Zwölf Jahre nach der Veröffentlichung der Karikaturen ist vieles passiert, aber manches ändert sich nicht. Am Tisch im Café sitzen neben Rose still zwei Personenschützer. Sie sind noch immer nötig, um Roses Leben zu schützen. "Ich dachte, das geht irgendwann vorbei, aber es sieht nicht so aus", sagt der Journalist. Ein Leben lang unter Bewachung - wegen zwölf Zeichnungen.
Würde er heute noch einmal so entscheiden und die Karikaturen abdrucken?
"Wenn ich Nein sagen würde, wäre das eine sehr unglückliche Botschaft. Ich würde damit ja sagen: Ihr braucht uns nur mit Gewalt zu drohen, und schon geben wir nach. Auf der anderen Seite denke ich, dass die Cartoon nicht ein einziges Menschenleben wert sind", sagt Rose.
Was hätte ein Nachgeben für ihn persönlich bedeutet? "Ich hätte mich einfach entschuldigen, die Karikaturen einen Fehler nennen, mich dann zurückziehen können", sagt Rose. "Aber wäre mein Leben dann einfacher? Vielleicht in Fragen der Sicherheit, sonst - moralisch, auf geistiger Ebene - sicher nicht."