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Thema: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

  1. #61
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von Merkelraute Beitrag anzeigen
    Wenn möglich, sollte man keinen Rechtsanwalt nehmen, wenn man halbwegs logisch denken, schreiben und reden kann.
    Es gibt ja Dinge, da braucht man keinen Rechtswalt.
    Wenn alles offen zutage liegt, mag das so sein. Man entlastet den Anwalt auch von der Beschäftigung mit viel Blödsinn. Anwaltszwang ist beim Amtsgericht ja nur in Ehe- und bestimmten Familiensachen und halt beim Landgericht.

    Lustig war ein Ausbilder am Amtsgericht. Der nahm besonders schlaue "Naturparteien" gerne auf die Schippe: "Ich weiß nicht, ob Ihnen das ganz klar ist, aber ich muss Sie darauf hinweisen, hier kommt es auf das und das an. Wo haben Sie dazu vorgetragen?" "Das habe ich da und da geschrieben." "Aha, so, naja. Dann muss ich mir das nochmal anschauen. Gut, soll es dann so sein?" "Ja bitte" "Okay, dann nehmen wir nochmal kurz die Anträge auf. Sie beantragen, den Beklagten zu verurteilen .... und Sie (jetzt an die Gegenseite) beantragen Klagabweisung? Richtig? Nun denn, Termin zur Verkündung einer Entscheidung wird anberaumt auf: Am Schluss der Sitzung. Sie können so gegen 14:00 Uhr auf der Geschäftsstelle anrufen und die Entscheidung abfragen." Und wieder nahm ein sog. Stuhlurteil seinen Lauf.
    "Gute Informationen sind schwer zu bekommen. Noch schwerer ist es, mit ihnen etwas anzufangen."
    (Sir Arthur Conan Doyle)

  2. #62
    Rufer in der Wüste Benutzerbild von Merkelraute
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von Väterchen Frost Beitrag anzeigen
    Das Beste für Dich und das Beste für ihn korrespondieren - von der Vergleichsgebühr mal abgesehen - meistens. Und ob ein Vergleich sinnvoll ist, wird Dir schon der Richter ziemlich eindeutig klarmachen. Dabei ist insbesondere ein schlechtes Zeichen, wenn der in einer Verhandlung überwiegend oder nur mit Dir redet. Dann dürftest Du im Begriffe sein, die A-Karte zu ziehen, wenn du so gar nicht auf seine Vorschläge eingehst.
    Klar, dann bekommt der Richter ja auch seine Punkte, um Richter beim Landgericht zu werden.
    Von daher sollte man immer so handeln, daß man möglichst keine größeren Forderungen gegen andere hat.

  3. #63
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von Merkelraute Beitrag anzeigen
    Klar, dann bekommt der Richter ja auch seine Punkte, um Richter beim Landgericht zu werden.
    Von daher sollte man immer so handeln, daß man möglichst keine größeren Forderungen gegen andere hat.

    Sorry, aber das ist nur bedingt richtig. Am Landgericht bleibt er auch erstmal in R 1. Ändern täte sich das nur, wenn er Kammervorsitzender wird. Da muss dann die Nase passen, heute womöglich das Geschlecht. Die zu schreibenden Urteile müssen den Vorsitzenden überzeugen. Dann muss man zur "3.Staatsprüfung" einige Zeit zum OLG, was besonders eklig ist und von dort muss man natürlich auch mit dem Ritterschlag zurückkommen. Und wenn dann alles passt, mag man Kammervorsitzender werden oder aber es ist an einem räumlich passenden Amtsgericht eine Aufsichtsrichterstelle oder an einem großen Amtsgericht, wie z.B. dem AG Hamburg-Mitte eine Stelle als Dezernatsleiter frei.

    Viel schlechter als irgendwelche nicht geschlossenen Vergleiche ist übrigens, wenn die eigenen Urteile, die man als Amtsrichter schreibt, beim LG immer aufgehoben wird und dort die Berufungskammern zu der Überzeugung gelangen, dass vom AG Kruzitürken sowieso nichts Gescheites zu erwarten ist. Wenn Du hingegen da immer glatt durchläufst und sie sagen in ihren Beratungen: Ja, was von Merkelraute kommt, hat Sinn und Verstand, ist das sicher von großem Vorteil. Hinzu kommt: Diesen Zirkus an den Kollegialgerichten mit Juristenhierarchien - das muss man mögen.
    Ich hatte es so ähnlich, in der Rechtsabteilung eines größeren Industrieunternehmens, die auch nur Doppelprädikatler nahmen und sich kolossal einen darauf runterholten, welche juristischen Anforderungen sie an die Bewerber stellten. Nach zehn Jahren hatte ich keinen Bock mehr drauf und bin in ein kleineres Unternehmen, welches mir von der Fachrichtung noch mehr Spass machte.
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  4. #64
    Pillefiz
    Gast

    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Mit Anwälten hatte ich noch nie zu tun.

