gehört dennoch zu Gott und man muss nicht nach dem Buchstaben, sondern nach dem Geist das Gesetz erfüllen. Sonst wird man wie die Pharisäer. Ich glaube zwar an die Ehebruchgeschichte, aber wir können ja auch Sodom und die 10 Gerechten nehmen, die Gott von Abraham abverhandelt wurden (siehe Beitrag 826). Zuerst war von denen nicht die Rede. Somit gehört Barmherzigkeit und Gnade immer dazu, ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott ein Staat gefällt, der mit maximaler Härte auch bei Reue seine Gesetze gnadenlos umsetzt.
    So handelt Gott einfach nicht. Wenn er Reue sieht, lässt er sich oft erweichen, auch wenn die Strafe dafür eigentlich klar ist.

  8. #828
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von sibilla Beitrag anzeigen
    der typ ist ein wiedergänger, wetten, daß...?

    das geschreibsel kommt mir so bekannt vor, aber ....

    noch a wengerl abwarten.
    Du liegst wieder richtig !!!

  9. #829
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    ... aber wir können ja auch Sodom und die 10 Gerechten nehmen, die Gott von Abraham abverhandelt wurden (siehe Beitrag 826).
    Am Ende waren es sogar nur noch fünf. Half aber auch nichts.

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Somit gehört Barmherzigkeit und Gnade immer dazu, ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott ein Staat gefällt, der mit maximaler Härte auch bei Reue seine Gesetze gnadenlos umsetzt.
    Da Jesus zu seinen Nachfolgern sagte: "Ihr seid kein Teil der Welt", kann es keinen von Gott gewollten "christlichen" Staat geben. Alle, die sich so bezeichnen, sind es bei näherem Hinsehen keinesfalls. Aber schon die Urchristen bildeten ja kein politisches Gemeinwesen.

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    So handelt Gott einfach nicht. Wenn er Reue sieht, lässt er sich oft erweichen, auch wenn die Strafe dafür eigentlich klar ist.
    Allerdings. Grundsätze sind unabänderlich, aber er beurteilt auch Motive, Umstände und ob Reue zu erkennen ist, und dann ist gegebenenfalls oft Raum für eine Strafmilderung.

  10. #830
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    Standard AW: Homosexualität und Religion - geht das Christentum unter?

    Zitat Zitat von Hank Rearden Beitrag anzeigen
    In der Bibel steht eine glaslare Anweisung wie mit Schwulen umzugehen ist und diese Meinung hat Gott auch nicht geändert,
    denn er ist ja unwandelbar, ändert seine Meinung nicht.
    Seine Meinung über Homosexualität hat er tatsächlich nie geändert. Aber je nach den Umständen sollte unterschiedlich mit solchen Leuten umgegangen werden.

    Im alten Israel hieß es über Homosexuelle, aber auch Gotteslästerer, Mörder usw.: solche sollten "aus ihrem Volk ausgerottet" werden. Das bedeutete, dass sie hingerichtet wurden.

    Es mag dich überraschen, dass die Urchristen ein ganz ähnliches Gebot hatten. Über unmoralische Menschen (auch Homosexuelle), Sektierer und ähnliche sagte Paulus in 1. Korinther 5,13: "Verstoßt ihr den Bösen aus eurer Mitte!" Was natürlich nicht hieß, dass jemand gesteinigt wurde. Aber er wurde aus der Gemeinde ausgestoßen, er war kein Christ mehr. Geld-, Freiheits- oder Leibesstrafen konnte die Gemeinde ja nicht verhängen, geschweige denn vollstrecken.

    Das endgültige Urteil liegt ohnehin bei Gott. Da ist es auch gut aufgehoben.

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