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Pandora Papers

Neues Steueroasen-Leak belastet Hunderte Politiker

Seit Jahren beteuern Politiker weltweit, SteuerPanama Leckoasen bekämpfen zu wollen. Jetzt enthüllen die Pandora Papers heimliche Offshore-Geschäfte von mehr als 330 Politikern und Amtsträgern aus fast 100 Ländern – darunter 35 derzeitige und ehemalige Staats- und Regierungschefs.
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Bei einem einzelnen Leck lässt sich der Schaden noch in Grenzen halten, wenn alles gutgeht. So ist es auf hoher See, und so ist es auch im Geschäft mit Briefkastenfirmen. Bei einer ganzen Reihe von verheerenden Lecks in der Steueroasen-Branche standen in den vergangenen Jahren jeweils vor allem einzelne Anwaltskanzleien im Fokus, deren geheime Daten über ihre reichen und mitunter kriminellen Kunden an die Öffentlichkeit gerieten. Wie 2016 die panamaische Kanzlei Mossack Fonseca im Zuge der Panama Papers, des bisher wohl folgenreichsten dieser Lecks, oder, wie der mittlerweile mit Duden-Eintrag geadelte Fachterminus lautet: Leaks. Mossack Fonseca war wenig später zwar erledigt, liquidiert, Geschichte. Damit war der Problemfall isoliert, das Leck dicht, die Branche aber überlebte. Das Geschäft mit dem schmutzigen Geld geht weiter.[Links nur für registrierte Nutzer]

Die Dokumente der Pandora Papers stammen nun aus sage und schreibe 14 Leaks, bei 14 verschiedenen Anbietern rund um die Welt, die ihren Kunden allesamt Heimlichkeit und Anonymität versprochen haben. Ihre Versprechen wurden gebrochen.
Das Leak

Die Pandora Papers bestehen aus 11,9 Millionen Dokumenten. Es handelt sich um interne Unterlagen von 14 Finanzdienstleistern.





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Ein internationales Konsortium investigativer Journalisten hat erneut brisante Dokumente über das Finanzgebaren Hunderter Politiker und anderer Prominenter aus aller Welt zugespielt bekommen. Das berichteten am Sonntagabend "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR, die nach eigenen Angaben an der Auswertung des Datenlecks mitgewirkt haben. Demnach haben 35 amtierende und frühere Staatslenker sowie mehr als 330 Politiker und Amtsträger aus fast 100 Ländern Vermögen "mithilfe von intransparenten Trusts, Stiftungen und Briefkastenfirmen" angelegt. Die mehr als 11,9 Millionen Dokumente tragen den Namen "Pandora Papers".

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EU gekaufter Politiker

Zu den in den Unterlagen erwähnten Politikern zählt auch der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis. Ihn treffen die Vorwürfe wenige Tage vor der Parlamentswahl in dem EU-Mitgliedstaat am 8. und 9. Oktober. Babis soll nach Angaben des Recherchekonsortiums ein Landgut in Frankreich für 15 Millionen Euro auf intransparente Weise gekauft haben. Der Kaufpreis sei "über Briefkastenfirmen in Washington, Monaco und den Britischen Jungferninseln nach Frankreich» geflossen, hieß es in der Onlineausgabe der «Süddeutschen Zeitung". Der Fall datiert demnach auf das Jahr 2009 und damit auf die Zeit vor dem Eintritt des Multimilliardärs in die Politik zurück. [Links nur für registrierte Nutzer]