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Empirist
Geht man nach dem Sparsamkeitsprinzip (Ockham's Razor in der deutschen Scholastik) vor, so muss man gerade die Existenz eines Gottes als Erklärung natürlicher Phänomene, ablehnen.
Diese Heuristik basiert auf 2 zentralen Annahmen, nämlich dass jene Theorie vorzuziehen ist, welche bei gleichem Erklärungsgehalt weniger Variablen und Hypothesen braucht.
Das Problem an der Idee eines Gottes ist, dass diese Theorie wesentlich mehr Voraussetzungen braucht (Existenz eines Gottes, dessen zugeschriebene Kräfte...) und gleichzeitig keine echten Erklärungen liefert, da es die Entstehungsfrage einfach nur um eine Ebene nach "oben" verlagert, damit aber Entwicklung und Herkunft Gottes gleichermaßen als Frage aufwirft.
Ob eine Religion das annimmt, ist mir völlig egal. Denn solange sie das nicht beweise kann, ist ihre Meinung im gesellschaftlichen Kontext wertlos. Die jeweiligen Anhänger können sich natürlich gerne an ihre individuellen Regeln halten, aber wenn es um gesamtgesellschaftliche Fragen wie die Akzeptanz von Homosexualität oder Gleichberechtigung der Geschlechter geht, ist die Meinung eines Mythos völlig irrelevant bis zu dessen naturwissenschaftlich einwandfreier Belegung.