  5. #65
    Rufer in der Wüste Benutzerbild von Merkelraute
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von Väterchen Frost Beitrag anzeigen
    Wenn alles offen zutage liegt, mag das so sein. Man entlastet den Anwalt auch von der Beschäftigung mit viel Blödsinn. Anwaltszwang ist beim Amtsgericht ja nur in Ehe- und bestimmten Familiensachen und halt beim Landgericht.
    ...
    Nun ja, Rechtsanwälte sehen jetzt nicht besonders überlastet aus. Viele tummeln sich ja noch nebenbei im Rat der Stadt oder den vielen Ausschüssen, die es da so gibt. Hab auch mal gehört, dass da viele so wenig Mandanten haben, daß die kaum überleben können. Logisch, daß die dann jede Chance suchen, um ihre Euronen abzustauben. Aber "zum Glück" haben sie ja ihre Megalobby im Bundestag, die ihnen ihren RVG Mindeslohn perfekt zusammengestellt hat. Davon kann jede andere Branche nur träumen. Stichwort: 3 Seiten kopieren macht 400 €.

  6. #66
    Москаль Benutzerbild von Dima
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von John Donne Beitrag anzeigen
    Ähnliches ist mir auch widerfahren.
    Wobei ein Antwortschreiben reichte.

    Im Schreiben meines Anwalts stand die höfliche Umschreibung von "make my day", darunter die Grußformel "Mit vorzüglicher kollegialer Hochachtung".

    In der c't wurde und wird regelmäßig über Abmahnanwälte berichtet, die auch unter Anwälten ziemlich unbeliebt sind, da sie den Berufsstand in Verruf bringen.
    Manche hätten nach ihrem Jurastudium halt lieber Taxifahrer werden sollen.
    In Erinnerung an meinen lieben Bruder Stanislaw (1983-2023), gefallen in der Lugansker Volksrepublik.

  7. #67
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von Merkelraute Beitrag anzeigen
    Nun ja, Rechtsanwälte sehen jetzt nicht besonders überlastet aus. Viele tummeln sich ja noch nebenbei im Rat der Stadt oder den vielen Ausschüssen, die es da so gibt. Hab auch mal gehört, dass da viele so wenig Mandanten haben, daß die kaum überleben können. Logisch, daß die dann jede Chance suchen, um ihre Euronen abzustauben. Aber "zum Glück" haben sie ja ihre Megalobby im Bundestag, die ihnen ihren RVG Mindeslohn perfekt zusammengestellt hat. Davon kann jede andere Branche nur träumen. Stichwort: 3 Seiten kopieren macht 400 €.
    Das ist Blödsinn. Kennst Du Anwälte? 3 Seiten kopieren bringt € 1,50 zzgl. USt. Z.B. in Großkanzleien? Was Du hier abgibst ist eine Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen. Wer als Anwalt gut im Geschäft ist, hat für den Unsinn, den du beschreibst weder Zeit noch Lust. Und mit dem RVG perfekt zusammengestellter Mindestlohn ist kompletter Dünnsinn. Die Megalobby im Bundestag bringt garnichts. Das RVG wird von den Futterneidern im Bundesjustizministerium zusammengestellt und zwar so, dass Knallchargen ihr 580 € Mandat auch noch loswerden. Wie gesagt: Wer nicht zwischen 500 und 1000 € auf den Tisch des Hauses legen kann, geht besser wieder.
    "Gute Informationen sind schwer zu bekommen. Noch schwerer ist es, mit ihnen etwas anzufangen."
    (Sir Arthur Conan Doyle)

  8. #68
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von Dima Beitrag anzeigen
    Manche hätten nach ihrem Jurastudium halt lieber Taxifahrer werden sollen.
    Dem Abmahnanwalt ist das egal. Der macht schon sein Geschäft.
    "Gute Informationen sind schwer zu bekommen. Noch schwerer ist es, mit ihnen etwas anzufangen."
    (Sir Arthur Conan Doyle)

  9. #69
    Москаль Benutzerbild von Dima
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von Väterchen Frost Beitrag anzeigen
    Dem Abmahnanwalt ist das egal. Der macht schon sein Geschäft.
    Wenn der damit leben kann, ein Arschloch zu sein. Für mich stehen Drückerkolonnen auf einer Ebene mit Abzockanwälten.
    In Erinnerung an meinen lieben Bruder Stanislaw (1983-2023), gefallen in der Lugansker Volksrepublik.

  10. #70
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Anwalt, Gericht, wie wehrt man sich?

    Zitat Zitat von Väterchen Frost Beitrag anzeigen
    Dem Abmahnanwalt ist das egal. Der macht schon sein Geschäft.
    Abmahnverfahren und Abmahnanwälte gibt es schon in England nicht.

    Als ich meiner Rechtsschutzversicherung in der BRD damals nur meine neue Adresse in England mitgeteilt habe, hat diese schon sofort von sich aus den Vertrag gekündigt. Ich habe seitdem aber auch nie wieder eine Rechtsschutzversicherung gebraucht.

    In England war ich nur einmal bei einem kostenfreien Anwalt der Gemeinde und Unfall-Rechtsschutz war immer in der Kfz-Versicherung enthalten. Und in Peru war ich nur ein paar Male einen Rat einholen für etwa € 5 umgerechnet. Nur bei einem Problem mit der Fluggesellschaft LATAM bin ich dann noch einmal hier zu einem Anwalt, der mich dann aber an die Verbraucherschutzorganisation INDECOPI weitergeleitet hat. Darauf habe ich dann bei einem Vergleich von LATAM ein Saldo für Freiflüge bekommen.

    Rechtsanwälte und ebenso auch Ärzte, vor allem Zahnärzte, habe ich nur in der BRD gebraucht. Das ist auch ein weiterer Grund, weshalb es für mich auch keinen Sinn macht, dorthin wieder zurückkehren zu wollen.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



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